Wattmanngasse in Hietzing
Grüne wollen radeln statt parken am Gehsteig
Gehsteigparken soll in der Wattmanngasse der Vergangenheit angehören, wenn es nach den Grünen Hietzing geht.
WIEN/HIETZING. "Wenn ich meine Tochter in der Früh in die Volksschule begleite, müssen wir am Gehsteig in der oberen Wattmanngasse oft ausweichen, wenn uns jemand entgegenkommt", ärgert sich Ernst Gruber. "Weil die Autos dort am Gehsteig parken dürfen, kommen zwei Fußgänger mit Jacken nur aneinander vorbei, wenn sie den Bauch einziehen", so der Architekt. "Wer mit Kinderwagen oder Rollstuhl unterwegs ist, kommt an den parkenden Autos oft gar nicht vorbei."
Deshalb haben die Hietzinger Grünen in der jüngsten Sitzung des Bezirksparlaments eine Änderung der Parkordnung in der Wattmanngasse beantragt. "Anrainer haben uns berichtet, dass dort seit Einführung des Parkpickerls nur mehr weniger als die Hälfte der Parkplätze benötigt werden", erklärt Grünen-Obmann Christopher Hetfleisch.
"Einige Bewohner wünschen sich deshalb, dass das Gehsteigparken vor den Hausnummern 69 bis 85 ersatzlos gestrichen wird, damit so ein ungehindertes Durchkommen am Gehsteig möglich wird."
Umwege vermeiden
Dem Antrag hat sich auch Jürgen Fränzer (Neos) angeschlossen - warum? "Die formalen Voraussetzungen für Radfahren gegen die Einbahn sind dort bereits gegeben und mit geringem Aufwand realisierbar. Dies würde sinnlose Umwege am Küniglberg vermeiden."
Warum war Radfahren gegen die Einbahn in der Wattmanngasse bisher nicht möglich? Hetfleisch weiß es: "Weil die Wattmanngasse durch die Gehsteigparker nicht nur zu schmal für Autobusse und Radstreifen wäre, sondern es auch eine Gefährdung durch 'Dooring', also plötzlich aufgehende Autotüren gäbe."
Gruber ergänzt, dass die Wattmanngasse eine wichtige Verbindung vom Hietzinger Zentrum zur Peripherie sei. "Als Radverbindung von der Elisabethallee zur Fasangartengasse wäre sie auch für viele ORF-Mitarbeiter attraktiv - und natürlich für meine Tochter und mich", so der Architekt.
Ab in die Mobilitätskommission
Der Antrag auf Änderung der Parkordnung wurde mit den Stimmen von ÖVP und SPÖ der Mobilitätskommission des Bezirks zugewiesen. Hetfleisch befürchtet allerdings, dass die - mögliche - Umsetzung so zu lange dauern könnte. "Im Grätzl werden viele Garagenplätze an Pendler aus den Bundesländern untervermietet. Die Hauptmieter parken ihre Autos dann auf der Straße - mit dem Geld aus der Vermietung geht sich das Parkpickerl locker aus."
Die BezirksZeitung wird berichten, wie es mit der Parkordnung in der Wattmanngasse weitergeht.
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