Hierbei werden die Augen Ohren machen
Ein „multimediales Sinnerlebnis“ als Liebeserklärung an die Erde wird aufgeführt: „Die Schöpfung“.
MARIA SAAL (vp). 1981 war das Jahr, als Bernhard Wallner aus Maria Saal erstmals Joseph Haydns Schöpfungsoratorium besuchte. Mit geschlossenen Augen, ergriffen von der Musik, begleiteten ihn plötzlich Bilder aus seinem Fotoarchiv als Hobbyfotograf. Spontan traf er die Entscheidung, das Oratorium mit eigenen Bildern zu begleiten. Und wahrscheinlich nicht ganz zufällig lernte er ein Jahr danach seine jetzige Gattin kennen - Kornelia, Fotografin.
Natur ohne „Beiwerk“
Mittlerweile haben die beiden über 30 Länder bereist, über 100.000 Bilder gibt es im Archiv. Ihr Hobby „Die Schöpfung“ brachten sie erstmals 2005 im Dom Maria Saal zur Aufführung. Doch was kann man sich darunter vorstellen? Wallner: „Das Bildmaterial für die sechs Tage Schöpfungsgeschichte passt exakt zu den Texten des Oratoriums und zur Musik.“
Gar nicht einfach. Kornelia Wallner erklärt nur ein Detail: „Bis zum sechsten Tag, als der Mensch erschaffen wurde, kommt nur Natur vor, wie sie früher war - ohne Straßen, Boote oder Kondensstreifen.“ Und oft war es auch der Zufall, der ein besonderes Bild bescherte.
Wie etwa bei einer Reise nach Nepal. Da wollten die Wallners eigentlich den Himalaya fotografieren, wobei ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung machte. Kurz vor der Heimreise streifte Bernhard Wallner eine Straße entlang und sah, wie eine Frau mitten auf der Straße ihr Kind zur Welt brachte. Hierbei entstanden die Fotos zur Geburt des Menschen. Obwohl bei jeder Aufführung von „Die Schöpfung“ 70 Prozent der Bilder neu sind, erklärt Wallner: „Diese tauschen wir nicht aus, weil sie so genau passen.“
Der Zufall als Helfer
So hat jedes Bild auch seine eigene Geschichte. Die Wallners schwärmen von ihrer Reise nach Südafrika, um Wale abzulichten. Von den ersten Fototouren etwas enttäuscht zurückgekehrt, trafen sie zufällig Walforscher, die sie mit aufs offene Meer nahmen. „So hatten wir immer wieder Glück bei den Fotos.“
Ihre letzte Reise führte sie übrigens nach Bali, wo sie tausende Delfine zu Gesicht bekamen - wie im Film. Auch ihren Sohn haben sie mittlerweile mit dem „Schöpfungsvirus“ angesteckt. Er studiert in Finnland. Bei der Aufführung in Bad Kleinkirchheim werden seine Bilder aus Lappland zu sehen sein.
„Die Schöpfung“ ist für die Wallners aber nicht nur ein Hobby, sondern auch ein Auftrag. Sie betreiben Bewusstseinsbildung für den Erhalt der Umwelt, wofür sie heuer vom Umweltminister ausgezeichnet wurden. „Es zahlt sich aus, unsere Umwelt zu erhalten und da kann jeder seinen Beitrag leisten.“
Weitere Projekte
Neben "Die Schöpfung" gibt es auch noch eine Reihe an weiteren Projekten, die die Wallners verfolgen. In der Fastenzeit wird etwa "Der Kreuzweg der Schöpfung" aufgeführt. Wallner: "Nicht immer begegneten wir auf unseren Reisen dem Licht, sondern oft auch dem Schatten. Diese quasi negativen Bilder sind hier zu sehen." In Bildern werden die 14 Stationen des Leidens des Herrn gezeigt.
Noch ein Projekt ist die "Kärntner Schöpfung". Das Ziel ist, diese 2015 uraufzuführen. Rund 30 Kärntner Lieder werden mit ausschließlich Bildern aus Kärnten begleitet.
Themenbezogen ist das Projekt "Augenklang": Zu moderner Musik (z. B. von Michael Jackson oder Whitney Houston) werden Themen wie die vier Jahreszeiten, die Kontinente oder Heimat "bebildert".
Zur Sache: Termine
"Die Schöpfung - Das Sinnerlebnis zum Jahresausklang": Dienstag, 30. Dezember, 17.30 und 20 Uhr, Pfarrkirche St. Ulrich - Bad Kleinkirchheim.
Die Bilder werden auf eine 4x3 Meter Leinwand projiziert.
Tonaufnahme: Berliner Philharmoniker, Wiener Singverein
Solisten: Gundula Janowitz, Fritz Wunderlich, Werner Krenn, Walter Berry
Leitung: Herbert von Karajan
Karten: Pfarramt, Raiffeisenbank, Ruefa Reisen, Tourismusbüro (alle Bad Kleinkirchheim), Ö-Ticket.
Infos: www.dieschoepfung.com
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