Ist Musikschule bald Geschichte?
Verunsicherung herrscht rund um die Musikschule. Eine „Konzentration auf einen Standort“ ist möglich.
St. Margareten. Als Abgangsgemeinde ist es in St. Margareten nicht möglich, große Sprünge zu machen. Trotzdem konnte der Kanalbau abgeschlossen und damit 60 Prozent der Straßen im Ort saniert werden, die neue Ortsdurchfahrt ist mit Landeshilfe fertig gestellt worden. „Bis 2013 gibt es aber wenig finanzielle Mittel, da wir durch Kanal- und Straßenbau belastet sind. Priorität haben die thermische Sanierung der Volksschule und neue Kabinen für den Sportverein“, so Bgm. Lukas Wolte. Im Budget 2011 sei die Volksschule allerdings noch nicht inkludiert, man wisse noch nichts über mögliche Mittel aus dem Schulbaufonds. Auch die Kabinensanierung wird aus finanziellen Gründen schon lange hinausgezögert.
Was das Projekt „Biomasse-Mikronetz“ im Ortskern betrifft, gibt es nach einer Basisanalyse im übertragenen Sinn „grünes Licht“. Wolte: „Allerdings wird das bei uns nur mit einer überregionalen Lösung gehen. Auch für unser seit zehn Jahren fertiges Hackschnitzelanlage-Projekt haben wir keinen Betreiber gefunden. Die Suche gestaltet sich für uns als kleine Gemeinde schwierig.“
Nicht nur die finanziellen Nöte machen dem Bürgermeister zu schaffen. Rund um die Musikschule gibt es nämlich Gerüchte, die Wolte hellhörig werden ließen. „Mir kam seitens der Lehrer zu Ohren, dass die Musikschule geschlossen werden soll. Es gab heuer auch keine offizielle Einschreibung und auf mein Nachfragen keine Rückmeldung der Landesregierung. Es herrscht große Verunsicherung unter den Lehrern.“
Neue Schüler nur in Ferlach?
WOCHE-Recherchen ergaben, dass bei einer Konferenz seitens des Landes eine Schließung angekündigt worden sei, das Schuljahr 2010/11 bleibe sie noch bestehen. Außerdem gebe es einen Aufnahmestopp, nachdem zwei Dienstposten gestrichen wurden. Ein Konferenzteilnehmer: „Die Ferlacher Lehrer müssen St. Margareten mitbetreuen. Für die Eltern wäre eine Schließung problematisch, sie müssten weit fahren, damit die Kinder Musikunterricht genießen können.“ Die Musikschule habe konstant zwischen 25 und 27 Schüler, sie existiert seit Ende der 80er-Jahre als Expositur der Musikschule Ferlach.
Barbara Ladstätter, Direktorin des Landesmusikschulwerks, wisse nichts von einer Schließung: „Über die Standorte wird man sicher einmal diskutieren, jetzt bleibt alles beim Alten.“ Von Kultur-LR Harald Dobernig heißt es: „Nachdem im Schuljahr 2012/13 alle Schüler ihre Ausbildung abschließen, wird überlegt, dass dann aufgrund der geringen Entfernung zum Haupt-Musikschulstandort Ferlach neue Schüler möglicherweise dort ihre Ausbildung absolvieren. Dies wird seitens des Landesmusikschulwerkes derzeit überprüft.“ Diese mögliche „Konzentration der Standorte“ bedeute keinen Lehrerabbau.
VP
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