Wirtschaft
Insolvenzauswertung für das Jahr 2023
Auch im Jahr 2023 gab es wieder zahlreiche Insolvenzfälle. Dabei sei das Gefühl entstanden, dass es eine regelrechte Insolvenzwelle gäbe. Doch, die konkreten Zahlen zeigen genau das Gegenteil auf.
KLAGENFURT. Viele Betriebe sind unter dem Eindruck von Corona in den vergangenen Jahren mit massiven staatlichen Unterstützungen vor der Zahlungsunfähigkeit bewahrt worden und die Insolvenzzahlen befanden sich am Tiefstand. Hautpsächlich werden nun von den staatlichen Stellen, wie Finanzamt oder Krankenkassen, die in der Vergangenheit angesammelten „Insolvenzleichen aus dem Keller geholt“ und Konkursanträge gestellt. Eine unterschiedlich starke Ausprägung bei den Insolvenzen in den verschiedenen Branchen, die nebenbei die Auswirkungen der Energiekrise spüren, ist bemerkbar.
Raum Klagenfurt Stadt/Land
Im Raum Klagenfurt-Stadt und Klagenfurt-Land kam es im Jahr 2023 zu einem Anstieg der Firmeninsolvenzen um rund 36% (2022: 121 zu 2023:164 Verfahren). Davon wurden rund 72% der Insolvenzen über Anträge von Gläubigern wie den staatlichen Behörden eingeleitet. Von den insgesamt 164 beim Landesgericht Klagenfurt anhängigen Verfahren, wurden 69 Verfahren auch offiziell beim Landesgericht eröffnet, während 95 Insolvenzverfahren mangels Vermögen nicht eröffnet und somit vom Konkursgericht wegen Massearmut abgewiesen wurden. Vergleicht man mit dem Normaljahr 2019 so wurden in diesem Jahr 73 Verfahren beim Landesgericht Klagenfurt eröffnet, die Hälfte der Insolvenzen fallen auf gestellte Anträge von Gläubigern. Die Fallzahlen seien damit fast normalisiert. Die meisten Firmenpleiten im Raum Klagenfurt entfielen auf die Gastronomie, gefolgt auf Unternehmen aus Bau- und Immobilienwirtschaft und dem Handelsgewerbe. Einen auffallenden Anstieg der Insolvenzen ist auch bei den Hausbetreuungen feststellbar.
Größte Insolvenz
Die größte Insolvenz im Jahr 2023 im Raum Klagenfurt/ Klagenfurt-Stadt war die Firma OAK-Depot GmbH mit Sitz in der Völkermarkterstraße 227 mit Verbindlichkeiten von rund EUR 4,4 Mio. An zweiter Stelle rangiert die mit Elektronikprodukten handelnde Firma M.M.55 Handels GmbH in der Primoschgasse in Klagenfurt mit Verbindlichkeiten von rund EUR 4,3 Mio. und schließlich die mit Hanfpflanzen handelnde Firma MFP My First Plant GmbH mit Sitz am ArthurLemisch-Platz 3 in Klagenfurt. Hier rechnet der Insolvenzverwalter mit Verbindlichkeiten bei geschädigten Gläubigern mit rund EUR 4 Mio.
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