Elektronische Lehrer für HS Jennersdorf?

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Eine 1.Klasse der Informatik-Hauptschule Jennersdorf wurde für den Unterricht mit neuesten i-Pads ausgestattet
Die gesamte Schulprominenz des Burgenlandes gab sich am vergangenen Freitag ein Stelldichein in der HS Jennersdorf. Dort galt es, in einem Festakt jedem/jeder SchülerIn der 1.b ein nagelneues i-Pad in die Hand zu drücken.
JENNERSDORF (kk). HS-Direktor Hannes Thomas empfing die zahlreich erschienenen Ehrengäs­te, angeführt vom amtsführenden Landesschulrats-Präsidenten, Dr. Gerhard Resch, dem Landesschulinspektor Erwin Deutsch, BSI Gerlinde Potetz sowie BH WHR Dr. Hubert Janics und Bgm. Willi Thomas.

Elektronische Revolution
„Die schulische Zukunft könnte recht bald so aussehen,“ blieb in seinen Begrüßungsworten HD Thomas dem Wahlspruch seiner - seit Jahren nach dem Schwerpunkt Informatik ausgerichteten - Schule treu: „Wir gestalten Zukunft“ war auch der Inhalt seiner kurzen Erläuterungen des Unterrichtsbehelfs der ganz anderen Art. Tatsächlich bietet das i-Pad ungezählte Möglichkeiten, die schließlich so weit führen könnten, dass dieses Gerät Bücher und Hefte - zumindest teilweise - ersetzen und vielleicht einmal auch die häusliche Beschäftigung mit schulischen Aufgabenstellungen ohne die (oft verzweifelnde) Mithilfe der Eltern ermöglichen kann.
In einer kurzen Demonstration zeigte HD Thomas eine kleine Auswahl der Fähigkeiten dieses „magischen Geräts“, wie er es selbst bezeichnete: So bietet der Bildschirm eine überragende Darstellungsqualität in jeder Lage, egal ob senkrecht oder quer, stellt immer automatisch scharf und passt sich stets dem Umgebungslicht an.

(Leichte) Schultaschen ohne Bücher?
Von den Funktionen her bietet das i-Pad nahezu unendliche Anwendungsmöglichkeiten: man kann darauf schreiben und lesen, Informationen aus dem Internet direkt hinzufügen, bei entsprechender Verlinkung dem Lehrer sein Arbeitsblatt bzw. seine Schularbeit zur Ansicht verfügbar machen usw. Das i-Pad ist als Wörterbuch, Lexikon, Schulbuch (zwei große Schulbuch-Verlage arbeiten bereits an entsprechenden Programmen), Heft, Merkblock und Kalender genau so verwendbar wie als Spielgerät, Musikinstrument (aller Kategorien!) oder Forschungsinstrument.
HD Thomas blickt auch in die Zukunft: „Das i-Pad ermöglicht vielleicht in absehbarer Zukunft ein Abschlanken der heute schwer angefüllten Schultaschen!“

Ein i-Pad für jede(n) SchülerIn
Jede(r) SchülerIn der 1.b erhielt nach den Ansprachen von Schulvertretern und Bgm. Willi Thomas aus den Händen der höchsten Repräsentanten sein eigenes i-Pad überreicht.
BSI Gerlinde Potetz: „Es ist ge­plant, die SchülerInnen in kleinen Schritten an den Umgang mit dem Gerät heranzuführen und es dann spielerisch in die Unterrichtsarbeit einzubauen. So soll es mit der Zeit ein ernsthafter unterrichtlicher Arbeitsbehelf werden.“

Einzige Hauptschule Österreichs
Diese „i-Pad-Klasse“ Jennersdorf ist die erste und bisher einzige Pflichtschulklasse Österreichs, die mit einem derartigen Gerät zu 100 Prozent ausgestattet wird. Selbstverständlich kommt es auch zu einer wissenschaftlichen Projektbegleitung, Kooperationen mit dem Bildungs- und Unterrichtsministerium, dem Bildungsserver Burgenland, zwei Schulbuchverlagen, einem Apps-Programmierer und einem („schuleigenen“) Netzwerktechniker.
Die Kosten liegen pro Gerät knapp unter 500 Euro.

Meinung (kk). Approbanten
Die Zukunft gehört dem Computer und dem Inter­net, das mut­maßt man seit gut 20 Jah­ren. Nun mischt die einschlägige Welt­firma, die sich des steirisch-bur­gen­­ländischen Paradeobstes als Fir­­men­­logo bedient, den Elektro­nikmarkt mit einem Produkt auf, das seinesgleichen sucht. Die Computerfreaks sind überzeugt, dass damit ein neues Zeitalter der Kommunikationstechnik und elektronischen Anwendungs­freiheiten eingeläutet worden sei. Im Schulbetrieb war es früher undenkbar, dass derart Neuartiges und Revolutionäres taxfrei und ungeprüft im Unterricht eingesetzt wird: vom Lehrbuch über Wandbilder, von der neuartigen Overheadfolie bis zum Zirkel musste alles von einer eigens im Ministerium eingerichteten Abteilung approbiert werden, um schädliche Einflüsse auf die SchülerInnen abzublocken. Nur amtlich zugelassene Unterrichtsbehelfe durften von den Schulkindern verwendet werden. Vor wenigen Tagen hat nun dieses (wohl kaum bereits approbierte) Wunderding Ein­zug in die 1.b der Jennersdor­fer Haupt­schule gehalten. Die Kinder (und LehrerInnen) werden sicher ihren Spaß mit dem Geschenk plus Widmung aus dem Ministerium haben und bestimmt nach streng päda­­gogischen Richtlinien auch einiges damit lernen - anders eben als bisher. Es erhebt sich aber so manche Frage: Sind die Kinder in dieser Klasse approbiert, also mit Grundkenntnissen für den Umgang mit elektronischem Werkzeug ausgestattet oder sind sie nun selbst die Approbanten (sprich: „Versuchskaninchen“) für den Elektronik-Riesen und die pädagogische Neugier der Schule? Und: Wie werden Nicht-Computerfreaks unter den betroffenen 10-Jährigen - so etwas soll es ja auch noch geben! - neben real existierenden Lese- und Schreibschwächen mit diesen zusätzlichen Anforderungen fertig werden?

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