Die Wartezeit aufs Paradies
Fünf Jahre muss man auf eine Kabine im Gänsehäufel warten – für viele der Inbegriff Wiener Badekultur.
(bar/cs). Alte Donau statt Wörthersee: Harald (86) und Martha (80) wissen, welche Vorzüge ihre Kabane im Gänsehäufel gegenüber anderen Urlaubsdestinationen bietet: „Das Wasser ist besser und hier muss man nicht alle zehn Minuten den Sonnenschirm drehen, um ein bisschen Schatten zu ergattern“, so der emeritierte Professor für Materialwissenschaften an der TU Wien.
Geduldsprobe
Acht Jahre hat das Ehepaar aus Margareten warten müssen, um sich beim Weststrand häuslich einrichten zu können. „Derzeit betragen die Wartezeiten zwischen drei und fünf Jahren“, so Martin Kotinsky von den Wiener Bädern.
Der Andrang ist groß, trotz reichhaltigen Angebots: Insgesamt gibt es im 330.000 Quadratmeter großen Bad in der Donaustadt 370 Saisonkästchen, 2.165 Saisonkabinen sowie 279 Vorbaukabinen – die berühmten Kabanen. Die Preise: 422 Euro pro Saison für eine Großkabine, 635 Euro für eine Kabane.
Entspannung pur
Harald und Martha sind in ihrem Paradies angekommen. „Wir verbringen hier im Schnitt 80 Tage im Jahr“, so Martha. Was die beiden Pensionisten besonders schätzen: „Die entspannte Atmosphäre. Mit den anderen Kabinenbesitzen kommen wir sehr gut aus. Hier treffen Leute aus allen sozialen Schichten zusammen, das macht das Flair aus.“
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