Attraktivierung der Verbindungsbahn
Bürgerinitative meint "Das geht besser"
Verbindungsbahn? Ja! Bodenversiegelung? Nein! Das ist nur eine der Forderungen der neuen Bürgerinitiative.
WIEN/HIETZING. "Ich bin nicht gegen Modernisierung", will Gunvor Sramek festgehalten wissen. Die gebürtige Dänin, die gerade ihren 79. Geburtstag feierte, lebt seit 1959 in Hietzing – und das direkt neben der Strecke der S80.
Dem Projekt, das unter dem Namen "Attraktivierung der Verbindungsbahn" seit geraumer Zeit für Diskussionen sorgt, steht die rüstige Dame nicht ablehnend gegenüber. Aus ihrer Sicht ist der Ausbau notwendig, um Hietzing in Zukunft besser an das öffentliche Verkehrsnetz anzubinden. Doch wie so oft gilt auch hier: "Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht."
Das bewog Gunvor Sramek, aktiv zu werden. Gemeinsam mit Patricia Hahnbauer und weiteren Gleichgesinnten hat sie unter www.verbindungsbahn-besser.at eine Bürgerinitiative gegründet.
Detailplanung überarbeiten
Dem Thema widmen sich schon einige Initiativen wie etwa "Verbindungsbahn – so bitte nicht" (www.verbindungsbahn.info) oder "Keine Teilung Hietzings durch die Verbindungsbahn Neu" (www.verbindungsbahn-wien.at). Weshalb eine weitere?
"Wir unterscheiden uns von diesen Bürgerinitiativen, da wir uns mit der teilweisen Hochlage arrangieren können", so Patricia Hahnbauer. "In der Detailplanung sehen wir allerdings Verbesserungspotential."
Im Fokus steht die vorgesehene Bodenversiegelung bei der Versorgungsheimstraße/Waldvogelstraße. "3.000 Quadratmeter Grünfläche sollen in eine Hitze-insel aus Beton umgewandelt werden". Auch die damit einhergehende Fällung von rund 100 Bäumen will man nicht hinnehmen. Und es gibt noch weitere Punkte auf ihrer Agenda.
So fordert man etwa "Sanierung statt Verbreiterung" der Stranzenbergbrücke sowie ein Radweg-Konzept. Die Initiative kritisiert nicht nur, sie bringt auch Vorschläge ein. "Die Brücke Tolstojgasse könnte die Unterführung Versorgungsheimstraße ersetzen."
Unterstützung kommt von NEOS-Bezirksrat Peter Pelz. "Bei der Planung wurden die Themen Ressourcen und Klimaauswirkungen nicht mit berücksichtigt, und bei der Variantenanalyse überhaupt weggelassen. Aber genau das sollte in Zeiten des Klimawandels das A & O unseres Handelns sein."
Im Augenblick läuft die UVP (Umweltverträglichkeitsprüfung) für das Projekt. Daher ist noch Zeit, für die neue Initiative Einwände vorzubringen. Wer dabei unterstützen möchte: www.verbindungsbahn-besser.at
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