Gefährdete Tierart
Panzernashörner in Schönbrunn bekommen neuen Teich
Rechtzeitig zum Welt-Nashorn-Tag hat der Tiergarten Schönbrunn seinen beiden Panzernashörnern einen neu angelegten Teich spendiert. Darin fühlen sich die riesigen Landsäuger bereits pudelwohl.
WIEN/HIETZING. Anlässlich des Welt-Nashorn-Tags beschenkte der Tiergarten Schönbrunn seine beiden Panzernashörnern mit einem neu angelegten Teich. Darin können sich nun nach Lust und Herzenslaune austoben – Panzernashörner gelten als Wasser-affin.
"Panzernashörner sind ausgezeichnete Schwimmer und lieben es, im Wasser zu ruhen, zu fressen und sich abzukühlen. Außerdem suhlen sie sich gerne im Schlamm. So können sie einerseits lästigen Insekten entgehen, andererseits dienen Wasser und Schlamm der Hautpflege", erläutert Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.
Von Nepal nach Hietzing
Dabei waren die zwei Panzernashörner selbst ursprünglich Geschenke. Diese kamen im Jahr 2006 als fürstliche Staatspräsente aus dem ehemaligen Königreich Nepal nach Hietzing. Im selben Jahr wurde auch der Nashornpark eröffnet. Mit einer Fläche von 6.000 Quadratmetern finden dabei nicht nur die beiden Nashörner ausreichend Platz, auch drei weitere asiatische Tierarten tummeln sich im Gehege herum: Vietnam-Sikahirsche, Nilgauantilopen und Hirschziegenantilopen.
Das Panzernashorn, auch bekannt als Indisches Panzernashorn, zählt zu den weltweit bedrohten Tierarten. Bereits vor ca. 100 Jahren galten Panzernashörner als fast ausgerottet – nur noch etwa 200 Tiere soll es zu dem Zeitpunkt gegeben haben. Durch strenge Schutzmaßnahmen konnte das Aussterben jedoch verhindert werden.
Auf der Roten Liste
Nicht nur der vom Menschen verursachte Lebensraumverlust führte zur massiven Dezimierung der riesigen Landsäugetiere. Vor allem die Jagd durch Wilderer auf ihr begehrtes Horn wurde dem Panzernashorn in der Vergangenheit zum Verhängnis. Ihr Nasenhorn gilt als begehrte Zutat in der traditionellen asiatischen Medizin und erzielt am Schwarzmarkt Preise, die den Wert von Gold sogar übertrifft.
Heute leben laut der Umweltschutzorganisation WWF wieder etwa 2.750 Exemplare in freier Wildbahn. Während das Panzernashorn früher in Asien weit verbreitet war, ist ihr Verbreitungsgebiet heute auf Nationalparks in Nordostindien und Nepal beschränkt.
Das Indische Panzernashorn steht nach wie vor auf der Roten Liste und wird aktuell als "gefährdet" eingestuft, wobei die Population wieder zunimmt. "Dank aufwendiger Schutzbemühungen sind die Bestände in Indien und Nepal wieder gestiegen, aber auch heute noch gelten Panzernashörner als stark bedroht", betont Hering-Hagenbeck.
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