Gemeinderatswahl 2021
Stichwahl, Wahlbeteiligung und Wahlsieger

In Keutschach, Krumpendorf und Maria Saal entscheidet erst die Stichwahl.  | Foto: MQ-Illustrations/adobe.stock.com
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  • In Keutschach, Krumpendorf und Maria Saal entscheidet erst die Stichwahl.
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Die Bürgermeister stehen bis auf drei Gemeinden im Bezirk Klagenfurt Land, fest. Keutschach, Krumpendorf und Maria Saal wählen am 14. März noch einmal. 

KLAGENFURT LAND. Die Wahlbeteiligung war trotz Coronapandemie erfreulich hoch. Hier findet man über den gesamten Bezirk verstreut Werte zwischen 72 bis 89 Prozent, mit nur wenigen Ausnahmen. Absoluter Ausreißer mit einer Wahlbeteiligung von 96,09 Prozent ist Zell/Pfarre. "Die höchste Wahlbeteiligung hatten wir auch bei der letzten Wahl schon in Zell/Pfarre. Hier sind drei Faktoren ausschlaggebend. In so ländlichen Regionen gibt es ein größeres Gemeinschaftsgefühl und jeder sieht sich als wichtigen Puzzelteil dieser Einheit. Was noch dazu kommt, ist die soziale Kontrolle, des nicht zu unterschätzen gilt. In Städten läuft vieles anonymer ab. Am Land besteht oft sogar noch eine persönliche Nähe zur den Kandidaten, vielleicht sogar ein Verwandtschaftsverhältnis. Am Land fühlen sich die Leute teilweise verpflichtet zur Wahl zu gehen, denn die Nachbarn könnten ja reden. Was noch dazu kommt, die ältere Wählerschaft sieht es nach wie vor als Pflicht und Privileg, zur Wahlurne zu gehen", erklärt Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle. Im Vergleich dazu ist die Wahlbeteiligung in der Landeshauptstadt mit 53,45 Prozent gering. Was aber laut der Politikexpertin kein ungewöhnlicher Prozentsatz für eine größere Stadt ist.

Ebenthal stadtnahe

Mit 58,99 Prozent gab es in der Marktgemeinde eine um 11 Prozentpunkte niedrigere Wahlbeteiligung als 2015. Vielleicht ein Faktor der auf die Stadtnähe schließen lässt. Fakt ist, dass Franz Felsberger einen unverzichtbaren Grundstein für Nachfolger Christian Orasch gelegt hat, der mit 79,72 Prozent zum Bürgermeister gewählt wurde. "Wenn die Zufriedenheit mit dem Vorgänger sehr gut war, kann man das durchaus als Bestätigungswahlergebnis werten", so Stainer-Hämmele. "Gemeindepolitiker leben von Kontakten und noch mehr davon wie vertrauenwürdig sie sind. Der Feuerwehrmann ist bei weltweiten Untersuchungen im Vertrauensranking immer ganz oben und das hat Christian Orasch für die Politik genutzt", ergänzt Stainer-Hämmele. Ein weiterer Rekord im Bezirk Klagenfurt Land: Ebenthal hat mit 199 ungültigen Stimmen, die meisten im Bezirk. In manchen Fällen kann dies ein Zeichen für Protestverhalten der Wähler sein, dazu gibt es aber in diesem Fall keine Anhaltspunkte, so die Expertin: "Meistens liegt es daran, dass Wahlkarten falsch ausgefüllt werden. Beispielsweise fehlt die Unterschrift oder sie wurden nicht vollständig ausgefüllt. Viele ungültige Stimmen können sich auch als Protest äußern, wenn es zu wenig Angebot gibt. In Ebenthal haben alle Parteien kandidiert, am Angebot kann es daher nicht liegen und auf für ein Protestverhalten sehe ich kaum Anhaltspunkte", so die Politologin. 

An Bewährtem festhalten

In einigen Gemeinden im Bezirk Klagenfurt Land wird seit Jahren, ja sogar seit Jahrzehnten auf Kontinuität Wert gelegt. Ein besonderes Beispiel ist Feistritz im Rosental, wo Sonya Feinig mit 88,90 Prozent das eindeutig höchste Wahlergebnis im Bezirk erzielte. "Hier gelten die Stichworte 'authentisch' und 'glaubwürdig". Eine Bürgermeisterwahl ist immer mit der Person verknüpft. Wenn Bürger mit ihrem Bürgermeister zufrieden sind, kommt es generell sehr selten vor, dass er oder sie abgewählt werden", weiß die Politikexpertin. 

Indirekte "Wahlsieger"

Dazu gehören Pörtschachs Bürgermeiserin Silvia Häusl-Benz und der Maria Wörther Bürgermeister Markus Perdacher. Die beiden mussten sich bei der Wahl 2015 noch in der Stichwahl behaupten. Häusl-Benz kam im ersten Wahlgang auf 36,86 Prozent der Stimmen und konnte diesmal mit 55,51 Prozent glänzen. Perdacher hatte bei der Stichwahl 2015 33,33 Prozent zu Buche stehen und kann sich diesmal über 52,79 Prozent der Stimmen freuen. 

Die Stichwahl-Gemeinden

Die Stichwahlen haben sich in zwei der drei Gemeinden, nämlich in Maria Saal und Krumpendorf, laut Expertin Stainer-Hämmele, bereits abgezeichnet. "Die Chance auf den Wechsel ist dann am größten, wenn die Bürgermeisterin oder der Bürgermeister nicht mehr kandidieren, wie das in Maria Saal und in Krumpendorf der Fall war. So können die Kandidaten in diesen beiden Gemeinden auch auf einen Amtsbonus zurückgreifen, was dann oft zu einer Stichwahl führt." In Keutschach gibt es wieder die gleiche Stichwahl wie im Jahr 2015. 

Stichwahl in drei Gemeinden

Das bedeutet noch zwei Wochen intensiven Wahlkampf. Was auffällt in Keutschach sind sogar die Stimmen fast ident zur Wahl 2015. Karl Dovjak (SPÖ) holte sich 2015 36,59 Prozent der Stimmen, 2021 waren es 36,92 Prozent. Gerhard Oleschko (Team Keutschach) holte sich 2015 31,95 Prozent der Stimmen und 2021 28,82 Prozent der Stimmen. Ob wieder der amtierende Bürgermeister als Wahlsieger hervorgeht wird sich in zwei Wochen zeigen. Auch Krumpendorf und Maria Saal haben eine Neuauflage der Wahlen von 2015, zwar nicht mit den selben Kandidaten, aber wieder zwischen ÖVP und SPÖ in beiden Gemeinden. In Maria Saal holte Klaus Poscharnig (ÖVP) 33,32 Prozent der Stimmen, 2015 war sein Parteikollege Anton Schmidt mit 48,67 Prozent doch eindeutig besser platziert. Für die SPÖ ging Franz Pfaller ins Rennen und holte sich 28,03 Prozent. 2015 erzielte SPÖ-Kandidat Karl Lerchbaumer 29,07 Prozent. In Krumpendorf entscheidet es sich heuer zwischen Gernot Bürger (ÖVP) und Manfred Bacher (SPÖ). Bürger holte 48,36 Prozent, Bacher 20,12 Prozent. Vor sechs Jahren holte ÖVP-Kandidatin Hilde Gaggl 42,38 Prozent und Peter Nemec von der SPÖ 36,29 Prozent. Es wird spannend.

Zur Sache:
Gewählte Bürgermeister nach Gemeinden:
Ebenthal: Christian Orasch (SPÖ): 79,72 %
Feistritz im Rosental: Sonys Feinig (SPÖ): 88,90 %
Ferlach: Ingo Appe (SPÖ): 65,80 %
Grafenstein: Stefan Deutschmann (LD): 54,56 %
Köttmannsdorf: Josef Liendl (ÖVP): 65,23 %
Ludmannsdorf: Manfred Maierhofer (GL): 57,82 %
Magdalensberg: Andreas Scherwitzl (SPÖ): 70,43 %
Maria Rain: Franz Ragger (SPÖ): 66,06 %
Maria Wörth: Markus Perdacher (ÖVP): 52,79 %
Moosburg: Herbert Gaggl (ÖVP): 51,82 %
Poggersdorf: Arnold Marbek (SPÖ): 60,12 %
Pörtschach: Silvia Häusl-Benz (ÖVP): 55,51 %
Schiefling: Thomas Wuksch (ÖVP): 73,41 %
St. Margareten im Rosental: Helmut Ogris (SPÖ): 62,16 %
Techelsberg: Johann Koban (ÖVP): 60,61 %
Zell/Pfarre: Heribert Kulmesch (SPÖ): 52,60 %

Daraus ergeben sich acht SPÖ-BürgermeisterInnen, fünf ÖVP-BürgermeisterInnen und zwei Bürgermeister mit eigener Liste. 

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