Weit-Blicke
Das neue Jahr an-GEHEN
Das neue Jahr an-GEHEN
Für die Wanderung zum Jahreswechsel habe ich ein Teilstück des 07er-Ostösterr.Weitwanderweges gewählt: von Fehring nach Kapfenstein.
Nach dem Start am Fehringer Hauptplatz erreicht man nach ca. 2 Kilometer die, in einem Waldstück gelegene, imposante "Vulkan-Arena". Der stillgelegte Basaltsteinbruch dient jetzt als Ausflugsziel, und die freigelegten Vulkangesteinswände lassen den Ort als mystischen Kraftplatz erscheinen.
Über den Ortsteil Burgfeld, immer leicht bergan, ist bald die "Kuruzzenschenke"
erreicht und gleich hinter dem Anwesen führt der Pfad durch den Wald zum Kuruzzenkogel hinauf. Auf dem Plateau wurden im Mittelalter sogenannte "Kreidfeuer" (=Warnfeuer) angezündet, um vor herannahenden Feinden zu warnen.
Hier steht auch eine sehenswerte Kapelle.
Immer der Beschilderung "rot-weiß-rot / 07" folgend, kommt man nach dem Verlassen des Waldpfades auf eine aussichtsreiche Strecke mit einigen Kellerstöckln. Der Blick schweift über kleine Weingärten an den steilen Hängen, und nach Osten hin weitet sich der Ausblick bis ins ungarische hinein - bei guter Fernsicht erblickt man sogar die Kirche von St. Gotthard. In nördlicher Richtung öffnet sich immer wieder ein Blick zur Riegersburg.
Nach ca. 5 Kilometern erreicht man den aussichtsreichsten Platz der Strecke - eine liebevoll angelegte Holzterrasse. Von hier eröffnet sich ein Weitblick-Panorama: über Masenberg, Rabenwald, Weizberg, Schöckel, Hebalm, Koralm, bis hinunter nach Marburg. Im Vordergrund natürlich die markanten Silhouetten von Gleichenberger- und Stradner Kogel. Ein Platz zum Verweilen und Innehalten!
Weiter geht es auf Nebensträßchen und einem kurzen Waldstück, sowie über einen Forstweg, der sogenannten "Froschlacken" (die ihrem Namen gerecht wird - hier ist's immer nass).
An einer Weggabelung beginnt ansteigend der Pfad zum "GEO-Trail", bzw. auch das Teilstück zum "Weg der Besinngung".
Der mystische Pfad im Wald, führt in Serpentinen zur Schlosskapelle hinauf - hier kann man das "Gehen in Stille" genießen.
Ab der Schlosskapelle führt der Weg entlang von Weingärten und durch ein Waldstück zum Schloss Kapfenstein (ca. 1132 als Burg erbaut). Das Schloss und das Weingut sind im Besitz der Familie Winkler-Hermaden (seit 1918). Das Anwesen mit seiner sensationellen Lage ist ein beliebtes Ausflugsziel und weit über die Grenzen bekannt. Es wird von der Familie als Restaurant- und Hotelbetrieb geführt.
Diesen Ausblick muss man ausgiebig genießen! Dann folgt der Abstieg zur darunter liegenden Pfarrkirche von Kapfenstein (Patrozinium: Hl. Nikolaus).
Der Kirchplatz ist auch Teil des "Weges der Besinnung" - ...eine gute Gelegenheit an diesem Kraftplatz ein Kerze zu entzünden, als Dank für Vergangenes und die Bitte um Vertrauen für Zukünftiges!
Zum Abschluss nach ca. 8,5 Kilometern, bietet sich eine Einkehrmöglichkeit beim "Kapfensteinerhof".
Danach geht es denselben Weg zurück zum Ausgangspunkt (allerdings lassen wir jetzt die Schlosskapelle links liegen).
Schön langsam verabschiedet sich die Sonne am Horizont und taucht die Landschaft in ein mildes Licht.
Für den Jahreswechsel lasse ich mich, sinngemäß, mit Worten von Rainer Maria Rilke begleiten:
»Möge das Leben DIR aufgehen, Tür um Tür;
mögest DU DICH in die Fähigkeit finden, dem Leben zu vertrauen, und den Mut, gerade dem Schweren
das meiste Vertrauen zu geben.«
Das Leben ist für Rilke ein täglich neu zu feierndes Geschenk.
Es ist voller ungeahnter Möglichkeiten und verborgener Schönheiten.
Nehmen wir seine Gedanken über die großen Offenbarungen des Lebens mit in das neue Jahr.
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