Kriminalstatistik
Höchste Aufklärungsquote für Kärntner Polizei

Sinkende Kriminalität und mehr Aufklärung im Jahr 2018, dennoch gibt es dringende "Baustellen", wie Internet- und Drogenkriminalität: Herberr Rogl, Michaela Kohlweiß und Adolf Winkler präsentierten Kriminalstatistik für Kärnten im Jahr 2018  | Foto: LDP
  • Sinkende Kriminalität und mehr Aufklärung im Jahr 2018, dennoch gibt es dringende "Baustellen", wie Internet- und Drogenkriminalität: Herberr Rogl, Michaela Kohlweiß und Adolf Winkler präsentierten Kriminalstatistik für Kärnten im Jahr 2018
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Erfreuliches Resümee heute in der Landespolizeidirektion Kärnten für das Jahr 2018: Weniger Kriminalität und gleichzeitig eine höhere Aufklärungsquote. Weiter steigend ist hingegen die Internetkriminalität auch im Bereich der Suchtmittel wird weiter intensiv kontrolliert.

KÄRNTEN (vep). Um 8,5 Prozent ist die Gesamtkriminalität in Kärnten im Jahr 2018 gesunken, informierte heute Landespolizei-Direktorin Michaela Kohlweiß bei der Präsentation der Kriminalstatistik des vergangenen Jahres. Die angezeigten Fälle seien von 25.702 auf 23.516 Fälle zurückgegangen - der absolute Tiefststand seit zehn Jahren. 
Parallel dazu sei laut Kohlweiß die Aufklärungsquote in Kärnten mit 58,9 Prozent im Jahr 2018 auf den bisherigen Höchststand gestiegen. 

Internetkriminalität und Suchmittel-Delikte steigen weiter 

In vielen Bereichen ist die Kriminalität zwar rückläufig, dennoch gibt es zwei Bereiche, in denen für das Jahr 2018 Steigerungen zu verzeichnen sind. Die Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz sind im Vergleich zu 2017 um 9,9 Prozent auf 2.428 Fälle angestiegen. 
Auch die Zahl der Cybercrime-Delikte ist um 9,5 Prozent auf 980 Fälle angestiegen. 
„Kärnten kann eine äußerst positive Entwicklung der Sicherheitslage vorzeigen und ein deutliches Minus von 8,5 Prozent bei der Gesamtkriminalität vorweisen“, sagt Landespolizeidirektorin Kohlweiß. „Das darf natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir uns auch weiterhin bei der Kriminalitäts- bekämpfung besonderen Herausforderungen stellen müssen, etwa im Bereich der Internetkriminalität. Täter agieren zunehmend digital und wir sind gefordert, darauf die richtigen Antworten zu finden.“

Weniger Einbrüche in Wohnungen und Häuser 

Besonders erfreulich für Kohlweiß, da sich dies auch auf das subjektive Sicherheitsgefühl auswirke: Die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Häuser ist 2018 um weitere 4,4 Prozent gesunken: 2018 hab es insgesamt 351 Anzeigen. "Insgesamt hat sich die Zahl dieser Einbrüche in den letzten Jahren nahezu halbiert", so Kohlweiß. 
Das sei sowohl auf die präventive Aufklärungsarbeit der Polizei, aber auch die Festnahme von Serientätern zurückzuführen. "Und die Menschen setzen selbst verstärkte Sicherungsmaßnahmen, was unsere Arbeit unterstützt." 

Weiters rückläufig im Jahr 2018 war die Zahl der Sachbeschädigungen (-7%), der Diebstähle (-16,7%) als auch der Raubdelikte (-9,8%). 

Gewaltkriminalität sinkt in Kärnten

Sinkend ist in Kärnten hingegen die Anzahl der Gewaltdelikte: 3.279 wurden 2018 in Kärnten angezeigt - ein Rückgang von 14,7 Prozent zum Vorjahr. In 213 Fällen der angezeigten Straftaten ist es beim Versuch geblieben. Die Aufklärungsquote ist hierbei mit 86,2 Prozent um 2,4 Prozentpunkte gegenüber 2017 gestiegen. Von den 3.653 Tatverdächtigen waren übrigens  84,1 Prozent männlich und 15,9 Prozent weiblich.

Weniger Unfälle, mehr Anzeigen wegen Alkohol am Steuer 

Im Bereich des Straßenverkehrs informiert Adolf Winkler, dass die neuerliche Erhöhung des Kontrolldruckes dazu geführt habe, "dass sich die Unfallzahlen reduziert haben." Konkret sind die Unfälle mit Personenschaden 2018 um 7,6 Prozent zurückgegangen, zudem gab es 10,3 Prozent weniger Unfälle unter Alkoholeinfluss. 
Die Zahl der Anzeigen wegen Minderalkoholisierungen (0,5-0,8 Promille) ist um 92 Anzeigen im Vergleich zu 2017 gestiegen. Insgesamt gab es 1.939 Anzeigen wegen Alkoholisierung im Straßenverkehr - eine Steigerung von 121 Führerscheindelikten im Vergleich zu 2017. 
"Nach wie vor ist die Unfallursache Nummer eins in Kärnten überhöhte Geschwindigkeit, informiert Winkler. Auch deshalb wolle man den Kontrolldruck künftig noch weiter erhöhen. 

Intensiver Kampf gegen Drogenkriminalität wird fortgesetzt 

Die Anzeigen in Sachen Suchtmittelkriminalität sind 2018 gestiegen; mit 2.428 Anzeigen um 9,9 Prozent. "Diese Steigerung der Anzeigenzahlen kann auch mit einer höheren Kontrolldichte erklärt werden", sagt der stv. Leiter des Landeskriminalamtes, Herbert Rogl. "2018 haben wir mit einem hohen Personalaufwand einen massiven Kontrolldruck aufgebaut, Schwerpunktaktionen gemacht, internationale Zusammenarbeit vor allem mit Slowenien und Italien forciert", so Kohlweiß. Sie versichert: "Wir werden den Kampf gegen die Drogen in gleicher Intensität fortsetzen." 

567 Tatverdächte zwischen 18 und 20 Jahren

Die Aufklärungsquote lag 2018 bei 95,4 Prozent. Von den 2.315 Tatverdächtigen waren 15,6 Prozent Frauen und 84,4 Prozent Männer. Die meisten (718) waren zwischen 25 und 39 Jahre alt, 567 Tatverdächtige waren zwischen 18 und 20 Jahren, über 40 waren 153 Personen. 20,3 Prozent der Tatverdächtigen waren Fremde.

Fast alle Drogentoten an "Mix" gestorben 

Rogl erläutert weiter: "2018 haben wir mit 25 Drogentoten eine massive Steigerung erlebt, 2017 waren es 14. In der Landespolizeidirektion wurde eine eigene Ermittlungsgruppe installiert." Nach genauer Analyse lasse sich auch sagen, dass nur etwa zehn Prozent der Todesursache auf klassische Überdosen reiner Drogen, wie Heroin oder Kokain zurückzuführen seien. "In 90 Prozent der Fälle haben Mischintoxikationen von Drogen und verschreibungspflichtigen Medikamenten zum Tod geführt", so Rogl. Bei nahezu allen Todesfällen ist die Todesursache eine Hirnschwellung mit einhergehendem Lungenödem.
Rogl: "Nur 20 Prozent waren in einer laufenden Substitution, der Rest hatte keinen Kontakt zu Suchthilfesystemen."

Drogen im ländlichen Raum angekommen

Rogl ergänzt aber noch etwas: "Man muss sagen, dass Drogen auch im ländlichen Raum angekommen sind. Nicht zuletzt durch die Bestellungen im Darknet." Gerade hier arbeite man aber auch gemeinsam mit bestimmten Verteilerzentren, die Packerln schon von vornherein abfangen. "Niemand kann und darf sich mehr sicher sein, dass der Postler das Darknet-Paket zustellt. Das kann dann auch verstärkt durch Polizeibeamte geschehen", warnt Rogl. 

Suchmittel-Bekämpfung über die breite Fläche

Selbiges gilt für geschulte Suchtmittel-Polizeibeamte in allen Bezirken - hinuntergebrochen bis zu jeder Polizei-Inspektion. Rogl: "Wir sind in der Bekämpfung der Drogenkriminalität bis ins kleinste Tal vertreten. Auf jeder Inspektion gibt es mindestens einen geschulten und dahingehend ausgebildeten Polizeibeamten, der auch die Szene kennt." 
Generell sei das Netz breit, auch in der Zusammenarbeit mit allen Spezialeinheiten.

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