Maria Rain: Krach um Vergabe
Polit-Streit um Wohnungsvergabe in Maria Rain entbrannt. ÖVP soll bei „Kärntnerland“ intervenieren.
In der Gemeinde Maria Rain gibt es 108 Wohnungen der gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft „Kärntnerland“. Bei der Wohnungsvergabe hatte bislang immer das Gemeindeoberhaupt ein Wörtchen mitzureden, erklärt Bürgermeister Franz Ragger (SPÖ). Nachdem die ÖVP im März 2009 nach Jahrzehnten als „Bürgermeisterpartei“ den Chefsessel räumen musste, „gelten plötzlich andere Regeln“, kritisiert Ragger.
Wohnungsausschuss installiert
Vize-Bgm. Herbert Klatzer (ÖVP) würde bei Wohnungsvergaben bei „Kärntnerland“ – deren Obmann der ehemalige ÖVP-Landesrat Georg Wurmitzer ist – intervenieren, so der Vorwurf Raggers, der sich bei „Kärntnerland“ beschwerte. Daraufhin wurde ein Wohnungsausschuss, in dem je ein Vertreter der SPÖ, der ÖVP und der FPK vertreten ist, installiert, der „Kärntnerland“ Vorschläge zur Vergabe machen darf.
Eine weitere „Intervention“ brachte das Fass zum Überlaufen. „Es ging um eine Wohnung, die auf Vorschlag von SPÖ und FPK eine Mutter mit Kind hätte bekommen sollen. Sie wurde aber an eine junge Frau vergeben, die nicht einmal ein Wohnungsansuchen abgegeben hatte“, schildert Ragger, der sich daraufhin wiederum bei „Kärntnerland“ beklagte. „Es ist nicht in Ordnung, dass nach parteipolitischen und nicht nach sozialen Gesichtspunkten gehandelt wird.“
Obmann Wurmitzer lässt in einem Antwortschreiben ausrichten, dass die Wohnungsvergabe künftig wieder die „Kärntnerland entsprechend ihren eigenen Satzungen vornehmen“ wird – „um allen Streitereien aus dem Weg zu gehen“.
„Für mich sind alle gleich“
Vize-Bgm. Klatzer kann die Vorwürfe Raggers nicht nachvollziehen. „Die betreffende junge Frau ist Maria Rainerin und hat sehr wohl ein Ansuchen abgegeben“, meint Klatzer. „Zu mir kommen immer wieder Bürger, die eine Wohnung brauchen und ich versuche, zu helfen, wo ich kann.“ Den Vorwurf, nach parteipolitischen Gesichtspunkten zu handeln, weist der ÖVP-Politiker strikt von sich. „Für mich sind alle Menschen gleich.“ Für Klatzer gelte aber das Gebot „Maria Rainer vor“: „Leute, die in Maria Rain aufgewachsen sind oder schon lange hier leben, haben den Vorzug zu bekommen.“
GLANZER
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