Hundertpfund in Haiming
Einblicke in die Arbeit eines Tiroler Kripobeamten

Seine Lesung ergänzte Christoph Hundertpfund mit weiteren Erlebnissen. | Foto: Agnes Dorn
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Mit dem inzwischen pensionierten Kripobeamten Christoph Hundertpfund war ein Autor in der Bibliothek Haiming zu Gast, der Einblicke in einen außergewöhnlichen Berufsalltag bot.

HAIMING. Das Gesicht des langjährigen Kriminalbeamten Christoph Hundertpfund kennen viele Menschen in Österreich aus der Berichterstattung über das Tsunami-Unglück in Thailand vor mehreren Jahren. Dort hatte er als operativer Leiter des österreichischen Opferidentifizierungsteams einen seiner Auslandseinsätze. Inzwischen ist Hundertpfund in den Ruhestand gewechselt und hat ein Buch über einige seiner außergewöhnlichsten Fälle geschrieben.

In Haiming stellte er nun dieses in diesem Winter im Verlag Berenkamp erschienene Buch "Ein Tiroler Kripobeamter weltweit im Einsatz" vor. Wie der Andrang an Besuchern bei der Lesung bewies, stößt die Arbeit rund um Mord und Totschlag, Forensik und Ermittlung auf sehr großes Interesse. Moderiert wurde der Abend von Berufs- und Autorenkollege Dietmar Wachter, der Hundertpfund einige Details über seine Arbeit und sein Privatleben entlockte.

Autorenkollege Dietmar Wachter übernahm die Moderation. | Foto: Agnes Dorn
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So erfuhren die Zuhörer beispielsweise, dass der gebürtige Innsbrucker nicht nur eine Ausbildung an der FBI National Academy in Virginia absolvierte, sondern auch, dass sein Lieblingsroman "Blood on the moon", sein Lieblingsmusiker Johnny Cash und jene Persönlichkeit, mit der er am liebsten einmal zu Abend essen würde - Abraham Lincoln - ebenfalls Amerikaner sind.


Kindermorde

Außerdem erzählte der spätere stellvertretende Leiter des Landeskriminalamts Tirol, wie er schon als zehnjähriges Kind davon träumte, zur Kriminalpolizei zu gehen. Diesen Wunsch erfüllte er sich schließlich 1978, als er beim Gendarmerieposten Zirl seinen Dienst antrat. Kurz nach seiner Offiziersausbildung wurde er Mitte der 80er Jahren in Oberösterreich zu seiner ersten Ermittlung beordert, bei der er gleich mit einem Kindermord konfrontiert wurde. Sein zweiter Mordfall war wiederum ein solcher, den er in seinem Buch ebenfalls bespricht. So erzählt er in diesem Kapitel auch von der Überbringung der Todesnachricht an die Eltern und wie es ihm selbst in diesem Augenblick ergangen ist.

Manch grauenvolle Erlebnissen enthalten in Hundertpfunds Buch Details zum Schmunzeln. | Foto: Agnes Dorn
  • Manch grauenvolle Erlebnissen enthalten in Hundertpfunds Buch Details zum Schmunzeln.
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Massenhaft Tote

Tote hat der Kriminalbeamte in seinen 34 Dienstjahren wohl mehr gesehen als die meisten Menschen. In seinem Buch beschreibt er jene Methode, mit der bei sogenannten "Großschadensereignissen" bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte Leichen identifiziert werden und erzählt von jenen zum Teil monatelangen Auslandseinsätzen, an denen er  teilnahm. Die Geschichten, die Hundertpfund erzählt, sind einerseits teilweise mit Grauen zu lesen, andererseits bricht durch seine persönliche Sichtweise auch jene Menschlichkeit in die zahllosen Todesfälle, die in einer rein objektiven Berichterstattung fehlen. Nicht umsonst zitiert Hundertpfund in dem Kapitel über das Lawinenunglück in Galtür Perikles: "Die Kultur eines Volkes erkennt man daran, wie es mit seinen Toten umgeht."

Das Buch im Verlag Berenkamp erschienen

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