SR. Angela Autsch: Von Mötz nach Auschwitz

Das Katholische Bildungswerk Silz veranstaltet an Sonntag, dem 3. April, im Jugendheim Silz den Vortrag "SR. Angela Autsch: Von Mötz nach Auschwitz". Beginn ist um 20 Uhr. Vortragender: DDr. Peter Stöger, Universität Innsbruck.

Sr. Angela (1900-1945) trat 1933 in das Trinitarierinnenkloster in Mötz (das Kloster übersiedelte anfangs der fünfziger Jahre nach Mödling) ein. Die Schwester arbeitete als Kindergärtnerin, Krankenschwester und Mesnerin. Sie wurde in der NS-Zeit verraten. Warum? Sie hatte allzu deutlich ihren Unmut über Adolf Hitler ("eine Geißel" für Europa) geäußert und wurde außerdem wegen des Hörens eines Feindsenders angeklagt. Ihr Leidensweg ging über Innsbruck und das KZ Ravensbrück nach Auschwitz-Birkenau. Sie hatte dort mit der Krankenpflege zu tun und versorgte heimlich Mitgefangene mit heißem Wasser, Essen und Medikamenten. So wurde sie bald schon als "Engel von Auschwitz" (Simon
Wiesenthal) bekannt. Die Hauptzeugin, Margita Schwalbová, eine jüdische slowakische Ärztin, der sie das Leben gerettet hat, ist erst vor einigen Jahren verstorben. Sie hat, wie auch die überlebende (spätere Nationalratsabgeordnete) Rosa Jochmann, über diese Schwester, die bei einem Bombenangriff der Alliierten auf das KZ am 23.12.1944 ums Leben kam, berichtet. Ein Seligsprechungsverfahren ist von der Erzdiözese Wien eingeleitet worden und liegt nun in Rom. Sich dieser gütigen wie tapferen Schwester, die so vielen - bezeugt - das Leben gerettet hat, zu erinnern ist heute nach so vielen Jahren mehr als aktuell geworden. Der Wert und der Zusammenhalt einer einer Gesellschaft hängt auch von ihrer Bereitschaft zu erinnern ab. Der Vortrag zeichnet die wichtigsten Lebensstationen von Sr. Angela nach.