Arbeitskreis für "gute Luft"
Ebenthaler Arbeitsgruppe ergänzt Maßnahmenkatalog des Landes: Feinstaub wird Kampf angesagt.
EBENTHAL (vp). Im Auftrag der Landesregierung erhob das Umweltbundesamt die Feinstaubsituation (PM 10) für Ebenthal. Demnach zählt Ebenthal (Zell) zu den sehr belasteten Gebieten (siehe unten), was Maßnahmen nach sich ziehen muss. Nun wurde die Gemeinde aufgefordert Vorschläge zur Feinstaubreduktion zu liefern, die in den Maßnahmenkatalog des Landes einfließen. Ein Arbeitskreis mit Bgm. Franz Felsberger, den Vize-Bgm. Mario Käfer und Christian Kau und GR Elisabeth Hoinig widmete sich dem Thema.
In erster Linie wünscht man sich entsprechende Förderungen für emissionsfreie Heizungsanlagen (siehe unten). Doch die Ebenthaler sind selbst nicht untätig. "Wir werden in den nächsten Jahren einige Anlagen errichten. Konkret baut die BC-Regionalwärme jetzt in der Nähe des Schlosses ein Biomassewerk für den Raum Ebenthal mit zwei MW Kesselleistung", verrät Bgm. Franz Felsberger. Angeschlossen werden das Amt, die Schule, die neuen Wohnungen sowie jene in der Sereinigsiedlung. "Auch Private, die in der Nähe wohnen, fragen immer wieder nach, ob es sich noch auszahlt, eine neue Heizung zu bauen." Bis zum Winter 2013 soll die Anlage in Betrieb sein.
Liniennetz schon sehr alt
Außerdem wird die Volksschule Zell-Gurnitz mit einer Biomasse-Heizung ausgestattet, ein weiteres Projekt ist für Niederdorf in Aussicht.
Neben Ideen zur Optimierung des Winterdienstes (Streusalz statt Splitt, Straßenwaschen statt -kehren) steht bei den Ebenthaler Vorschlägen auch der Verkehrsbereich im Mittelpunkt.
Zentral sei der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes. "In Ebenthal wurden die Linien mehr als 40 Jahre nicht verändert, trotz Siedlungsentwicklung." Der kostenintensive Kommunalbus wird zu wenig angenommen. Der Arbeitskreis schlägt vor, dass der jetzige "Ebenthaler Bus" die Route Heiligengeistplatz-Ebenthal-Niederdorf-Hörtendorf-Klagenfurt abdeckt. Im Gegenzug soll der "Hörtendorfer Bus" die umgekehrte Route fahren. Felsberger: "Damit erreicht man die Stadt, Ärzte und Geschäfte, ohne umzusteigen."
Ein weiterer Vorschlag ist ein LKW-Fahrverbot vom Kreisverkehr Ebenthal bis zu jenem in Zell und die Optimierung der Radwegenetze. Der Maßnahmenkatalog wird nun dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt.
Zur Sache - Vorschläge für Maßnahmen:
Überschreitungen Feinstaub (PM 10) in Ebenthal/Zell (über 50 μg/m³): 34 Tage im Jahr 2008, 28 (2009), 37 (2010) und 38 (2011). Heuer bisher: 10 Tage.
Der Ebenthaler Arbeitskreis schlägt folgende Maßnahmen im Bereich der Emissionen durch Heizungsanlagen vor. Diese fließen nun in den Maßnahmenkatalog des Landes ein, um konkrete Ziele herauszuarbeiten:
Ausbau des Fernwärmenetzes zur Verringerung des Hausbrandes: Vorgeschlagen wird eine Anschlusspflicht durch Gesetzeserstellung in belasteten Gebieten. Ist dies nicht möglich, müsste eine Förderung für Fernwärmenetze her. Ein Rauchfangkehrermeister soll "Problemheizungen" herausfiltern.
Förderung von Photovoltaikanlagen in Verbindung mit emissionsfreien Heizungsanlagen, z.B. Wärmepumpen.
Förderung von Wärmepumpen - egal welcher Art.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.