Kronprinz Rudolf und der Spiritismus

Kromprinz Rudolf glaubte im Gegensatz zu seiner Mutter, Kaiserin Elisabeth, nicht an Geister und Botschaften aus dem Jenseits. | Foto: wikipedia/frei
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INNERE STADT. Kerzen, die wie durch Geisteratem ausgeblasen werden und Medien, die mit weißem Schaum vor dem Mund mit fremder Stimme Botschaften aus dem Jenseits übermitteln - diese Bilder waren zu Ende des 19. Jahrhunderts in den Häusern der Oberschicht keine Seltenheit. "Spiritismus war sehr modern in Europa und den USA und Geisterbeschwörungen ein beliebter Zeitvertreib", weiß der Wiener Historiker Georg Hamann. "Auch Kaiserin Elisabeth war eine Spiritistin - im Gegensatz zu ihrem Sohn. Bei Kronprinz Rudolf stand die Vernunft im Vordergrund. Allerdings musste er viel Kraft aufbringen, sich von seinen Ängsten vor Geistern zu befreien, die auf strenge Erziehung zurückzuführen war."

Einmal die Furcht vor Geistern überwunden, war Rudolf die Mode der Séancen ein Dorn im Auge und er ging in anonymen Zeitungsartikeln dagegen vor. "In seinem Verwandten Erzherzog Johann Salvator, dem späteren Johann Orth, fand er einen gleichgesinnten Mitkämpfer. Die beiden Erzherzöge beschlossen, das damals berühmteste Medium Harry Bastian als Betrüger zu entlarven," erzählt Hamann. "Dafür brauchten sie die Hilfe des berühmten Zauberkünstlers George Holmes." Dieser, der mit bürgerlichem Namen Emil Gottlieb hieß, feierte mit seiner Ehefrau internationale Erfolge als Illusionskünstler. "Sie ließen Möbel schweben und den Geist von Maria Stuart erscheinen. Sie feierten Erfolge und grenzten sich ganz klar gegen selbsternannte Medien ab." Die beiden Erzherzöge nahmen nun bei Holmes Unterricht, um die Geistertricks technisch durchschauen zu können.

Medium Bastian bloßgestellt

So gerüstet gingen Rudolf und Salvator in eine Séance, die der Baron von Hellenbach, ein großer Bewunderer des amerikanischen Mediums Bastian, organisierte. "In Johann Salvators Privatwohnung in der Wollzeile 40 – heute der Dr.-Karl-Lueger-Platz 2 – ließen die Erzherzöge am 11. Februar 1884 die Falle zuschnappen. Gemeinsam mit anderen Gästen wie dem Fürsten Batthyány mussten sich Johann und Rudolf in einem abgedunkelten Zimmer an den Händen halten, während Bastian vorgab, im Nebenraum in Trance zu fallen", schildert Hamann den denkwürdigen Abend. "Als sich als Höhepunkt nacheinander Geister materialisierten, erhob sich Rudolf und Salvator zog plötzlich an einer verborgenen Schnur hinter seinem Stuhl. Damit schloss er mittels eines eingebauten Schnappmechanismus´die Verbindungstür zum Kabinett und stellte das Medium Harry Bastian mit einem weißen Schleier vor dem Gesicht bloß."

Der amerikanische Hochstapler raffte in Windeseile seine Sachen zusammen und verschwand umgehend aus Wien. "Die Entlarvung durch die beiden Kronprinzen sorgte für große Heiterkeit und war in etlichen in- und ausländischen Zeitungen nachzulesen," so Hamann. Den Glauben an Geister und das Abhalten von Séancen konnte Rudolf allerdings nicht erreichen – der Abend blieb letztendlich nur eine Anekdote.

Zur Sache

Das Buch "50 x Wien, wo es Geschichte schrieb" von Georg Hamann ist im Amalthea-Verlag erschienen. Es hat 272 Seiten, zahlreiche Abbildungen und kostet im gängigen Buchhandel 25 Euro.
ISBN-13: 978-3990500484

Kromprinz Rudolf glaubte im Gegensatz zu seiner Mutter, Kaiserin Elisabeth, nicht an Geister und Botschaften aus dem Jenseits. | Foto: wikipedia/frei
Das Buch "50 x Wien wo es Geschichte schrieb" von Georg Hamann ist im Amalthea-Verlag erschienen. | Foto: Amalthea-Verlag
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