SPÖ Kärnten: Kein Relaunch in Sicht!
Der linksintellektuelle Kaiser, neuer Parteichef der SPÖ Kärnten, wird es schwer haben. Die vielen Persönlichkeiten in der Kärntner SPÖ konnten sich erneut positionieren.
Der Gegenkandidat Gerhard Köfer hat mit seiner verhinderten Kandidatur auf dem Parteitag neue Gräben aufgerissen. Nach der Ablehnung Köfers gab es laute Buh- und Pfui-Rufe unter den Delegierten. Viele, darunter auch der Sankt Veiter Stadtchef Gerhard Mock, verließen aus Empörung den Saal. Das Wort "Schiebung" war des öfteren zu hören.
Der Villacher Manzenreiter hat seine Rolle als "Lobbyist" innerhalb der Partei perfektioniert. Er wurde aber als Verursacher der letzten Obmann-Debatte gemeinsam mit der Klagenfurter Vizebürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz am Parteitag mit massiven Streichungen für den Parteivorstand abgestraft.
Gerhard Seifried, der zunächst als Favorit für den SP-Chefposten gehandelt worden war und aus privaten Gründen absagte, blieb der Obmann-Wahl fern.
Nicht nur private Gründe allein dürften der Auslöser für Seifrieds Absage gewesen sein. Seifried soll sich ein Durchgriffsrecht und Personalhoheit für die Besetzung der SPÖ-Spitzenfunktionen ausbedungen haben. Die Parteigremien sollten gestrafft und die bisher allmächtigen
Bezirksorganisationen zurückgedrängt werden.
Etlichen Delegierten und bestimmt auch der Basis wäre eine Entscheidung zwischen Kaiser (der zum linken Parteiflügel der SPÖ Kärnten zählt) und dem letzten verbliebenen echten Gegenkandidaten, Köfer, der auch dann und wann mit rechtspopulistischen Themen punktet, lieber gewesen. Stattdessen kam es zu einer Wahl, bei der mit Herwig Seiser und Leopold Sever keine echten Gegenkandidaten zu Peter Kaiser vorhanden waren. Die finale Abstimmung blieb letztendlich eine Farce und eine neuerliche Enttäuschung für die Basis der SPÖ Kärnten: Eine Basis, gebildet aus allen Kärntner Parteimitgliedern, die sich nichts sehnlicher als eine basisdemokratische Wahl des Parteiobmanns gewünscht hätte und die sich erneut betrogen sieht.
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