Josefstädter Straße 79
Droht einer Grätzloase der Tod durch ein Bauprojekt?

Viele Bewohner des Hauses in der Josefstädter Straße 79 sind besorgt.  | Foto: Tobias Schmitzberger
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Im Jahr 2009 war ein netter Garten im 8. Bezirk noch als Grätzloase ausgezeichnet worden. Nun schlagen Bewohner des zugehörigen Hauses Alarm: aufgrund von Schikanen mutmaßen sie, dass der Garten nun entfernt werden und ein Bauprojekt dorthin kommen soll. Was ist da los?

WIEN/JOSEFSTADT. Im Hinterhof eines Hauses an der Josefstädter Straße 79 spielten sich zuletzt merkwürdige Ereignisse ab; Ereignisse, die das beschauliche Idyll störten. Denn an dieser Adresse befindet sich ein schön angelegter, weiträumiger Garten. Gehegt und gepflegt wird er von den Mieterinnen und Mietern des ehrwürdigen Altbaus. "Im Jahr 2009 wurde der Garten von der Stadt Wien sogar als Grünoase ausgezeichnet", erzählt ein Bewohner. 

Zuletzt sollen sich auf dem Grundstück merkwürdige Szenen abgespielt haben. So wurde im Februar ein Aushang angebracht, der noch heute dort hängt. "Im Namen der Hausinhabung teilen wir Ihnen mit, dass der Garten geräumt werden muss", steht dort zu lesen – die Frist lief mit 2. März aus, Begründung gab es keine. Gezeichnet wurde der Aushang von der Hausverwaltung Pigel, die für das Gebäude zuständig ist.

So sieht der Garten von oben aus.  | Foto: Privat

"Seit Jänner gibt es immer wieder Schikanen", erzählt eine Hausbewohnerin. Kurz vor diesem Zeitpunkt wurde ihnen so mitgeteilt, dass das Haus zum Jahreswechsel den Eigentümer wechselte. "Zuletzt sollten nun zum Beispiel unsere Fahrräder abtransportiert werden", sagt die Frau, die seit über 20 Jahren im Gebäude lebt. Der Weg zum Garten führt nämlich durch einen Durchgang, den die Bewohnerinnen und Bewohner seit Jahrzehnten als Radabstellplatz nutzen.

Bewohner in Aufruhr

Zuletzt soll sogar ein Arbeiter mit einer Rodel aufgekreuzt sein, um die Räder selbst abzustransportieren, weil die Bewohnerinnen und Bewohner den Anweisungen nicht Folge leisteten. Auch den Garten haben sie bisher nicht geräumt. Nun befürchten einige, dass der Garten bald mehr oder minder zwangsgeräumt werden könnte. "Ich schaue jeden Tag aus dem Fenster hinaus, ob wieder jemand kommt!", so eine Frau aus dem Haus. 

So sieht der Garten aus.  | Foto: Privat

Die Vermutung der Bewohnerinnen und Bewohner ist, dass hier ein Bauprojekt realisiert werden soll. Denn eine große Fläche des Gartens ist als Bauland kategorisiert. Die neuen Eigentümer könnten es darauf abgesehen haben, mutmaßen sie. Viele haben auch Angst, dass die Schikanen schlimmer werden. Daher will niemand seinen oder ihren Namen in der Zeitung lesen. Trotzdem macht eine große Gruppe von ihnen jetzt mobil: eine Online-Unterschriftenliste zur Rettung des Gartens ist schon aufgesetzt, auch eine offizielle Petition für das Wiener Rathaus und die Gründung einer Bürgerinitiative wird überlegt. 

Bezirksvorsteher schaltete sich ein

"Der Garten ist nicht nur aus persönlichen Gründen wichtig, sondern auch für den Klimaschutz. Leute kleben sich auf Straßen fest und wir alle überlegen, wie wir die Welt vor der Erwärmung retten können. Und dann macht man so einen kleinen Garten einfach kaputt", so ein empörter Bewohner. 

Die Bewohner sorgen sich, dass hier bald nix mehr blüht.  | Foto: Privat
  • Die Bewohner sorgen sich, dass hier bald nix mehr blüht.
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Dabei haben sie auch die Unterstützung von Bezirksvorsteher Martin Fabisch (Grüne), der schon vor Ort war und den Garten besuchte. "Die Josefstadt ist der Bezirk mit dem geringsten Grünanteil in Wien. Umso wichtiger ist es, sich für jeden Garten einzusetzen, der der Verbauung zum Opfer fallen kann", so Fabisch in einem Statement. 

Hausverwaltung liefert keine öffentliche Antwort

Die zuständige Hausverwaltung ließ eine Anfrage der BezirksZeitung zum Thema bis zum Redaktionsschluss unbeantwortet. Mehr weiß allerdings die Baupolizei, die bestätigt, dass im Hof der Josefstädter Straße 79 "tatsächlich über die ganze Breite der Liegenschaft ein Bereich von etwa 12 m als Bauland ausgewiesen ist."

Allerdings: "Ein Bauansuchen ist derzeit für diesen Bereich bei uns nicht anhängig." Zumindest in unmittelbarer Zukunft scheint also noch kein Bagger dort auffahren zu können. Ob das in Zukunft auch so gilt, wird sich aber wohl erst weisen...

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