Aktivisten demonstrieren
Wie sicher ist das Radfahren am Gürtel im Achten?
Für Radler geht es am Gürtel streckenweise mühsam voran. "Radeln For Future" fordert einen Schnellradweg – dieser würde auch im 8. Bezirk vorbei führen.
WIEN/JOSEFSTADT. 20 Kilometer neue Radwegeinfrastruktur: Das hat Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) angekündigt. In ganz Wien sollen Radwege, Fahrradstraßen und Radfahrstreifen entstehen. In der Josefstadt kommt heuer in der Pfeilgasse eine Fahrradstraße – die BezirksZeitung hat darüber berichtet.
An einer anderen sensiblen Stelle an der Bezirksgrenze passiert aber nichts: am Gürtel. Das stört auch die Gruppe "Radeln For Future", die hier viel Verbesserungspotenzial sieht. "Der Gürtel ist mehr als elf Kilometer lang und eine wichtige Hauptverkehrsroute", so die Aktivistinnen und Aktivisten.
Trotzdem geht diese Strecke bei Simas "Radweg-Offensive" leer aus. Auch an der Grenze zwischen dem 8. und dem 17. Bezirk orten die Aktivistinnen und Aktivisten Probleme. "So gibt es auf Höhe der Sanettystraße keine grüne Ampelwelle, weil an dieser Stelle der links abbiegende Kfz-Verkehr bevorzugt wird", sagt Gerhard Allgäuer von "Radeln For Future". Auch zwischen der Neulerchenfelder und der Thaliastraße gebe es nur einen schmalen Radweg, der auch oft von Fußgängern und Fußgängerinnen benutzt werde.
Bezirksvorsteher offen für Ideen
Bezirksvorsteher Martin Fabisch (Grüne) versteht das Grundproblem. Der Gürtelradweg sei eine schnelle und attraktive Nord-Süd-Verbindung zwischen 19. und 3. Bezirk Zwar sei der Gürtel im 8. Bezirk gemessen an anderen Abschnitten relativ geradlinig und durchgängig befahrbar. Aber, so Fabisch: "Ich würde als Bezirksvorsteher eine entsprechende Gesamtplanung der Stadt Wien begrüßen und möchte die zuständigen Dienststellen der Stadt Wien dazu einladen, eine Attraktivierung des Gürtelradwegs anzugehen." Der 8. Bezirk sei jedenfalls bereit, hier einen Beitrag zu leisten.
Das wäre wohl im Sinne von "Radeln For Future". Die Aktivisten und Aktivistinnen fordern einen Schnellradweg entlang des Gürtels. Das heißt: Sie möchten einen durchgehenden Radweg ohne Seitenwechsel und von den Fußwegen abgetrennt.
Stadt Wien findet Gürtelradweg okay
Konkret soll eine der Autofahrspuren in einen Radweg umgewandelt und der derzeitige Gürtelradweg dafür zu einem reinen Gehweg für Fußgänger werden. Dafür organisiert man eine Rad-Demo, die am Freitag, 5. Mai, um 17 Uhr im Votivpark startet.
Die Stadt Wien erteilt diesen Forderungen eine Absage. "Schon jetzt besteht der Wiener Gürtel überwiegend aus vom Kfz-Verkehr baulich getrennten Radwegen und wird laufend verbessert", so ein Sprecher der zuständigen Mobilitätsagentur.
In den vergangenen beiden Jahren seien in mehreren Bereichen entlang des Gürtels Kreuzungen verbessert worden. Zu einem Totalumbau heißt es: "Ein Ausbau zu einem Radschnellweg mit großen Breiten und weiten Kurvenradien ist unter Abwägung und Betrachtung anderer Nutzungen – etwa Gehsteigen, Park- und Grünflächen – nur auf Abschnitten möglich."
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