Talk im Turm
"Wollen Begegnung am Leben erhalten"
Die Veranstaltungsreihe "Talk im Turm" im Haus der Begegnung in Maria Saal findet weiterhin statt. Am 2. Oktober sind Albin Ouschan und Hanno Douschan zu Gast.
MARIA SAAL. Der Domverein Maria Saal lädt monatlich zu Interviewabenden mit Persönlichkeiten aus allen Lebensbereichen, die einen Bezug zu Maria Saal haben (die WOCHE berichtete). Trotz der neuen Covid-19 Auflagen findet die Veranstaltungsreihe weiterhin statt, unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen: nur 50 Gäste, Mund-Nasenschutz, nummerierte Sitzplätze. Eine Absage kam für Siegfried Obersteiner, Obmann des Domvereins nicht in Frage: "Wir halten uns an die Spielregeln, wollen aber vor allem die regionalen, kleinen Begegnungen im Leben aufrecht erhalten und hoffen, dass es gelingt."
Am 2. Oktober führt der musikalische Leiter des Musikvereins Kärnten Ernest Hötzl. Eigentlich wäre er an diesem Abend in der Mailänder Skala vertreten, doch wie auch seinen Interviewpartnern ist das Reisen durch die Welt derzeit unmöglich. Ein glücklicher Zufall für Maria Saal. Zum Interview gebeten werden diesmal zwei Spitzensportler aus Maria Saal: Hanno Douschan und Albin Ouschan.
"Mir fehlt sogar Fliegen an sich"
Gerade für Sportler brachte die Corona-Krise große Herausforderungen mit sich. Albin Ouschan, Billiard Einzel- und Doppel-Weltmeister kann darüber ein Lied singen: "Eine totale Umstellung, solange zuhause war ich das letzte Mal vor zehn Jahren." Selbst das Fliegen an sich vermisst der Spitzensportler bereits. Schlimm sei vor allem die Ungewissheit und keine Aussicht auf Besserung. Turniere werden online über "Zoom" ausgetragen. "Es ist schon lustig, aber nicht auf Dauer", so Ouschan. Knapp 250 Tage im Jahr ist er sonst im Ausland unterwegs. Als alles begann hielt er sich gerade in Las Vegas auf. Er genießt nun die Zeit in seinem Heimatort mit der Familie, freut sich aber schon wieder auf Turniere. Auch die Motivation im Training fehlt zur Zeit, gibt es da doch immer die Frage: "Für was?"
Spitzensportler und dann?
Etwas anders sieht es derzeit beim Snowboard Vize-Weltmeister Hanno Douschan aus. Seine Karriere hat er bereits 2019 beendet, doch das ist nicht immer leicht: "Man ist gewöhnt sehr gut in dem zu sein, was man macht und wird über den Sport definiert." Gefühle der Wertlosigkeit sind nach Beendigung einer Karriere keine Seltenheit. Neben der körperlichen Umstellung und Co. "Es ist wie ein Entzug", so Douschan. Die Corona-Krise hat ihn dafür etwas weniger getroffen. Nach Beendigung der sportlichen Karriere war er eine zeitlang in Deutschland tätig und hat nun bereits seine Masterarbeit eingereicht. Beruflich hat er sich gemeinsam mit dem Villacher Mountainbiker Alexander Gehbauer selbstständig gemacht. Die beiden betreiben einen Online-Kaffeehandel in Klagenfurt: die Firma King´s Coffee (www.kings-coffee.net) wurde erst kürzlich gegründet und steht bereits sehr gut da, denn gerade in Zeiten von Corona boomte der Onlinehandel enorm. Eine enorme Stütze und mitunter auch ein Grund wieder in die Heimat zurückzukehren ist Douschan´s Lebenspartnerin Bianca. Nachwuchs ist bereits unterwegs.
Wer Näheres über die beiden Spitzensportlern erfahren möchte ist am Freitag, 2. Oktober um 19.30 Uhr im Haus der Begegnung an der richtigen Adresse.
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