Parkraumlösung gesucht: Ist Hietzing der Gratis-Parkplatz Wiens?
Touristen, Pendler, Pickerlverweigerer: In Teilen Hietzings gestaltet sich die Parkplatzsuche immer schwieriger.
HIETZING. Ihre Anliegen sind klar: Sie möchte eine bessere Luftqualität, weniger Lärmbelastung und vor allem weniger Stress sowie Zeit- und Geldverschwendung durch die tägliche mühsame Parkplatzsuche. Die Initiative "Neue Parkraumlösung für Hietzing" sammelt dafür nun Unterschriften. Sie ist für ein Parkpickerl für Hietzing – zumindest für jenen Bereich, den sie als "Gratis-Parkplatz Wiens" bezeichnet.
Auf Hietzings Seite von Schönbrunn, in Alt-Hietzing, Hacking und Unter Sankt Veit, gestaltet sich die Parkplatzsuche nämlich immer schwieriger. Denn, so Irene Ganser Ulreich von der Initiative: "Hietzing ist dank der guten Verkehrsanbindung der größte Gratis-Parkplatz Wiens für Touristen, Pendler und sogenannte Pickerlverweigerer aus anderen Bezirken." Auf der anderen Seite Schönbrunns, in Meidling, zahlt man mittlerweile für das Parken. In Hietzing ist es nach wie vor kostenlos. Das spüre man jedenfalls, so Ganser Ulreich.
Kein Parkpickerl: Urlaub in Hietzing
Sie selbst und ihr Mann würden täglich viel Zeit in die Parkplatzsuche investieren. Die Familie wohnt mit ihrer kleinen Tochter in der Hietzinger Trauttmansdorffgasse. Spaziert man durch diese schöne Gegend, wird schnell klar: Parkplätze gibt es hier nicht. "Ich habe sogar schon Urlauber in Campingbussen gesehen, die Hietzing als kostenlosen Campingplatz verwenden. Die parken hier und verbringen ihren Urlaub quasi in Hietzing", so Ganser Ulreich. Sie selbst hingegen müsse mit ihrer kleinen Tochter oft weite Strecken zu Fuß zurücklegen, vom Parkplatz bis zur Wohnung. Nun hat sich Frau Ganser Ulreich gemeinsam mit einigen anderen frustrierten Hietzingern dazu entschlossen, etwas dagegen zu unternehmen. Eine Online-Petition wurde gestartet und in diversen Hietzinger Geschäften liegen Unterschriftenlisten auf.
Was sagt der Bezirk zum Parkplatzproblem?
"Nach wie vor gibt es noch immer kein von den zuständigen Stellen der Stadt Wien ausgearbeitetes differenzierteres Modell, sondern nur die bekannte Parkraumbewirtschaftung über ganze Bezirksteile zu den üblichen Tageszeiten", so Bezirks-chefin Kobald, die die Verantwortung für das Problem bei der Stadt Wien sieht.
Zudem habe eine Umfrage ergeben, dass Hietzings Bewohner kein Parkpickerl wollen. "Als Bezirk sind wir an das Modell der Stadt Wien gebunden und können keine eigenen Schritte setzen", so Kobald weiter. Sie hofft, dass es in absehbarer Zeit ein verbessertes Modell für Wien geben wird, das den Bedürfnissen der Bewohner entspricht.
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