Die einzigen Schneiderlehrlinge des Landes
Zur Zeit gibt es nur noch zwei Schneiderlehrlinge im ganzen Burgenland
RUDERSDORF (ps). Die Lehre der Damen- und Herrenschneiderei ist für frühere Generationen mit der Vorstellung eines Traumberufes, vor allem für Mädchen, verbunden. 1977 gab es im Burgenland noch 73 Kleidermacherlehrlinge.
Die Zeiten änderten sich, und auf dem Sektor der hohen Schule der Kleidermacherei gibt es nur mehr eine Werkstätte im Land, die noch Lehrlinge ausbildet. Die Rudersdorfer Meisterin Andrea Sifkovits hat zehn Mitarbeiterinnen, von denen zwei im Lehrverhältnis stehen.
Tina Korpitsch aus Mogersdorf und Saskia Dokter aus Zahling, die ein Zusatzmodul und die Lehre mit Matura macht.
Saskia: "Ich bin in der Schule draufgekommen, dass mir die kreative Schneiderei Spaß macht und hab sofort eine Lehrstelle gesucht und Gott sei Dank gefunden".
Tina: "Ich hab mir die Anregung für den Wunschberuf im Fernsehen bei "Fashion Heroes" geholt".
Hauptstandbein von Andrea Sifkovits ist die Herstellung maßangefertigter Vereinsbekleidung. Es gibt im Haus neben der Änderungsschneiderei auch das Segment für modische Maßbekleidung und für Uniformen nach historischen Vorbildern, was in Österreich eine Seltenheit darstellt. Über Auftragsmangel kann sie sich nicht beklagen. Die geringe Nachfrage nach Lehrstellen im Land erklärt sie sich mit anderen, schulischen Ausbildungswegen.
"Lehrlinge mit der klassischen Ausbildung für Damen- und Herrenschneiderei haben eine solide handwerkliche Basis, mit der sie sich in Zusatzmodulen auf Gebiete Design, Bekleidungstechnik oder Theaterbekleidung spezialisieren und damit ihre Berufskarriere gestalten können", sagt die Meisterin Andrea Sifkovits.
Die Berufsschule besuchen die Lehrlinge in Gleinstätten in der Steiermark.
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