Kärntner schenkt in Peru neue Hoffnung

Für Kinder auf der Straße wollte Simon Urabl tätig sein. Jetzt arbeitet er mit Suchtkranken in Peru
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  • hochgeladen von Vanessa Pichler

Seit 1992 können junge Österreicher statt Bundesheer oder Zivildienst einen Ersatzdienst im Ausland leisten. Der Klagenfurter Simon Urabl (28) ist einer von ihnen. Er hat sich für einen zwölfmonatigen Auslandsdienst in der größten Einrichtung für Drogenprävention in Peru entschieden.
Zehn Monate ist Simon Urabl nun schon in der südamerikanischen Millionenmetropole Lima. Der Kärntner mit peruanischen Wurzeln erklärt seine Motivation für den Sozialdienst im Ausland: „Da meine Mutter aus Peru stammt, wollte ich ihr Heimatland schon immer kennenlernen.“ Der Auslandsdienst habe ihm die perfekte Möglichkeit geboten, diesen langgehegten Wunsch in die Tat umzusetzen. „Gleichzeitig kann man an die Gesellschaft etwas zurückgeben.”
Sofort, als er die Auslandsdienst-Einsatzstelle in Peru entdeckt hat, habe ihn die Idee der Hilfsarbeit für bedürftige Kinder sehr gefallen. Doch dann ist alles anders gekommen: „Es sind Freiwillige für ein neues Projekt gesucht worden und deshalb arbeite ich jetzt mit suchtkranken Gefängnisinsassen statt mit Straßenkindern”, erzählt der Student – er studiert Informationsmanagement und schreibt in Peru in seiner Freizeit seine Diplomarbeit fertig.

„Dienst ist bereichernd“
Der Sozialdienst an den beiden Einsatzstellen sei hart, aber bereichernd. Schließlich habe er die Chance bekommen, Menschen verschiedenster Herkunft und ihre Schicksale hautnah kennen zu lernen – und zu helfen. „Wir sind die letzte Front vor der Straße und den Drogen“, so Urabl. Er hat sich drei Jahre lang auf den Auslandsdienst vorbereitet. „Ich bin überzeugt, dass unsere Arbeit sehr wichtig für diese Menschen ist.“
Im Gefängnis „Sarita Colonia” – hier hilft Urabl manchmal aus – setzt sich der Austro-Peruaner gemeinsam mit einem Team dafür ein, die Lebensbedingungen der meist suchtkranken Insassen und ehemaligen Dealer zu verbessern. Auch Rückfälle in die Drogenabhängigkeit sollen durch die Arbeit verhindert werden.
Die Tätigkeiten in der zweiten Einsatzstelle „Casa de la Esperanza“ (Haus der Hoffnung), einem Auffangheim des Bistums, erstrecken sich von der persönlichen Betreuung von gerade aus dem Gefängnis entlassenen Heimbewohnern bis zur Einhaltung der Hausordnung mit absolutem Alkohol- und Drogenverbot. Auch Nachtdienste versieht Urabl.

Die Abgründe des Lebens
„Ich habe noch nie so viel über die Abgründe des Lebens erfahren wie hier in Lima, so viele Schicksale gesehen“, berichtet der Klagenfurter von seinen prägendsten Erfahrungen während des Sozialdienstes. Die Geschichten der Heimbewohner zeigen ihm, „wie schnell sich das Leben um 180 Grad wenden kann – nur durch einen dummen Fehler oder wegen Geldnöten“.
Noch bis Ende Jänner engagiert sich Urabl in Peru. Anschließend kehrt er nach Kärnten zurück, gibt seine Diplomarbeit an der Universität Klagenfurt ab und will sich dann als frischgebackener Akademiker von den Jobmöglichkeiten als Informationsmanager überraschen lassen.

Autor: René Laglstorfer

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Aufräumen im Gefängnis: Simon Urabl setzt sich derzeit als Auslandsdiener in Peru ein
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