Hietzing
Ein Nachbarschaftsfest für den Kampf gegen den "Monsterbau"
Zur Unterstützung im Widerstand gegen den "Monsterbau" lädt eine Bürgerinitiative zum Nachbarschaftsfest am 22. Mai. Es wird Geld für die Anwaltskosten gesammelt. Offen sind noch das naturschutzbehördliche Verfahren sowie der Einspruch gegen den positiven Baubescheid.
WIEN/HIETZING. Der Kampf gegen den geplanten "Monsterbau" am Rande des Napoleonwalds ist noch nicht zu Ende. Zwar wurde das Bauprojekt vor einem Jahr von der Baupolizei genehmigt. Doch Anrainerinnen und Anrainer legten Beschwerde gegen den positiven Bescheid ein. Die Sache liegt aktuell beim Verwaltungsgericht Wien. Außerdem ist noch ein naturschutzrechtliches Verfahren anhängig.
Dass der viergeschossige Wohn- und Bürobau inklusive Tiefgarage höchst bedenklich ist, was den Schutz des Eichenbestands im Napoleonwald betrifft, davon sind die Mitglieder der Bürgerinitiative "Erhalt der Einfamilienhaus- und Gartensiedlung St. Hubertus in 1130 Wien" überzeugt. Um ihren Kampf gegen das Bauprojekt mit rechtlichen Mitteln weiterführen zu können, veranstaltet die Initiative am Mittwoch, 22. Mai, von 16 bis 19 Uhr ein Nachbarschaftsfest, um Geld für die Anwaltskosten zu sammeln. Unterstützung bekommen sie dabei vom Verein "Grätzleben Hietzing".
Wasserversorgung der Eichen
Renée Skarke ist Mitglied der Bürgerinitiative, sie freut sich über die Unterstützung, die sie bei der Organisation des Festes erhalten. "Mit vereinten Kräften wollen wir etwas bewirken." Seit 2020 setzt sich die Initiative für den Erhalt der Einfamilienhaus- und Gartensiedlung ein. Schon vor Planung des "Monsterbaus" wurde eine Petition gegen eine unverhältnismäßige Verbauung des Grätzls gestartet. "Dieses völlig überdimensionierte Bauprojekt war dann der Gipfel", sagt Skarke.
Oberhalb des Napoleonwalds soll das große Gebäude entstehen. Die Sorge unter Hietzingerinnen und Hietzingern, sowie Naturfreunden ist groß, dass durch den "Monsterbau" und die Grabungen für die Tiefgarage die Gesundheit der Bäume leiden würden. Dafür wurde unter anderem bereits ein Gutachten des Sachverständigen Christian Tomiczek beauftragt. Auch Christian Schuhböck von der Organisation "Alliance for Nature" ist für die Initiative an dem Fall dran. Dabei geht es etwa um die Frage, ob die Wasserversorgung der Wurzeln der Eichen durch den Bau leiden würde.
Tombola und Wissensstation
Das alles kostet natürlich Geld. Beim Nachbarschaftsfest gibt es dazu eine Tombola. Bei einer Wissensstation kann man sich über den Lebensraum Napoleonwald informieren. Zur Unterhaltung ist etwa Kinderschminken, Yoga (ab 18.30 Uhr) und ein Fußballtraining (ab 18 Uhr) geplant. Natürlich findet das alles in der Parkanlage Napoleonwald (Friedenshöhegasse 18) statt.
Das Grünareal erhielt seinen Namen übrigens im Jahr 1990. Er soll daran erinnern, dass im Winter 1805/1806 in dieser Gegend Bäume gefällt wurden, die man zur Beheizung des Schlosses Schönbrunn verwendete. Dort hielt sich zu dieser Zeit nämlich der einstige Kaiser der Franzosen auf. Der Eichenbestand soll ungefähr ebenso alt sein. Er ist ein Rest des sogenannten Leitenwaldes, der um 1920 aus dem Lainzer Tiergarten ausgegliedert und großteils abgeholzt wurde. Der Napoleonwald ist ein Wiener Naturdenkmal.
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