Werkbundsiedlung: Lange Sanierung sorgt für Unmut
Zwei Anrainer beklagen die lange Dauer der notwendigen Reparaturen in der Wiener Werkbundsiedlung im 13. Bezirk.
HIETZING. "Ich habe mich an die Bezirkszeitung gewandt, weil Mängel an meinem Haus, die durch die Sanierung entstanden sind, nur unzureichend behoben wurden", erklärt Frau Weidner, seit 30 Jahren Bewohnerin eines kleinen Hauses mit Garten in der Woinovichgasse.
Haus unter Denkmalschutz
Verwaltet wird die Immobilie von der WISEG, der Wiener Substanzerhaltungsg.m.b.H. 2011 hat man damit begonnen, eine notwendige Sanierung der Werkbundsiedlung durchzuführen, da das einst verwendete Baumaterial aus den 1930-er Jahren überprüft gehört. Als bedeutendes Beispiel für Moderne Architektur steht die Werkbundsiedlung zudem unter Denkmalschutz, wodurch der Originalzustand der Gebäude erhalten bleiben muss.
Für Frau Weidner sind mache Vorgehensweisen bei der Sanierung nicht ganz nachvollziehbar: "Einerseits besteht man darauf, dass alles so wie früher aussieht. Die neue Leiter am Dach für den Rauchfangkehrer ist aber ohne Probleme angebracht worden". Ärgerlich empfindet die Anrainerin auch, dass ihr immer neue Mängel auffallen, wo ihrer Meinung nach schlecht gearbeitet worden ist: "Offiziell hätten ja alle Arbeiten im Dezember des letzten Jahres abgeschlossen sein sollen. Aber auch ein halbes Jahr später sind viele Fehler, wie Risse im Verputz und schlampige Ausbesserungsarbeiten noch da." Neben dem Haus von Frau Weidner gibt es in der Werkbundsiedlung auch in jenem von Margit Karper noch Verbesserungsbedarf, wenn es nach den Mietern geht. "Die Sanierung der Fenster ist nicht gut gemacht worden. Die Mängel werden zwar behoben, sie treten aber schon bald wieder auf. Wir würden uns mehr Sorgfalt wünschen."
Reparaturen werden zeitnah durchgeführt
Für die Sanierung wurde das Architektenbüro Praschl-Goodarzi Architekten ZT GmbH beauftragt. "Wir haben uns vor Beginn der Arbeiten jedes einzelne Haus in der Siedlung angeschaut und alle Maßnahmen mit dem Denkmalamt besprochen. Für Fragen wurde von uns eine Sprechstunde eingerichtet, die von den Anrainern aber nie in Anspruch genommen worden ist. Daher machen wir nun öfter Rundgänge durch die Siedlung, damit man uns die Probleme melden kann", erklärt Architekt Praschl. Man ist den Bewohnern bei der Sanierung sehr entgegen gekommen. Dass bei einem solchen Projekt nicht alles sofort funktioniert, kommt leider vor: "Im Falle der Fenstersanierung von Frau Karper war die Firma leider falsch gewählt. Aber auch hier werden alle Mängel behoben."
Leider kommt es aber immer wieder vor, dass die Mieter zu den vereinbarten Terminen nicht zu Hause sind. Auch beim Haus von Frau Weidner werden alle Mängel behoben: "Wenn es Probleme mit einer Leiter gibt, dann schauen wir uns das natürlich an. Aus unserer Sicht versuchen wir den Mietern entgegenzukommen und sind auch sehr kulant was die Arbeiten betrifft", so Praschl.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.