Weihnachten ohne Lichter?
Ein bisschen Zeit ist schon noch, aber die Beleuchtung muss erst finanziert werden
Die Josefstädter Straße ohne Weihnachtsbeleuchtung? Das kam bereits einmal vor. Auch heuer ist die Beleuchtung im Advent fraglich. Nur wenige Unternehmer wollen sich daran beteiligen.
Um die Beleuchtung in der Adventzeit zu finanzieren, müsste jeder Geschäftsmann und jede Geschäftsfrau 300 Euro beitragen. „Das ist leider nicht der Fall“, erzählt Uhrmachermeister Patrick Wimmer, seit Jänner 2010 Obmann des Einkaufsstraßenvereins Josefstädter Straße. „Voriges Jahr war es sehr mühsam, genug Unternehmer zu finden, die mitzahlen. Obwohl: Gewünscht ist die Weihnachtsbeleuchtung von allen. Wenn heuer wieder niemand dabei ist, dann sieht es schlecht aus damit“, so Wimmer. „Es kann nicht sein, dass die, die sich dafür einsetzen – und das ehrenamtlich – privat in die Tasche greifen müssen.“
Bereits im Jahr 2009 war es einmal soweit: Die Josefstädter Straße blieb vor Weihnachten „dunkel“. Vor allem Kinder waren damals enttäuscht. „Um das Geld zusammenzubringen, wollen wir uns heuer einen Straßenmanager leisten, der von Geschäft zu Geschäft geht. Er wird von der Wirtschaftskammer Wien gefördert“, erzählt Wimmer. „Bis spätestens Sommer muss das Geld zusammen sein, um die Beleuchtung rechtzeitig anzumelden.“
Nur wenig Interessierte
„Bei der letzten Versammlung des Einkaufsvereins war nur eine Handvoll Mitglieder anwesend, zum Beispiel das engagierte Ehepaar Ruth und Klaus Korper. „Im März haben wir Generalversammlung mit dem Hauptthema ‚Weihnachtsbeleuchtung‘. Wenn wieder so wenige kommen, sehe ich schwarz für die Lichter.“
Blau die beste Wahl
So manch einer der Geschäftsleute ist mit der Farbe der Kugeln – Blau – nicht zufrieden. „Der Schmuck wurde noch vom letzten Obmann angeschafft. Wir dürfen aber keine roten oder grünen Kugeln aufhängen, wegen den Ampeln. Auch Weiß fällt aus, wegen der Straßenbahnschilder. Blau ist also ideal“, so Wimmer. „Außerdem ist der Schmuck schon da.“
Jeder kann sich beteiligen
Wimmer hat ausgerechnet, dass sich 100 Unternehmer an der Beleuchtung beteiligen müssten, die immerhin auf einer Länge von etwa 1,4 Kilometern erstrahlen soll – und auch gewartet werden muss. „Derzeit haben wir circa 50 Mitglieder, Geschäfte auf der Josefstädter Straße gibt es an die 140. Es können sich auch Nicht-Mitglieder beteiligen, außerdem ist es möglich, zwei ‚Pakete‘ zu bezahlen, wie das Café Hummel.“
Der Uhrmacher hofft, dieses Jahr mehr Unternehmer zum Mitmachen zu animieren, so wie es ihm als neuer Obmann auch gelungen ist, wieder mehr Mitglieder an Bord zu holen.
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