André Heller wird der neue Chef vom Kasperl

- Mit Andre Heller soll das Puppentheater weiterhin "leben".
- Foto: Kücüktekin
- hochgeladen von Sophie Alena
Der Vorhang geht auf, die Kasperlmusik an. Kurz fühlt man sich wieder in die Kindheit zurück versetzt.
INNERE STADT. Lange musste man bangen. Schlagzeilen wie "Kasperl vor dem Aus" sorgten für Gezitter - ist der Kasperl doch für viele von uns ein Stück Kindheit. Doch dann die Erleichterung: Das Kasperltheater stehe nicht vor dem Aus, sondern suche nur einen neuen Besitzer.
Seit 1973 spielt Manfred Müller den Kasperl und ist auch der Direktor des Puppentheaters. Vor Kurzem gab der 70-Jährige seinen Rücktritt bekannt. Körperlich sei es für ihn einfach nicht mehr möglich, weiterzumachen.
Mit dem Herzen entschieden
Daraufhin begann das Rennen unter den Bewerbern. 26 Interessenten gab es für die Stelle. Der Nachfolger wurde auf einer Pressekonferenz vergangenen Freitag bekannt gegeben. An die Stelle von Müller tritt kein Geringerer als André Heller. Der Chansonnier, Künstler, Kulturmanager, Autor, Dichter und Schauspieler mischt schon seit Jahren die österreichische Kulturszene auf. "Ich wollte jemanden, der ‚Kasperl und Pezi‘ nicht nur übernimmt, sondern sie auch weiterleben lässt", leitete Müller die Pressekonferenz ein. Die Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen. "Infrage wären, vor allem wirtschaftlich, viele gekommen", erläuterte er. Schließlich habe er auf seinen Instinkt vertraut und mit dem Herzen entschieden. "Der Kasperl steht für Wien, so wie André Heller für Wien steht. Da schließt sich der Kreis."
Wiener Kulturgut
Den Kasperl sieht auch Heller als Wiener Kulturerbe: "Der Kasperl ist ein kostbares Kulturgut." Ihm sei schnell klar gewesen, dass er sich um die Stelle bewerben müsse. "Der Kasperl ist für die meisten Kinder der erste Kontakt mit dem Theater, so war es auch bei mir", erzählte Heller. Schon von klein auf sei er ein "Kasperl und Pezi"-Fan gewesen.
Seit 21. September ist André Heller der offizielle Besitzer des Puppentheaters. Eine Summe von 100.000 Euro plus Umsatzsteuer musste er dafür bezahlen. "Das Theater werde ich jetzt mal machen, dann mein Sohn und dann der Enkel. Die nächsten 150 Jahre sind also gesichert", verkündete Heller.
Den Kasperl wird er allerdings nicht spielen. Dafür ist jemand anders vorgesehen, der ab Jänner ins Ensemble kommt, da er zurzeit noch einen laufenden Vertrag hat. Für ihn gibt es dann Unterricht vom Meister, bis er den Kasperl spielen darf. "Der Kasperl ist kein Charakter, den man besetzt, sondern ein Charakter, zu dem man wird", so Müller. Bis zum Saisonende im April 2019 wird er dem Kasperl noch Leben einhauchen und seinen Nachfolger auf die Rolle vorbereiten.
Heller hat eine Bitte
Am Ende der Pressekonferenz hatte Heller noch eine Bitte an die anwesenden Journalisten: "Bitte hören Sie auf, bei jedem politischen Vorkommen von einem ‚Kasperltheater‘ zu reden. Mit dem wirklichen Kasperltheater haben die nichts gemein."



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