Klagenfurts buntester Vogel
Ian Jules spuckt nicht mehr in Kameras

Musiker und Influencer Ian Jules auf seinem Klappradl: „Für die FPÖ werde ich nie werben, ich will politisch frei bleiben.“ | Foto: MeinBezirk.at
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  • Musiker und Influencer Ian Jules auf seinem Klappradl: „Für die FPÖ werde ich nie werben, ich will politisch frei bleiben.“
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Stattdessen setzt Musiker und Influencer Ian Jules auf „Provokation mit Niveau“ und hat einen neuen Song mit dem Titel „Boom“ am Start. Diesen Rat gibt er, wie man mit Hatekommentaren umgeht.

Eigentlich spricht Ian Jules nicht über Privates, dann rutscht es ihm doch raus: „Ich esse in der Früh ein glutenfreies Müsli, aber du wirst Ian Jules nie beim Essen sehen.“ Mit einem Klapprad, das er für 50 Euro auf Willhaben.at gekauft hat, kommt Ian in die KLAGENFURTER-Redaktion, angezogen ist Ian Jules ganz leger: blaue Latzhose und verschiedenfärbige Buffalos. Von der 90er-Kultschuhmarke besitzt Ian Jules mehrere Paare.

Und es hat „Boom“ gemacht

Doch über seine Outfits will Ian Jules nicht sprechen. „Zwei Jahre lang gab es keinen Song von Ian Jules und im Juli ist meine neue Single Boom gemeinsam mit Matakustix erschienen“, sagt das Multitalent. Durch Zufall hat er Filmkomponist Manfred Plessl kennengelernt, der den Soundtrack zum Film White Christmas geschrieben hat. „Fredi hat mich um einen Song gebeten. Herausgekommen ist Silent All Night, der Song stammt aus meiner Feder, die Instrumentals vom Maestro. Musikmachen ist für mich die größte Herausforderung“, sagt Ian.

Tipps gegen Hatespeech

Der Influencer gibt sich geläutert, spricht nun davon, nur noch „mit Niveau zu provozieren.“ „Früher habe ich in die Kamera gespuckt und wurde deshalb in TV-Shows eingeladen. Das mache ich nicht mehr.“ Um die 200 Hasskommentare bekommt er täglich. Grund genug, nachzufragen wie (junge) Menschen auf Social Media mit Hatern umgehen sollen. „Wenn du eine Hate-Nachricht bekommst, musst du dich damit auseinandersetzen und lernen damit umzugehen. Dann musst du dich fragen, warum er/sie das macht. Mit Hatekommentaren umgehen zu können, ist ein Lernprozess. Wenn man das öfter bekommt, lernt man damit umzugehen und wird stärker. Irgendwann versteht man, dass man das verkörpert, was der Hater sein will. Er/Sie hasst mich in Wahrheit gar nicht, im Gegenteil: Er/Sie ist ein Fan“, lautet der Rat des Experten. Soll man zurückschreiben? „Nein, das wird eine Endlosspirale, an der du zerbrichst, dem anderen gibt es Stärke, lass dich nicht darauf ein! Du kannst aber zugeben, dass es dich trifft, lass dieses Gefühl zu. So kannst du es verarbeiten.“

Liebe und Hass vereint

Ein Beispiel wie Schmal der Grat zwischen Hater und Fans ist: „Jemand hat mir vor einem Event eine Audiodatei gesendet, in der er mich mit dem Umbringen bedroht hat. Am nächsten Tag stellte ich das Audio als Video und Fotos mit den Fans online. Es stellte sich heraus, dass einer, der ein Foto mit mir wollte, derjenige war, der mich mit dem Umbringen bedroht hat.“

„TikTok ist gefährlich“

Obwohl Ian Jules tausende Menschen über TikTok erreicht, äußert er Bedenken gegenüber der Plattform. „TikTok ist eine gefährliche App, man sieht freizügige Fotos, das ist für junge Menschen nicht passend, die Kids sind oft erst zwölf. Es sehen dann Kinder nackte Hintern oder Gewaltvideos – für einen Achtjährigen nicht passend. Die Gewaltvideos werden zufällig eingespielt, TikTok profitiert von schneller Unterhaltung. Es ist die einfachste Methode, sich zu unterhalten“, erklärt der Influencer.

„Bei mir gibts kein Pinkwashing“

RTL hat ihn über TikTok entdeckt. „Das Promihaus habe ich abgesagt. Die Umstände waren schlimm, ich hätte viel Geld bekommen. Ich lehne auch Pinkwashing-Firmen ab, ein Riesenbetrag wurde mir angeboten, das habe ich abgelehnt. Ian Jules betreibt kein Pinkwashing. Das finden die Leute cool, viele verkaufen sich“, so der Influencer.

Politiker lieben Influencer

Wie kam es zum LH-TikTok? „Es war meine Idee, mit dem Landeshauptmann ein TikTok zu machen. Ich habe Matthias (Anm. von Matakustix) vorgeschickt, er hat dann Peter Kaiser gefragt. Am nächsten Tag war es überall, er wird wohl verstanden haben, dass er seine jungen Wähler über TikTok erreicht. Für die FPÖ würde ich niemals etwas machen, nicht einmal für eine Million, Ian Jules bleibt politisch frei, ich will nicht politisch vereinnahmt werden.“ Als der Influencer beim Patriot Day von der FPÖ markiert wurde, reagierte er bewusst nicht, damit die FPÖ nicht noch mehr Content-Reichweite bekommt.

Musiker und Influencer Ian Jules auf seinem Klappradl: „Für die FPÖ werde ich nie werben, ich will politisch frei bleiben.“ | Foto: MeinBezirk.at
Matakustix-Mastermind mit Ian Jules im Studio | Foto: Privat
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