Kammerchor Klagenfurt mit musikalischen Raritäten
Der Kammerchor Klagenfurt-Wörthersee präsentiert am 16. August 2015 mit Ludwig van Beethovens Messe in C-Dur und Michael Haydns Te deum selten aufgeführte Werke im Dom zu Klagenfurt.
Der Kammerchor Klagenfurt-Wörthersee hat sich mit den beiden Werken „Messe in C-Dur für Soli, Chor und Orchester op. 86“ von Ludwig van Beethoven sowie „Te deum in D-Dur für Chor und Orchester MH 829“ von Michael Haydn zwei musikalische Raritäten ausgesucht, die in Kärnten bislang konzertant kaum zu hören waren. „Es ist erfreulich, dass es neben den großen Werken der geistlichen Musik noch Werke gibt, mit denen man das Publikum überraschen kann und die vor allem nicht so oft zu hören sind. Die Kompositionen haben eines gemeinsam: Sie waren ihrer Zeit voraus und haben neue Maßstäbe in Komposition und musikalischer Interpretation des Glaubens gesetzt“, nennt Chorleiter Christian Liebhauser-Karl gute Gründe, warum man sich das Konzert auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
Beethovens C-Dur Messe hat für die Weiterentwicklung der Messenkomposition im 19. Jahrhundert Maßstäbe gesetzt. Die von ihm entwickelten spezifischen Kompositionsstrukturen hat Beethoven auch in der späteren Missa solemnis nicht mehr wesentlich verändert. Beethoven geht mit seiner C-Dur-Messe neue Wege: weg von damals bestehenden liturgischen Formen der Messvertonung und somit auch von Etikette und Konvention hin zu einer allgemein ethisch-religiösen Ausdruckswelt. Damit schafft er über den Weg der Tonkunst neue Zugänge zu einer zeitgemäßen Auseinandersetzung mit dem Glauben. Beethovens C-Dur Messe tendiert zu einer quasi-sinfonischen Dichtung, die sich teilweise von der traditionellen Meditation abwendet und zum aktiven Zuhören zwingt. Über der ganzen Messe schwebt eine aufklärerische, überkonfessionelle und teilweise säkularisierte Andachtsform, die dem Werk eine ganz legitime, (auch) außerkirchliche Konzertfähigkeit verschafft.
Michael Haydns Chormusik steht – völlig zu Unrecht – nach wie vor im Schatten seines Bruders Joseph, war er doch ein wichtiger Wegbereiter der geistlichen Musik und hauptsächlich bekannt für seine geistlichen Chorwerke. Das Te deum in D-Dur legt Zeugnis seiner vorausweisenden Kompositionstechnik ab, indem das Prinzip der musikalischen Einheit vorherrscht. Er wirkte 43 Jahre lang in Salzburg und schrieb in dieser Zeit 360 sakrale und weltliche Kompositionen, vor allem Instrumentalmusik. Er war ein Freund Mozarts, die beiden Musiker schätzten einander sehr. Eine Begründung, warum Michael Haydn weit weniger bekannt ist als sein berühmter Bruder Joseph, mag darin liegen, dass seine Werke zu seiner Lebzeit nicht verlegt wurden, sondern lediglich in handschriftlichen Kopien hauptsächlich von Kloster zu Kloster, hier vor allem natürlich seine geistlichen Werke, verbreitet wurden.
Ausführende:
Birgit Stöckler, Katrin Koch, Alexander Kaimbacher, Gerd Kenda sowie
der Kammerchor und das Kammerorchester Klagenfurt Wörthersee unter der Leitung von Christian Liebhauser-Karl
Karten zum Preis von € 23,-- erhalten Sie unter der Telefonnummer
0699 / 1105 44 99 (Hr. Bauer)
weitere Informationen:
https://youtu.be/5Zpxt_ZDXAE
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