Ein sicheres Baden ist möglich
Top Wasserqualität in heimischen Seen

Der Gleinkersee in Spital am Pyhrn kann wieder mit einer hervorragenden Wasserqualität punkten.  | Foto: Aigner
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  • Der Gleinkersee in Spital am Pyhrn kann wieder mit einer hervorragenden Wasserqualität punkten.
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Die Badesaison hat begonnen und die heimischen Seen wurden nach Qualitätskriterien überprüft.  Im Bezirk Kirchdorf gibt es drei Badestellen, die in den letzten Jahren ausgezeichneten Bewertungen erreichten. 

SPITAL/PYHRN, KLAUS. Im Bezirk Kirchdorf gibt es drei Badestellen, die mehrmals pro Jahr von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) auf die Wasserqualität kontrolliert werden. Das betrifft zum Beispiel Indikatorkeime, aber auch Sichttiefe und Temperatur. Der Stausee in Klaus erreichte wieder die Höchstnote. Er wird überwiegend mit Wasser aus Steyr, Steyrling und Teichl gespeist und weist dementsprechend eine gute Qualität auf. Der Gleinkersee in Spital am Pyhrn bekam ebenfalls eine ausgezeichnete Bewertung. Der Elisabethsee in Klaus konnte mit einer Sichttiefe von vier Metern sowie einer Temperatur von 24,6 Grad glänzen.

Pächter Dietmar Kreindl erklärt, dass die Besucherzahl in den vergangenen Jahren kontinuierlich abnimmt. Woran das liegt, könne er nicht sagen, denn auch in diesem Gewässer herrscht eine hervorragende Qualität.

"Wir haben eine hervorragende Wasserqualität am Elisabethsee."
Dietmar Kreindl

Ein Grund für den erstklassigen Zustand könnte laut Kreindl an den Graskarpfen liegen: "Wir hatten einmal ein Problem mit übermäßigem Graswuchs. Damals haben wir uns für diese speziellen Fische entschieden. Sie fressen die Pflanzen zusammen und filtern das Wasser sehr gut", ist Kreindl überzeugt.

Dietmar Kreindl ist überzeugt von der hervorragenden Wasserqualität im Elisabethsee in Klaus.  | Foto: Kreindl
  • Dietmar Kreindl ist überzeugt von der hervorragenden Wasserqualität im Elisabethsee in Klaus.
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"Man braucht sich aber vor den Fischen nicht schrecken, obwohl sie ziemlich groß sind", schmunzelt der Pächter, "sind sie zutraulich und zahm. Wenn man sich ganz ruhig hinlegt, kann es sein dass man sie berührt." Hauptsächlich würden, laut Kreindl, Gäste vom Bezirk Kirchdorf und Steyr am Elisabethsee zum Baden kommen. 

Mit tierischen Badegästen teilen 

Bei höheren Temperaturen besteht die Gefahr einer sogenannten "Badedermatitis". Wenn die Gewässer wärmer sind, können sich Wasserschnecken gut vermehren, und darin auch Zerkarien, also mikroskopisch kleine Parasiten. Allgemeinmedizinerin Angelika Reitböck aus Steyrling in der Gemeinde Klaus erklärt, dass Badedermatitis eine unangenehme, aber harmlose Hauterkrankung sei. "Die Larven können sich gelegentlich an der Haut des Menschen festsaugen und in diese eindringen. Betroffen sind vor allem Kinder und Allergiker", so Reitböck. "Beim ersten Befall sind die Symptome oft nur flüchtig. Beim nächsten Mal kann es aber zu einer Immunreaktion mit Rötungen, Eiterbläschen und Juckreiz kommen."

Angelika Reitböck ist Allgemeinmedizinerin aus Steyrling in der Gemeinde Klaus.  | Foto: Alexander Schwarzl
  • Angelika Reitböck ist Allgemeinmedizinerin aus Steyrling in der Gemeinde Klaus.
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Besonders bei warmen Temperaturen über 24 Grad und seichten oder stehenden Gewässern würden sich, laut der Expertin, zahlreiche der Parasiten an der Wasseroberfläche finden und es steigt die Gefahr dass sich die Larven einige Millimeter in die Haut des Menschen bohren.

"Aber keine Angst – der Mensch ist ein sogenannter Fehlwirt. Die Larven können sich hier nicht vermehren und sterben nach einigen Stunden ab", beruhigt Reitböck.

Auch in Österreich kämen Zerkarien vor und, laut Reitböck, steige die Häufigkeit: "Vor allem langanhaltendes Sommerwetter begünstigt die Vermehrung der Larven. Wasservögel, besonders Enten und Wasserschnecken fördern die Verbreitung. Auch in Schilfgürteln und bei vielen Wasserpflanzen halten sich die Parasiten gerne auf." Um einer Erkrankung vorzubeugen, empfiehlt sie, lange Aufenthalte in seichten und warmen Gewässern zu meiden. "Nach dem Schwimmen entfernt das Abduschen mit sauberem Wasser und das Abfrottieren mit einem Handtuch eventuell auf der Haut vorhandene Parasiten. Auch die nasse Badekleidung sollte man deshalb rasch wechseln. Eincremen mit wasserfestem Sonnenschutz hindert die Saugwurmlarven etwas daran, in die Haut einzudringen."
Sollte man schon an dem Ausschlag leiden, könne man ihn mit juckreizstillenden und entzündungshemmenden Cremes behandeln, so die Expertin. Bei stärker ausgeprägten Ekzemen wären auch kortisonhaltige Salben oder Cremen nötig. Gegen den Juckreiz könnten Allergietabletten eingesetzt werden. 

Ohrenschmerzen nach dem Baden

Schwimmen und Tauchen bringt an heißen Tagen die ersehnte Abkühlung. Gelangen durch das Wasser aber Krankheitserreger in den Gehörgang, drohen Entzündungen. Georg Langmayr, Fachgruppenvertreter für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde in der Ärztekammer Oberösterreich verrät Tipps, wie man sich dagegen schützen kann:

"Bei der sogenannten Badeotitis entzündet sich der Gehörgang. Das kann unangenehm und schmerzhaft sein. Entscheidend ist die Qualität des Wassers!"
Georg Langmayr

Zu viel Chlor in Schwimmbädern sei schädlich für die Gehörgänge, da der Säureschutzmantel im Ohr angegriffen würde. Das wiederum schwäche den Abwehrmechanismus. "Da freuen sich die Keime und der äußere Gehörgang kann sich leicht entzünden", so der Mediziner. Erste Anzeichen auf eine Entzündung seien Juckreiz, Stechen oder Rötungen. Laut Langmayr würden nicht verschreibungspflichtige Schwimm- und Tauchertropfen helfen, diese würden den pH-Wert im Gehörgang von basisch auf sauer ändern. Die Bedingungen mögen Bakterien nicht und es komme seltener zu Infekten. "Wenn man aus dem Wasser kommt, dann sollte man das Ohr mit einem Taschentuch trocknen", verrät Langmayr. Auch das Ohr trocken föhnen wäre möglich, dazu aber immer die kühlste Stufe verwenden, so der Experte. Meist seien Kinder betroffen, Entzündungen könnten aber bei Personen jeden Alters auftreten. Ganz wichtig ist, laut Langmayr aber immer: Sollten Entzündungen auftreten, dann ist ein Facharzt aufzusuchen.

Zweithäufigste Todesursache

Dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) zufolge ist jedes zehnte Kind in Österreich Nichtschwimmer. Die Gründe dafür sind laut KFV der immer noch mangelhafte Schwimmunterricht in den Schulen und die insgesamt mehr als vier Millionen entfallenen Schwimmstunden in den vergangenen zwölf Monaten. Eine Studie weist aktuell rund 148.000 Nichtschwimmende im Alter von fünf bis 19 Jahren aus.

Kinder sollten auf alle Fälle schwimmen lernen.  | Foto: PantherMedia/photopam
  • Kinder sollten auf alle Fälle schwimmen lernen.
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Schwimmen ist nicht nur ein sehr gesunder Sport, sondern auch eine wichtige Überlebenstechnik im Wasser. Durchschnittlich sterben, laut KFV, zwischen 22 und 47 Personen jährlich in Österreich durch Ertrinken. Bei Kindern sind derartige Unfälle die zweithäufigste Todesursache in Österreich.
Aufgrunddessen sollte man einige Sicherheitstipps unbedingt beachten: 

  • Kleinkinder in Gewässern immer in unmittelbarer Reichweite beaufsichtigen
  • Kleinen Kindern lernen, beim "in das Wasser schauen" auf den Bauch zu legen
  • Badekleidung bei Kindern in gut sichtbaren Farben wählen
  • Schwimmkenntnisse nicht überschätzen
  • Pools, Schwimmteich et cetera sichern, direkten Zugang zum Wasser verhindern

App: Seit 15. Juni liefert die kostenlose Badegewässer-App der AGES  Infos und aktuelle Messwerte zu Wasserqualität, Sichttiefe und Temperatur von allen österreichischen Badestellen.

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