Josefstadt
Aufklärungskampagne für E-Scooter
7.000 E-Scooter sind bereits in Wien unterwegs. Die Josefstadt startet nun eine Infokampagne.
JOSEFSTADT. Während sich mit dem Unternehmen "Kiwi" der mittlerweile siebte E-Scooter-Anbieter in Wien breitgemacht hat, wird die Diskussion über ein geregeltes Miteinander immer lauter. Die Josefstadt startet deshalb nun eine Kampagne mit dem Titel "Stell mich weg statt in den Weg" für ein sicheres Miteinander im Straßenverkehr.
Besonders das Fahren auf Gehsteigen und das unordentliche Abstellen führen immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern. Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit gab es im letzten Quartal 2018 sogar rund 200 Unfälle mit E-Scootern. Und auch dieses Jahr scheint sich die Situation nicht gebessert zu haben.
Gefährdung durch E-Scooter
Die Josefstädter Bezirksvorsteherin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP) ist selbst des Öfteren zu Fuß in ihrem Bezirk unterwegs, erlebt somit die Missstände am eigenen Leib und will mit einer Aufklärungskampagne den rücksichtslosen Umgang miteinander stoppen. Gemeinsam mit dem Verein "Walk-Space.at" wurden Informationsfolder und Sticker gestaltet. Diese können ab sofort im Josefstädter Bezirksamt am Schlesingerplatz 4 abgeholt werden.
"Eine gute und respektvolle Straßenbenutzung muss gemeinsam möglich sein. Alle haben die Berechtigung, den Raum zu nutzen, doch muss sich jeder Teilnehmer an die Regeln halten, ohne funktioniert es einfach nicht", so Bezirkschefin Mickel-Göttfert. Sie sieht dabei speziell auch die Stadt Wien in der Verantwortung. "Es existiert keine landesgesetzliche Regelung für E-Scooter, somit wird das Fahren auf Gehsteigen oder das Fehlen eines Helms nicht bestraft."
Rücksicht auf Schwächere
Strafen sollten laut Mickel-Göttfert und Bezirksrat Eduard Hacker (ÖVP) die letzte Konsequenz sein, daher appellieren sie mit ihrer Kampagne zunächst an die Menschlichkeit. "In unserem Kinderparlament wurde uns von den Kindern mitgeteilt, dass sie sich vor den Gefährten fürchten. Sie seien so leise, dass man sie auf dem Gehsteig nicht höre, wenn sie von hinten an einem vorbeirauschen", so die Bezirkschefin.
Menschen mit einer Sehbehinderung hätten auch immer wieder Schwierigkeiten mit unachtsam abgestellten E-Scootern. "Jahrelang wurde versucht, die Gehsteige freizubekommen, jetzt stehen die Roller darauf", so Hacker. Auch dazu gibt es von "Walk-Space.at" eine eigene Kampagne: Folder mit der Aufschrift "Gehsteig ist kein Fahrsteig" liegen im Bezirksamt auf.
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