KLAGENFURTER
So steht es um den heimischen Fußball Nachwuchs

Armin Deomic
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Fußball ist für viele die schönste Nebensache der Welt. Die Begeisterung für das runde Leder wächst meist schon mit den Kinderschuhen mit. Obwohl Fußball nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert in der Bevölkerung genießt, hört man von Vereinen immer wieder, dass diese Probleme bei der Nachwuchsarbeit haben.

KLAGENFURT/ LAND. Beginnend bei der Trainersuche, über die Ehrenamtlichkeit, bis hin, dass das Interesse der Jugendlichen im Laufe des „Erwachsenwerdens“ sich in andere Bereiche verlagert. Wir vom KLAGENFURTER haben nachgefragt, wie wirklich die Lage bei den Vereinen ist.

Roman Weber – sportlicher Leiter des ASKÖ Ludmannsdorf
„Als kleine Gemeinde ist es natürlich im Nachwuchsbereich nicht allzu einfach. Daher arbeiten wir in der SG Rosental mit ATUS Feistritz schon seit Jahren im Nachwuchs eng zusammen. Derzeit haben wir von der U6 bis zur U11 regen Kinderzulauf in der Spielgemeinschaft. Jedoch haben wir leider nur eine Großfeldmannschaft. Die Herausforderung besteht darin, ein kompetentes und engagiertes Trainerteam zusammenzustellen, welches die jungen FussballerInnen durchgehend begleitet. Wenn dies gelingt, kommen die Kinder und Jugendlichen gerne und zahlreich zum Training und den Spielen. Und dies, obwohl es natürlich auch eine Menge anderer Sportarten oder Freizeitaktivitäten gibt. Als Verein hat man die Herausforderung, die entsprechende Infrastruktur zur Verfügung zu stellen und ehrenamtliche Funktionäre, die im Hintergrund arbeiten, zu finden und zu motivieren. Leider ist derzeit der allgemeine Trend, dass es schwierig ist, für ehrenamtliche Tätigkeiten Personen zu finden, die Verantwortung übernehmen wollen. Hier sind die Politik und der Verband gefordert, bessere Rahmenbedingungen zu erstellen, um die Vereinsarbeit zu erleichtern.

Georg Kulmitzer – Nachwuchsleiter des ASK
„Seit dem Jahr 2022 bin ich für die Nachwuchsarbeit beim ASK zuständig. Wir versuchen, die rund 150 angemeldeten Kinder in den Jahrgängen kontinuierlich blockweise weiterzubringen. Von den Kleinsten angefangen gibt es genug Potenzial, leider hören einige gleich wieder auf. Als Integrationsverein haben wir einen hohen Ausländeranteil, der uns die Arbeit in Hinsicht auf Sprache, Dokumente, Ausrüstung nicht immer leichter macht. Das größte Problem ist für mich, dass es sehr schwer ist, gut ausgebildete Trainer zu bekommen. Wir könnten sicher noch 2-3 Mannschaften mehr nennen, wenn wir mehr Trainer hätten. Wir beim ASK haben das Glück, eine gute Mischung im Trainerbereich zu haben (ausgebildete Trainer, aktive Spieler und Ex-Fußballer). Wir sind mit unserer Situation nicht unzufrieden, werden aber versuchen, uns als Verein im Nachwuchsbereich weiter zu steigern, um die Jugendlichen halten und in die Kampfmannschaft integrieren zu können. Bei einem so großen Nachwuchs gibt es natürlich auch immer logistische Herausforderungen in Bezug auf Trainingszeiten usw. Jetzt durch den Aufstieg in die Regionalliga wird wahrscheinlich noch mehr und intensiver trainiert und bei einem Kunstrasenplatz wird die Situation nicht besser. Aber man sollte die Kirche im Dorf lassen, denn andere Vereine haben das nicht.

Willi Guggenberger – Obmann des SV Donau Klagenfurt
„Die Situation in unserem Verein ist sehr gut. Wir sind nicht nur mit der Kampfmannschaft voll zufrieden, auch mit der Nachwuchsarbeit. Mit Zoran Tovilo haben wir einen hervorragenden Nachwuchsleiter, der mit Leidenschaft bei der Sache ist. Der SV Donau ist und war schon immer ein Verein, der auf Migration setzt. So haben 90 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund. Wir verfügen um etwa 100 Kinder aus 31 Nationen. Das Einzige, was uns schwerfällt, ist, ausreichend Trainer zu finden. Ich kann aber auch dies nachvollziehen: Die Arbeitswelt hat sich verändert, wir selbst spielen mit einer sehr jungen Mannschaft, dass wir auch hier kaum Spieler zu einem Trainer rekrutieren können. Ich kann nicht bestätigen, dass die Jugendlichen generell in der Pubertät das Interesse am Sport verlieren, vielmehr hängt das mit dem Trainerproblem zusammen. Bei einem guten Trainer bleiben die Kinder beim Sport, bei einem schlechten gehen sie, so einfach ist das. Momentan sind wir aber wirklich gut aufgestellt.

Armin Deomic – Obmann des ATUS Ferlach
In den letzten Jahren haben wir sehr viel Arbeit in den Nachwuchs investiert. Seit ca. 7 Jahren kooperieren wir mit den umliegenden Vereinen DSG Ferlach, SV St. Margareten/Ros. und DSG Sele/Zell. Durch diese Kooperation können wir in Ferlach den Kindern in allen Altersklassen die Möglichkeit bieten, Fußball zu spielen. Es ist natürlich immer schwierig, die Kinder zu halten, da sie nicht nur Fußball spielen, sondern auch andere Sportarten betreiben. Wichtig ist, dass die Kinder das machen, was ihnen Spaß macht. Aktuell ist es schwierig, Trainer für die Mannschaften zu finden. In Zukunft wird es immer mehr Kooperationen geben müssen. Wie wir wissen, gibt es nicht mehr so viele Kinder wie vor einigen Jahren und immer weniger Kinder betreiben Sport. Der Verband forciert die Nachwuchsarbeit, indem er eine gewisse Anzahl an Mannschaften stellen muss. Für manche Vereine, die eine nicht so große Geburtenrate haben, wird es schwierig.

Robert Ostermann – Obmann des SV Magdalensberg
„Die Lage in unserem Verein ist sehr positiv. Aktuell spielen in Magdalensberg eine U12, zwei U10 und eine U9 Meisterschaft in einer Spielgemeinschaft mit dem ASKÖ Poggersdorf Youngsters, mit dem wir auf allen Ebenen zusammenarbeiten. Eine U8 und eine U7 spielen interne Turniere mit anderen Vereinen ohne KFV-Meisterschaft. Außerdem gibt es eine U13 und U15 sowie eine Challenge- und eine Kampfmannschaft, in der die Youngsters dann auch spielen können. Das größte Problem sehe ich auf der Funktionärs- und Trainerebene, da es immer schwieriger wird, jene zu finden, die bereit sind, ihre Freizeit dafür zu opfern. Kinder entwickeln sich immer weiter, genauso ihr Können oder auch Nichtkönnen, doch vieles hängt vom Trainerteam und den Eltern ab. Passt die Chemie zwischen Trainern und Funktionären des Vereines und den Eltern und Kindern, sind für talentierte, leidenschaftliche Kicker die Wege nach oben bis zu einer Kampfmannschaft vorgezeichnet. Lösungen für die Probleme gäbe es, wenn das Ehrenamt seitens des Staates einmal wirklich gewürdigt werden würde. Die unzähligen Stunden, die jeder ehrenamtliche Funktionär für seinen Verein und somit für die Allgemeinheit leistet, sind gewaltig. Deshalb ist es auch leicht nachvollziehbar, dass sich für dieses Ehrenamt immer schwerer jemand finden lässt.

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