Eiseskälte lässt sie nicht erstarren
(ka, ao). „Kalt und immer kälter“ singt „STS“ und bringt damit auf den Punkt, was sich derzeit temperaturmäßig abspielt. In Klagenfurt herrscht Eiszeit und bei minus 13 oder 14 Grad kommt man ins Frieren: Während wir es uns daheim gemütlich machen, leisten andere ihren Kältedienst.
„Drunter nix an“
Während Klagenfurt nachts selig schlummert, schaufeln 250 Saisonarbeiter und Angestellte der städtischen Straßenverwaltung Schnee von den Straßen und Plätzen. Partieführer Christian Slamanig ist einer von ihnen: Von zwei Uhr früh bis 16 Uhr Nachmittag ist er mit seinen Leuten, einem LKW und einem Bagger in Waidmannsdorf und St. Ruprecht im Einsatz. Lange Unterhosen haben die Männer an und „drunter nix, eh kloar“, scherzen die Kollegen. Im LKW wärmt man sich zwischendurch mit Getränken, der Schmäh rennt bei ihnen auch bei diesen Tiefsttemperaturen. 100.000 Euro kostet die Stadtverwaltung eine einzige Nacht im Winterdienst, erklärt Einsatzleiter Michael Pirker, wenngleich Schneefälle keineswegs dramatisch sind: „Ein Problem haben wir erst ab 40 Zentimeter Neuschnee pro Nacht, denn dann gibt es zu viel wegzuführen“, und zwar in die Boltzmannstraße unterhalb des Klärwerkes. Wo nachts geschaufelt wurde, steht Stunden später Stefanie Morak am Bauernmarkt und verkauft ihre Waren: „Ich habe acht Schichten an.“ Um sechs Uhr morgens startet auch Werner Macek seinen Dienst als Postzusteller. 800 Haushalte hat er zu betreuen und er ist mit dem Drahtesel unterwegs: „Besonders der Fahrtwind macht mir zu schaffen.“ Horst Prosch und sein Kollege Rudolf Sendlhofer arbeiten beim Magistrat und sind damit beschäftigt, Bushaltestellen vom Schnee zu befreien. „Früchtetee hält uns warm“, schildert Prosch. Ohrenschützer sind beim Schülerlotsen Franz Krall ein Muss. „Ich gehe nicht ohne Moon-Boots hinaus – normale Stiefel sind zu wenig“, so Krall, der sich auf einen Kaffee im Gasthaus nebenan freut.
Auer, Orgonyi
Foto: Auer, Orgonyi
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