Klinik Hietzing
Spitalspersonal klagt gegen Entlassung

- Teils arbeiteten die Mitarbeiterinnen schon seit Jahren in der Klinik Hietzing.
- Foto: Silvia Himberger
- hochgeladen von Lea Bacher
Das Anstoßen in der Mittagspause mitten in der Corona-Pandemie wurde für 17 Mitarbeiterinnen der Klinik Hietzing zum Verhängnis: Sie wurden entlassen, nun klagen sie.
WIEN/HIETZING. Heute stehen die Mitarbeiterinnen, die Ende Februar gemeinsam in ihrer Mittagspause eine Kollegin zur Pensionierung verabschiedeten, nicht an ihrem Arbeitsplatz im Krankenhaus Hietzing. Sie sitzen nämlich erneut im Arbeitsgericht, denn sie haben eine Klage eingereicht, nachdem die Stadt Wien eine Entlassung ausgesprochen hatte. Der erste Verhandlungstermin fand bereits im April statt.
Gegen Schutzregeln verstoßen
Die Mitarbeiterinnen bestehen darauf, in der halbstündigen Pause mit anti-alkoholischen Getränken angestoßen und nur für das gemeinsame Gruppenfoto die Masken abgesetzt zu haben. Nur die pensionierte Kollegin, die sich nicht mehr im Dienst befand, hatte mit Sekt angestoßen.
Außerdem seien nicht alle eingeladenen Mitarbeiterinnen gleichzeitig gekommen und keine der Frauen sei länger als dreißig Minuten geblieben. Laut Rechtsanwalt Thomas Mödlagl waren zu diesem Zeitpunkt außerdem alle Anwesenden getestet oder schon mit der ersten Teilimpfung geimpft.
Der Gesundheitsverbund sieht die Abschiedsfeier jedoch als "verantwortungsloses Verhalten". Aus Gründen des Infektionsschutzes seien derartige Zusammenkünfte strengstens untersagt. Die Regeln, Abstand einzuhalten und eine Maske zu tragen, wurden nicht eingehalten. Außerdem fand die Feier in der Dienstzeit statt und auf den Fotos waren alkoholische Getränke zu sehen.
Präzedenzfall für Covid-19
Die Stadt Wien reagierte als Arbeitgeber sofort nach der Feier und stellte die betroffenen Mitarbeiterinnen vor die Wahl. Sie durften entscheiden, ob sie unter Verzicht der Abfertigungsansprüche das Dienstverhältnis einvernehmlich auflösen oder fristlos entlassen werden. Zwei der Frauen entschieden sich für ersteres, eine betroffene Personalvertreterin sei noch nicht entlassen worden. Die restlichen 14 Mitarbeiterinnen wurden fristlos entlassen und stehen heute mit ihrer Klage vor Gericht. Sie sehen die Entlassung als rechtswidrig. Rechtsanwalt Thomas Mödlagl spricht, was Covid-19 betrifft, von einem Präzedenzfall.
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