“Keine Tabus” für Hypo-Lösung

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Kein Szenario mehr ausgeschlossen
In der Frage nach einer Lösung für die notverstaatlichte Problembank Hypo Alpe-Adria soll es Anfang kommender Woche erneut hochrangige Treffen geben. Vor allem wird es um die Klärung der Frage gehen, ob sich die Banken am vielfach gewünschten „Bad Bank“-Modell beteiligen. Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) ist mittlerweile für alle Szenarien offen, im Kampf um die günstigste Lösung gebe es „keine Tabus“ mehr, kein Szenario sei ausgeschlossen.

Die Stützung der verstaatlichten Banken - allen voran der Hypo Alpe-Adria - könnte das Budget noch kräftig belasten. (Mai 2013)

News Orf.at

Gleichzeitig werde ich auf Bernard Lietaer aufmerksam:

Die fortlaufende Finanzkrise ist nicht das Ergebnis eines zyklisch auftretenden oder betriebswirtschaftlichen Versagens, sondern strukturell bedingt. Diese Aussage wird unter anderem dadurch belegt, dass es im Laufe der vergangenen 20 Jahre bereits mehr als 96 bedeutende Bankenkrisen gegeben hat und dass solche Pleiten auch in verschiedenen Kontrollsystemen und Stadien der wirtschaftlichen Entwicklung passiert sind. Wir müssen dringend bessere Lösungen finden, denn als wir dem letzten Zusammenbruch dieses Ausmaßes gegenüber standen - der Weltwirtschaftskrise der 1930-er Jahre - führte dies zu einer Welle des Faschismus und zum zweiten Weltkrieg. Doch die bisher angewendeten üblichen Lösungen – Verstaatlichung der Problem-Aktiva (wie im ursprünglichen Paulson-Rettungsplan) oder Verstaatlichung der Banken (wie in Europa) – behandeln nur die Symptome, nicht die grundlegende Ursache der derzeitigen Bankenkrise. Auch wird die Neuregulierung des Finanzsektors, die alle auf ihrer politischen Agenda haben, im besten Fall die Häufigkeit solcher Krisen reduzieren, nicht aber ihr erneutes Auftreten verhindern...

Von Bernard Lietaer mit Dr. Robert Ulanowicz & Dr. Sally Goerner, November 2008

Der ganze Artikel: http://www.monneta.org/index.php?id=91&kat=49

Geldexperte Bernard Lietaer über Resilienz von Währungen:
Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat eine systemische Ursache: das Festhalten an einem antiquiertem Geldsystem mit jeweiliger Monopolstellung.
Von 1970 bis 2010 crashten 208 Währungen, mit schweren Opfern bei der jeweils betroffenen Bevölkerung.
Wo liegt die Ursache?

Das Kennzeichen eines gesunden Ökosystems ist die Balance zwischen Effizienz und Resilienz. Letztere bezeichnet die Robustheit vor Störungen, in der Natur wären das etwa Trockenperioden. Nur mit ausreichender Diversität und Verbindungsfähigkeit lassen sich Krisen meistern, bzw. kennt man sie dem System gar nicht an. Das heutige Finanzsystem ist jedoch eine Monokultur: zugegebenermaßen ziemlich effizient, aber instabil und anfällig bei Störungen etwa bei Blasenbildungen im Markt.

Was wir brauchen ist eine Mischkultur an Währungen: regionale Komplementärwährungen, Tauschsysteme und Zeitbörsen. Idealerweise wird die jeweilige Leitwährung (US Dollar oder Euro) auch abgelöst von einer globalen Referenzwährung, wie Lietaer sie mit dem Terra beschrieben hat. Doch allen globalen Unternehmen und Finanzinstituten ist dieses Thema zu heiss, man könnte ja die US-Amerikaner vergrämen, die viel Energie aufwenden, damit der Dollar die globale Leitwährung bleibt, mit dem etwa das Barrel Erdöl gehandelt wird. "Währungen müssten wie ein Gemeingut organisiert sein, inklusive demokratischer Kontrolle, wie sie die Nobelpreisträgerin Elinor Ostrum als eines der sieben Prinzipien lokaler Allmenden beschreibt", meint Lietaer.

Vorarlberg ist in Europa eine Vorzeigeregion, mit einem gut etablierten Tauschkreis und Regionalwährungen auf Ebene von Dörfern oder Regionen.

In Brasilien fand die Regierung den Mut, 200 Banken bei der Etablierung einer komplementären Währung zu unterstützen. In einigen Städten Grossbritanniens wie in Bristol etablieren sich tragfähige Komplementärwährungen. Lietaer hat die Einführung der Torekes in Gent begleitet: nur wer Torekes durch Gemeinwesenarbeit verdient, kann einige Quadratmeter Boden pachten, um dort Gemüse anzubauen: ein echtes Bedürfnis vieler migrantischer Familien, die so freiwillig aktiv werden...

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