VHS Hietzing
Robert Streibel erhielt Preis für NS-Forschungsprojekt
Für ihre gemeinsame Forschung wurden VHS-Hietzing-Direktor Robert Streibel und Christian H. Stifter, Direktor des Archivs der österreichischen Volkshochschulen, mit dem Ludo Hartmann Preis ausgezeichnet. Im Rahmen des Projekts entsteht auch der "Garten der Erinnerung" im 13. Bezirk.
WIEN/HIETZING. Eine Auszeichnung für sein wissenschaftliches Schaffen erhielt der Direktor der VHS Hietzing Robert Streibel. Am 7. März wurde ihm der Ludo Hartmann Preis zusammen mit Christian H. Stifter, dem Direktor des Archivs der österreichischen Volkshochschulen, im Parlament übergeben. Den Preis erhielten sie für ihr Projekt zum Thema "Die Opfer des Nationalsozialismus im Bereich der Wiener Volkshochschulen. Die Volkshochschulen in der Zeit des Nationalsozialismus.“
Die Verleihung fand auf Einladung des Nationalratspräsidiums und dem Verband Österreichischer Volkshochschulen statt. Mit dem Ludo Hartmann Preis und dem gleichzeitig verliehenen Barbara Prammer Preis werden hervorragende Studien im Interesse der österreichischen Volkshochschulen beziehungsweise Arbeiten und Initiativen im Sinne bürgerschaftlicher Bildung prämiert.
Volkshochschulen von NS-Diktatur betroffen
Das Projekt über die Opfer des Nationalsozialismus im Bereich der Wiener Volkshochschulen zeigt, wie sehr die Volkshochschulen als Orte der Wissenschaft und Demokratie von der NS-Diktatur betroffen waren. Begonnen haben Stifter und Streibel 2017 mit der Information von einem Dutzend Personen, die Opfer des Nationalsozialismus waren.
Nach einem ersten Datenabgleich mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes waren es bereits 512 Personen. Nach zusätzlichen Recherchen des Österreichischen Volkshochschularchivs umfasst die Datenbank mit Stand März 2023 insgesamt 2.053 Namen. In Konzentrationslager wurden 383 Personen deportiert, 102 haben die Befreiung 1945 erlebt.
"Garten der Erinnerung" in Hietzing
Erste Ergebnisse der Recherchen wurden in der Zeitschrift "Spurensuche" im Jahr 2020 publiziert. In einer Wanderausstellung werden die Ergebnisse der Forschung in den Wiener Volkshochschulen gezeigt. Obwohl die Wiener Bildungseinrichtung sehr spät mit der Aufarbeitung der Geschichte der eigenen Opfer begonnen hat, ist dieses Vorhaben heute ein Vorzeigeprojekt für den deutschsprachigen Raum, da hier nahezu alle Opfer erfasst wurden.
Im Rahmen des Projekts soll bei der VHS Hietzing auch ein "Garten der Erinnerung" entstehen. Damit soll den ermordeten und vertriebenen Volksbildnerinnen und -bildnern gedacht werden. Die Dankesworte hat Streibel gleich genutzt, um den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern der Petition für den "Garten der Erinnerung" zu danken. Unter anderem wurde ihm bereits der Leon-Zelman-Preis der Stadt Wien im Jahr 2015 verliehen.
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