Bürgerinitative St. Hubertus
Petition gegen die massive Verbauung
Die St. Hubertus-Anrainer haben genug von der massiven Verbauung in ihrem Grätzel. Sie bringen jetzt eine Petition gegen die massive Verbauung der Einfamilienhausgegend ein.
WIEN/HIETZING. "Hier kennen wir uns noch. Hier grüßt man sich noch", sagt Renee Skarke. Die Dame wohnt in St. Hubertus. Das Grätzel zwischen Hermesstraße, Wittgensteinstraße und Dr.-Schober-Straße ist geprägt von Einfamilienhäusern und hat sich den für Hietzing einst so typischen dörflichen Charakter bis heute bewahrt. Doch das Idyll ist gefährdet, finden die Bewohner.
Der Stein des Anstoßes für ihren Unmut ist die zunehmende Verbauung. Auf immer mehr frei gewordenen Grundstücken entstehen groß dimensionierte Wohnhausanlagen. Zu groß, wie viele meinen. "Aufgrund der hohen Immobilienpreise in Hietzing werden bei vielen Bauprojekten nicht nur die Grundstücke maximal ausgenützt. Teilweise kommt es zu Umgehungskonstruktionen durch künstliche Aufschüttungen oder Grundstücksteilungen, die so den Intentionen der Flächenwidmung entgegenlaufen", äußert sich Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) besorgt.
Bürgerinitiative gegründet
Renee Skarke hat jetzt die Bürgerinitiative "Erhalt der Einfamilienhaus- und Gartensiedlung St. Hubertus in 1130 Wien" ins Leben gerufen. Unterstützt wird sie dabei von Ingrid Eidenberger und Alexander Krissmanek. Ihre Forderungen sind eindeutig: "Eine Präzisierung in der Bauordnung für Wien, wie genau zum Beispiel Gartenflächen auszugestalten sind und Maßnahmen, um die fortschreitende Bodenversiegelung verhindern zu können, soll seitens des Wiener Gemeinderates evaluiert werden."
Parteienübergreifende Gespräche finden hierzu bereits statt und es steht fest, dass das Thema im Hietzinger Bauausschuss diskutiert wird. Das ist im Sinne des stellvertretenden Bezirksvorstehers Matthias Friedrich (SPÖ), der die Zusammenarbeit initiiert: "Jetzt sind wir als Bezirksvertreter gefordert, diesen Bezirksteil bestmöglich zu erhalten.“
Auch Johannes Bachleitner (Neos) wurde aktiv. "Wir prüfen derzeit, ob möglicherweise Verfahrensmängel in Bauverfahren vorgekommen sind, die Anrainer geltend machen können." Unterstützung kommt auch von Christopher Hetfleisch-Knoll (Grüne). "Besonderen Fokus legen wir darauf, dass so wenig Boden wie möglich versiegelt wird und dass als 'gärtnerisch auszugestaltend' gewidmete Flächen auch als solche realisiert werden."
Die besorgten Anrainer haben über 350 Unterschriften gesammelt und der Bezirksvorstehung übergeben. Nun wollen sie ihre Anliegen auch in Form einer Petition an den Wiener Gemeinderat herantragen. "Wir suchen noch nach dem besten Weg, sie umzusetzen", so die Initiatoren. In Kürze soll diese aufliegen und kann dann unterstützt werden.
"Ihre Forderungen nach dem Erhalt der Struktur einer Einfamilienhausgegend, dem Erhalt der Grünräume und der Abhaltung von Bauverhandlungen vor Erteilung einer Genehmigung sind absolut nachvollziehbar", meint die Bezirksvorsteherin. "Ich hoffe sehr, dass die Stimmen der Anrainer gehört werden, denn es ist eindeutig nicht im Interesse des Bezirkes und der Bevölkerung, dass hier Stück für Stück die örtliche Struktur mit umfangreichen Grünräumen verschwindet“, zeigt sich Silke Kobald entschlossen.
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