Ist die Wachtturmgesellschaft das alleinige Sprachrohr Gottes? Teil 1

Für einen Zeugen Jehovas ist keine Frage von grösserer Bedeutung als die in der Überschrift erwähnte. Hören wir Gott, wenn wir auf die Wachtturmgesellschaft hören? Wenn ja, dann sollten wir gut zuhören, aber wenn nicht, sollten wir das, was sie sagt, ablehnen.

Es gibt vier wichtige Tests, mit deren Hilfe wir herausfinden können, ob die Wachtturmgesellschaft das alleinige Sprachrohr für die Übermittlung des göttlichen Willens an die Menschheit ist. Wenn Gott wirklich allen Menschen Seinen Willen durch die Wachtturmgesellschaft mitteilt, dann sollten die Antworten auf die nachfolgend aufgeführten Testfragen diesen Anspruch bestätigen.

Testfrage 1: Wenn Gott nur durch die Wachtturmgesellschaft spricht, muss die Neue-Welt-Übersetzung (NWÜ) präzise sein. Aber ist sie das wirklich?

Der Wachtturmgesellschaft zufolge ist ihre Bibelübersetzung äusserst präzise. Die Neue-Welt-Übersetzung soll die genauste oder eine der genausten unter den modernen Bibelübersetzungen sein: «Diese Übersetzung muss nach ihren eigenen Verdiensten beurteilt werden.»

Diese Worte fordern Aussenstehende geradezu heraus, die Genauigkeit dieser Übersetzung zu überprüfen. In einem von der Wachtturmgesellschaft herausgegebenen Buch wird die Präzision der Übersetzung im Hinblick auf die Grammatik hervorgehoben. Die Autoren fügen hinzu: «… die Neue-Welt-Übersetzung … ist präzise und zuverlässig … eine treue Übersetzung des Wortes Gottes».

In der Neue-Welt-Übersetzung selbst behauptet die Wachtturmgesellschaft, die Bibeltexte seien «so genau wie möglich» übersetzt worden, in einer Haltung der Gottesfurcht und Liebe zu Ihm sowie mit einem «grossen Verantwortungsbewusstsein». In der Interlinearen Übersetzung des griechischen Textes betont die Wachtturmgesellschaft, dass diese Übersetzung des Neuen Testaments «Sinn und Bedeutung der Ursprache» wiedergebe, und zwar ohne Voreingenommenheit, «ohne jede sektiererische und religiöse Färbung».

Die Wachtturmgesellschaft geht sogar so weit zu behaupten, Gott selbst habe die Übersetzung ih rer Bibel beaufsichtigt «durch Engel verschiedener Rangordnung», die die Übersetzer «gelenkt» haben. Der spätere Weltpräsident F.W. Franz leitete gemeinsam mit dem damaligen Präsidenten Nathan Knorr den Geheimausschuss der sieben Übersetzer. Franz musste am 24. November 1954 bei einer Gerichtsverhandlung im schottischen Edinburgh als Zeuge aussagen. Am 24. November 1954 veröffentlichte die Tageszeitung Scottish Daily Express den genauen Wortlaut seiner unter Eid gemachten Aussage:

1. Er und Knorr hatten bei der Übersetzung die letzte Entscheidungsbefugnis.
2. Er, Franz, war bei der Wachtturmgesellschaft der Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit.
3. Übersetzungen und Auslegungen kämen von Gott und seien der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit auf unsichtbare Weise übermittelt worden, und zwar durch «Engel verschiedener Rangordnungen, die die Übersetzer lenk(t)en».

In: Gruss, Apostles of Denial, a.a.O., S. 32f., 219. Gruss hatte Einsicht in die Original-Mitschriften der Gerichtsverhandlung. Die unter 3) aufgeführte Aussage ist verblüffend, denn die Lenkung von Menschen durch Geistwesen klingt eher nach Dämonie als nach göttlicher Inspiration. Ein medialer Bibelübersetzer, dessen Übersetzung seinen eigenen Angaben zufolge ihren Ursprung in der Geisterwelt hatte, gab einige Bibelabschnitte ähnlich wieder wie die Wachtturmgesellschaft. Das okkulte Medium Johannes Greber übersetzt in seiner 1937 erschienenen Übersetzung des Neuen Testaments Johannes 1,1, Hebräer 1,8 und andere Texte genauso wie die NWÜ. Die Wachtturm-Gesellschaft zitiert sogar Grebers Übersetzung als Beleg für ihre eigene. S. dazu auch Fussnote 86. Wenn die Übersetzer der NWÜ wirklich von «Engeln verschiedener Rangordnung» gelenkt worden waren, dann waren das unheilige Engel oder Dämonen, denn nur diese waren in der Lage, die Übersetzung auf diese Weise zu verdrehen. Über Parallelen zwischen der NWÜ und der medialen Übersetzung s. auch William & Joan Cetnar, Questions for Jehovah’s Witnesses, Kunkletown, 1983, S. 48-55.

Diese Aussagen von Leitern der Wachtturmgesellschaft und Übersetzern über die Genauigkeit ihrer Bibelübersetzung beweisen, dass diese mit dem Anspruch der Wachtturmgesellschaft übereinstimmen, das alleinige Sprachrohr Gottes auf Erden zu sein. Dr. Bruce Metzger, Professor für Sprache und Literatur des Neuen Testaments am theologischen Seminar der Universität Princeton und Autor eines Standardwerks über den Text des Neuen Testaments (in deutscher Sprache erschienen unter dem Titel Der Text des Neuen Testaments, Stuttgart, 1982; Anm. d. Übers.), stellt fest: «Die Zeugen Jehovas haben in ihre Übersetzungen des Neuen Testaments einige falsche Wiedergaben des griechischen Textes eingebaut.»
Der britische Wissenschaftler H.H. Rowley betont: «Vom Anfang bis zum Ende ist dieses Werk ein herausragendes Beispiel dafür, wie man die Bibel nicht übersetzen sollte …». Er bezeichnet die NWÜ als «eine Beleidigung des Wortes Gottes».
Die Fachwelt hat ihr Urteil über die NWÜ gefällt. Die Wachtturmgesellschaft kann diese Beurteilung nicht einem angeblich vorhandenen christlichen oder «trinitarischen» Vorurteil zuschreiben, da sich sogar nichtchristliche Experten des neutestamentlichen Griechisch über die Ungenauigkeit der NWÜ einig sind. Sie sind durch eine Anwendung grammatischer Regeln, die Beachtung der Wortbedeutungen und der Übersetzungsregeln zu dieser Schlussfolgerung gekommen. Alle diese Punkte hat die Wachtturmgesellschaft grob missachtet.

Die Warnung der Wachtturmgesellschaft lautet: «Gott hat nichts zu schaffen mit Personen, die Sein Wort miss achten und ihr eigenes Denken zum Massstab machen.» Weiter wird im Wachtturm darauf hingewiesen, dass Jehova gegen jene ist, die Worte aus Seiner Bibel «stehlen» oderverändern, um sie falsch anzuwenden.30Dennoch hat die Wachtturmgesellschaft genau dieseFehler begangen, indem sie Hunderte Fehlübersetzungen indie Neue-Welt-Übersetzung eingebaut hat. Obwohl wir ausPlatzgründen nur ein paar Beispiele herausgreifen können,widerlegen diese die Behauptung der Wachtturmgesellschaft,sie habe versucht, eine ehrliche, unparteiische, genaue Bi-belübersetzung zu veröffentlichen. Bei jedem unserer Bei-spiele werden wir a) die Version der NWÜ mit der revi-dierten Elberfelder Übersetzung von 1997 vergleichen, b)die Gründe für die Fehlübersetzung der NWÜ erläutern undc) erklären, warum diese Übersetzung der Zeugen Jehovasparteiisch, unehrlich und falsch ist.

Beispiel Nr. 1: Titus 2,13a) Vergleich der Übersetzungen von Titus 2,13 (dersel-be Übersetzungsfehler kommt in 2.Petrus 1,1 vor). Die NWÜ übersetzt den Text folgendermassen:«… während wir auf die beglückende Hoffnung unddas Offenbarwerden der Herrlichkeit des grossen Gottesund (des) Retters von uns, Christus Jesus, warten …»

Die Wiedergabe der revidierten Elberfelder Übersetzungvon 1997 lautet hingegen:«… indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinungder Herrlichkeit unseres grossen Gottes und Heilandes JesusChristus erwarten.»
b) Die Zeugen Jehovas haben diesen Vers falsch übersetzt, weil sie die Lehre von der Gottheit Christi nicht akzeptieren.
c) Aussagen von Experten über die fehlerhafte Übersetzung dieses Verses in der NWÜ: Indem sie das Wort «des» in Klammern hinzugefügt haben, verschleierten die Übersetzer der NWÜ die Tatsache, dass Paulus in diesem Vers Jesus eindeutig als «unseren Gott und Heiland» bezeichnet hat.

Bei ihrer Lesart scheint es so, als ob Paulus hier von zwei Personen (Gott und Jesus) spricht und nicht von einer, nämlich Jesus. Paulus sagt deutlich, dass Jesus unser grosser Gott und Heiland ist. Die Zeugen Jehovas verstossen mit dieser Vorgehensweise gegen die von Experten für griechische Grammatik so bezeichnete Granville-Sharp-Regel für die Verwendung des Artikels mit Substantiven, die für eine Person stehen. Im Wesentlichen besagt diese Regel Folgendes: Wenn zwei Substantive in der Einzahl (Gott und Heiland) im selben Fall (Gott und Heiland stehen beide im selben Fall) durch das Wort «und» verbunden sind (griech.: kai), und der modifizierende Artikel «der» (in der deutschen Bibelübersetzung «des»; d. Übers.; griech.: ho) nur vor dem ersten Substantiv erscheint und nicht vor dem zweiten, dann müssen sich beide Substantive auf dieselbe Person beziehen. In Titus 2,13 sind «Gott» und «Heiland» durch ein «und» verbunden. Der bestimmte Artikel erscheint nur vor «Gott». Deshalb müssen sich «Gott» und «Heiland» auf dieselbe Person beziehen, nämlich auf Jesus.

(Diese Regel trifft auch auf die Worte in 2.Petrus 1,1 zu. Auch hier liegt in der NWÜ eine Fehlübersetzung vor.) Wissenschaftler haben schlüssig nachgewiesen, dass in der Antike der Ausdruck «Gott und Heiland» für einen herrschenden König verwendet wurde. Auch hier war nur eine Person gemeint.

In einer umfangreichen Studie hat C. Kuehne nachgewiesen, dass die Granville-Sharp-Regel im gesamten Neuen Testament ohne Ausnahme zur Anwendung kommt. Deshalb erfordert ein ehrliches und vorurteilsfreies wissenschaftliches Arbeiten die Übersetzung dieses Verses mit: «… unseres grossen Gottes und Heilandes Jesu Christi …». Dr. Bruce Metzger, eine Autorität auf dem Gebiet der griechischen Sprache und Professor an der renommierten Princeton-Universität, erläutert dazu: Zur Unterstützung dieser Übersetzung (unseres Gottes und Heilandes bezieht sich nur auf Jesus Christus) kann man renommierte Grammatik-Experten der griechischen Sprache heranziehen, wie z. B. P.W. Schmiedel, J.H. Moulton, A.T. Robertson und Blass-Debrunner. Diese Wissenschaftler sind sich alle einig, dass in Titus 2,13 nur von einer Person die Rede ist und der griechische Text deshalb mit «unseres grossen Gottes und Heilandes Jesu Christi» wiedergegeben werden muss …

Die Griechisch-Experten Dana und Mantey bestätigen in ihrem Handbuch über die Grammatik des griechischen Neuen Testaments die Richtigkeit der Granville-Sharp-Regel, und dann folgt eine Erklärung: «2.Petrus 1,1 … bedeutet, dass Jesus unser Gott und Heiland ist. Gleichermassen wird in Titus 2,13 betont, … dass Jesus der grosse Gott und Heiland ist.»

A.T. Robertson, der bedeutendste Englisch sprechende Griechisch-Experte, wies nachdrücklich darauf hin, dass «in 2.Petrus 1,1 eine Person, nicht zwei, gemeint ist». Sogar im Zusammenhang von Titus 2,13 hat Paulus an eine Person und nicht an zwei gedacht, denn er schrieb über das herrliche Erscheinen dieser Person. Die Bibel kennt nur ein solches Ereignis, nämlich «wenn er (Jesus; d. Autoren) kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel» (Lukas 9,26). Ein anderes Erscheinen des unsichtbaren Gottes als in Gestalt des sichtbaren Christus, der Sein Ebenbild ist (vgl. Kolosser 1,15), wäre undenkbar. Wegen der oben erwähnten Fakten kommen Wissenschaftler zu der Schlussfolgerung, dass die Neue-Welt-Übersetzung parteiisch und ungenau ist.

Beispiel Nr. 2: Kolosser 1,17
a) Vergleich der Übersetzungen von Kolosser 1,17 Die Zeugen Jehovas übersetzen diesen Vers in ihrer NWÜ wie folgt (es herrsch Einigkeit darüber, dass in diesem Vers von Jesus die Rede ist): «Auch er ist vor allen (anderen) Dingen, und durch ihn sind alle (anderen) Dinge gemacht worden, um zu bestehen». (Die Zeugen Jehovas haben bewusst das Wort «andere» zweimal in den Text eingefügt und in Klammern gesetzt. Dieses Wort erscheint nicht im griechischen Text.) Die revidierte Elberfelder Übersetzung gibt diesen Vers wie folgt wieder: «und er ist vor allem, und alles besteht durch ihn.»

b) Die Zeugen Jehovas haben diesen Text falsch übersetzt, weil sie nicht einsehen wollen, dass Christus ewig und somit Gott ist, denn diese Lehre leugnen sie. Aus diesem Grund fügen sie absichtlich ein Wort ein, das im griechischen Grundtext fehlt, um den falschen Eindruck zu erwecken, Christus sei ein geschaffenes Wesen und nicht ewig. c) Beweise und Dokumentation über die bewusste Fehlübersetzung in der NWÜ: Bei Kolosser 1,17 haben die Übersetzer der Wachtturmgesellschaft zweimal das Wort «anderen» in Klammern eingefügt (weitere dreimal taten sie das auch in den Versen 16 und 20). Man wollte damit andeuten, dass Christus selbst nicht der Schöpfer ist. Aber in ihrer eigenen InterlinearÜbersetzung des griechischen Neuen Testaments (auf S. 896) wird das griechische Wort panta mit «alle Dinge» und nicht mit «alle anderen Dinge» wiedergegeben. – Aus der Sicht der Wachtturmgesellschaft ist es gerechtfertigt, fünfmal das Wort «andere(n)» einzufügen, weil es sich aus dem Zusammenhang ergebe. Aber die einzige Rechtfertigung für dieses Vorgehen ist der Vorbehalt der Zeugen Jehovas gegenüber der Gottheit Christi. Die Wachtturmgesellschaft wird durch ihre eigene Interlinear-Übersetzung des griechischen Neuen Testaments in Verlegenheit gebracht, denn im griechischen Text fehlt das Wort «andere(n)». Dennoch wurde in früheren Ausgaben der NWÜ dieses Wort sogar ohne Klammern eingefügt, um zu unterstellen, dass es zum griechischen Grundtext gehört (vgl. die Ausgaben von 1950 und 1953). Sogar in ihrer Literatur wurde Kolosser 1,15-20 auf diese Weise zitiert.

Nicht nur in diesen Versen haben die Zeugen Jehovas Wörter in den Bibeltext eingefügt. In neueren Versionen der NWÜ ist das Wort «anderen» hinzugefügt worden, zum Teil ohne Klammern oder Gedankenstriche, um die Bedeutung dieses Verses zu verändern, und zwar von «den Namen … der über allen Namen ist» zu «den Namen … der über jedem anderen Namen ist». Die Objektivität der Wachtturmgesellschaft ist nirgends fragwürdiger als bei Beispielen dieser Art. Dem vom Geist Gottes inspirierten Text wird einfach etwas hinzugefügt, was nicht vorhanden ist, um die deutliche Aussage des Textes zu leugnen. Ein weiteres Beispiel für Fehlübersetzungen in der NWÜ ist Johannes 8,58. Dieser Vers ist ein sicherer Beweis, dass Jesus sagte, Er sei Gott. Die Zeugen Jehovas glauben nicht daran, und so haben sie vorsätzlich und auf unehrliche Weise die Worte Jesu geändert. Anstatt zu übersetzen «… Ehe Abraham wurde, bin ich …» haben die Zeugen Jehovas diese Worte so wiedergegeben: «Ehe Abraham ins Dasein kam, bin ich gewesen» (NWÜ). Die tatsächliche Aussage Christi, Er sei der «Ich bin», wurde von den Juden durchaus verstanden, und zwar als Anwendung des alttestamentlichen Gottesnamens auf Seine Person (vgl. 2.Mose 3,14; Jesaja 43,10). Aus diesem Grund wollten sie Ihn wegen Gotteslästerung steinigen (vgl. Johannes 8,59). Die Zeugen Jehovas haben die Worte Jesu bewusst verändert in «… bin ich gewesen», um Seinen Anspruch auf Göttlichkeit zu negieren. Indem sie diese Worte falsch übersetzen, wollen sie Ihm unterstellen, Er hätte vorher lediglich als Engel Michael existiert. Die Wachtturmgesellschaft hat ihre Wiedergabe der griechischen Worte ego eimi («ich bin») mit «ich bin gewesen» in Johannes 8,58 begründet, indem sie behauptet, das Verb eimi stehe im Griechischen im «un bestimmten Perfekt». Aber als Sprachwissenschaftler sie darauf hinwiesen, dass es in der griechischen Sprache eine Zeitform wie das «unbestimmte Perfekt» nie gegeben habe und eimi nach jeder griechischen Grammatik die erste Person Singular, Indikativ Präsens und Aktiv von einai («sein») ist und deshalb mit «ich bin » und nicht mit «ich bin gewesen» übersetzt werden muss, hat die Wachtturmgesellschaft ihre Meinung geändert und sich eine neue Begründung für diesen Übersetzungsfehler ausgedacht. Auch dieses Argument erwies sich als falsch, aber wenigstens hat die Wachtturmgesellschaft zugeben müssen, dass das Verb im Indikativ Präsens steht.37 Aber in ihrer Bibelübersetzung ist sie bei ihrem ursprünglichen Fehler geblieben. Allein ihre vorgefasste Meinung auf theologischem Gebiet ist eine Erklärung für diesen groben Übersetzungsfehler. Interessanterweise widerlegt die eigene, von der Wachtturmgesellschaft herausgegebene Interlinear-Übersetzung des griechischen Neuen Testaments die Wiedergabe in der Neue-Welt-Übersetzung, denn dort steht unter den Worten ego eimi die korrekte Übersetzung mit «ich bin». Leider wird kein Zeuge Jehovas jemals die Wahrheit dieser Worte annehmen, denn die Übersetzer der Wachtturmgesellschaft führen diese Farce weiter, indem sie ihre Version («ich bin gewesen») in die Spalte am rechten Rand schreiben.

Beispiel Nr. 3: Matthäus 25,46
a) Vergleich der Übersetzungen von Matthäus 25,46 Die Wiedergabe der NWÜ lautet: «Und diese werden in die ewig Abschneidung weggehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.» Die revidierte Elberfelder Übersetzung gibt den Vers jedoch wie folgt wieder: «Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben.»

b) Die Zeugen Jehovas haben diesen Text falsch übersetzt, weil sie die biblische Lehre der ewigen Strafe leugnen und diese durch ihre Auffassung über die Vernichtung der Gottlosen ersetzen.

c) Beweise und Dokumentation über die Fehlübersetzung der NWÜ: Alle Standard-Wörterbücher definieren das fragliche griechische Wort in Matthäus 25,46 (kolasin) als «Strafe» und nicht als «Abschneidung», wie die Zeugen Jehovas behaupten. Die Wachtturmgesellschaft befindet sich somit im Widerspruch zu massgeblichen Quellen wie dem Wörterbuch von Moulton und Milligan (The Vocabulary of the Greek New Testament, Grand Rapids, 1980, S. 352), von Thayer (Greek-English Lexicon of the New Testamtent, Grand Rapids, 1983, S. 353), von Walter Bauer (GreekEnglish Lexicon of the New Testamtent and Other Early Christian Literature (2. Aufl., Chicago, 1979, S. 441) und von Gerhard Kittel (Theological Dictionary of the New Testament, Grand Rapids, 1978, Bd. 3, S. 816).

Diesen Autoritäten zufolge muss das Wort kolasin mit «Strafe» übersetzt werden, und diese Definition wird eindeutig unterstützt durch den Gebrauch dieses Wortes in der Zeit des Neuen Testaments. In einer frühchristlichen Schrift heisst es beispielsweise: «Übeltäter unter den Menschen empfangen nicht nur ihren Lohn unter den Lebenden, sondern auf sie wartet ihre Strafe (kolasin) und viel Qual (basanon).» Sie könnten wohl kaum «Qual» leiden, wenn sie vernichtet würden, wie die Wachtturmgesellschaft glaubt. Der Griechisch-Experte Julius Mantey erwähnt, er habe «dieses Wort in griechischen Schriften aus dem ersten Jahrhundert in 107 verschiedenen Zusammenhängen gefunden. Überall bedeutet es ‹Strafe›, und nirgends ‹Abschneidung›».

Ein weiterer, von der Wachtturmgesellschaft falsch übersetzter Text, mit dem sie ihre ablehnende Haltung gegenüber der biblischen Lehre von der ewigen Strafe begründet, ist Hebräer 9,27. Das reguläre Verständnis über diesen Text wird in der Lutherübersetzung von 1984 deutlich: «Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht» (Hebräer 9,27). Lieber Leser, liebe Leserin, bitte beachten Sie, wie die NWÜ Wörter einfügt, die nicht im griechischen Grundtext stehen, um die Lehre der Zeugen Jehovas zu rechtfertigen: «Und wie es Menschen bestimmt ist, ein für allemal (d. h. um vernichtet zu werden; d. Autoren) zu sterben, doch danach ein Gericht.» Die Wörter «für allemal» stehen nicht im griechischen Text, wie es auch die eigene Interlinear-Übersetzung der Wachtturmgesellschaft zeigt (S. 988). Dr. Mantey bemerkt dazu: «Kein intellektuell redli cher Wissenschaftler würde einen derartigen Versuch wagen, das Wort Gottes zu pervertieren.»41 In der Bibel warnt Gott selbst alle Übersetzer: «Tu nichts zu seinen Worten hinzu, dass er dich nicht zur Rechenschaft ziehe und du als Lügner dastehst» (Sprüche 30,6). Es würde den Rahmen dieser Informationsschrift sprengen, wenn wir die folgenden Verse genauer betrachten würden. Wenn man aber massgebliche Literatur über den griechischen Text des Neuen Testaments konsultiert, wird man in jedem der unten aufgeführten Fälle feststellen, dass die NWÜ auf unlautere Weise die wahre Bedeutung der Worte verändert hat.

1. In Apostelgeschichte 20,28 hat die Wachtturmgesellschaft die Worte «Sein eigenes Blut» falsch wiedergegeben mit «das Blut Seines eigenen (Sohnes)», um die Lehre von der Gottheit Christi zu umgehen.
2. In Hebräer 1,8 wird die richtige Übersetzung mit «dein Thron, o Gott» (r.Elb.) von der Wachtturmgesellschaft umformuliert, so dass sie lautet «Gott ist dein Thron». Auch hier soll die Gottheit Christi geleugnet werden.
3. In Kolosser 2,9 wird das Wort «Gottheit» von der Wachtturmgesellschaft falsch wiedergegeben mit «göttliche Wesensart», um die Gottheit Christi zu leugnen.
4. In Johannes 1,1 wird der Satzteil «das Wort war Gott» von der Wachtturmgesellschaft falsch übersetzt mit «das Wort war ein Gott», um wiederum die Gottheit Christi abzustreiten. Diese Beispiele zeigen, dass die Wachtturmgesellschaft ihren Anspruch, sie habe die Bibel genau übersetzt, nicht erfüllen kann.

Da die Neue-Welt-Übersetzung von allen Seiten als parteiische und ungenaue Übersetzung kritisiert wird, kann die Wachtturmgesellschaft nicht behaupten, dass diese das Wort Gottes zuverlässig wiedergibt. Wenn sie aber keine korrekte Übersetzung des Wortes Gottes ist, kann die Wachtturmgesellschaft nicht das alleinige Sprachrohr Gottes für die Menschheit sein. Wenn man das Wort Gottes verdreht, ist das an sich schon ein schlimmes Vergehen. Aber wenn man Gott als Lügner hinstellt, indem man in Seinem Namen falsche Prophezeiungen ausspricht, dann ist das ein Verbrechen, das im Alten Testament die Todesstrafe verdiente (vgl. 5.Mose 13,1-5).

John Ankerberg

LG. Calla

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