Aus der Josefstadt
Rapper Xam zeigt, wie der Wiener Hip-Hop klingt
Der Josefstädter Max Gebert hat den Hip-Hop für sich entdeckt. Als Xam rappt er über Themen, die bewegen.
WIEN/JOSEFSTADT. Rap ist aus der Musikkultur kaum mehr wegzudenken. Das, was man im Allgemeinen als Sprechgesang bezeichnet, ist von rhythmischen, markanten und meistens schnell vorgetragenen Passagen gezeichnet und hat oft sozialkritische Themen zum Inhalt. Hierzulande hat sich eine eher softe Version davon etabliert, die gesellschaftskritische Inhalte und politische Themen, aber auch Alltagsgeschichten behandelt.
Der Josefstädter Rapper Xam rappt bereits seit einigen Jahren: "Gemeinsam mit einem Freund haben wir daheim zu den unterschiedlichsten Beats gerappt. Wir haben Geschichten, die das Leben halt so schreibt, getextet und gereimt, aber auch Inhalte, die unsere Freunde betrafen", erklärt Max Gebert, dessen Vorname von hinten nach vorne gelesen für das Pseudonym Xam herhalten musste.
Wer sich jetzt eine ganze Band um den 1,93 Meter großen Josefstädter vorstellt, wird überrascht sein, dass bei seinen Auftritten gerade einmal ein bis zwei Musikerinnen oder Musiker zum Einsatz kommen – und das ist schon sehr hoch gegriffen. Einen DJ, der die Sequenzen einspielt, und vielleicht einen Gastauftritt eines Freundes: Mehr braucht es nicht für seine Shows. Trotzdem ist es ein Erlebnis, Xam live zu sehen. Begonnen hat alles mit einem Auftritt im B72. Danach folgten Konzerte in der Szene Wien und beim Kultursommer Wien.
Hip-Hop auf Wienerisch
Da Gebert nun einmal gebürtiger Wiener ist, hat sich die Frage, seine Texte auf Englisch zu schreiben, gar nicht erst gestellt: "Ich rappe ausschließlich auf Deutsch. Die Leute sollen ja verstehen, worum es in meinen Texten geht", erklärt er.
Sein größter Wunsch ist es, einmal auf einer großen Bühne aufzutreten, seine Musik einem breiten Publikum näherzubringen und dadurch den einen oder anderen Folge-Gig zu bekommen. Songs hat er mittlerweile so einige komponiert: Er braucht schließlich gerade einmal einen Stift, um die Szenen, die er täglich erlebt, aufzuschreiben. Oft sitzt er im Café Benno, beobachtet, findet Reime und schreibt sie auf, um sie mit seinen Beats zu unterlegen.
Was dabei herauskommt, kann man aktuell auf Spotify, YouTube und ähnlichen Kanälen hören. So sind Songs wie "Wien glitzert", "Endlich Sonne" oder "Katertag" entstanden und finden im Netz großen Anklang. Von seiner Musik leben zu können, bezeichnet er als großen Traum. Doch bis dahin wird es wohl ein steiniger Weg sein. Also widmet er sich in seinem Studium der Landschaftsarchitektur Themen, die heutzutage in aller Munde sind.
"Stoff für meine Texte", grinst der Josefstädter, der so gar nicht dem Image des knallharten Rappers, wie man ihn aus den amerikanischen Charts kennt, zu entsprechen scheint.
Weitere Informationen zu Xam gibt es online auf www.instagram.com/xam_1080
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