Klagenfurt-500-Jubiläum: Zu viel Einst, zu wenig Jetzt?

Ausstellungen  und kulturelles Angebot zum Klagenfurt-500-Jubiläum werden als gut empfunden, einige Stimmen aus der Kulturszene finden den Fokus auf das Vergangene aber als zu eng | Foto: KK/Sammlung Kulturabteilung Klagenfurt
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  • Ausstellungen und kulturelles Angebot zum Klagenfurt-500-Jubiläum werden als gut empfunden, einige Stimmen aus der Kulturszene finden den Fokus auf das Vergangene aber als zu eng
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KLAGENFURT (vep). Nachdem Werbe-Experten, Interessenvertreter und Unternehmer in den vergangenen zwei Wochen das Programm von "Klagenfurt 500" sowie die Bewerbung durchaus auch kritisch betrachtet haben, hat die WOCHE sich auch in der Kulturszene umgehört. Naturgemäß liegt bei einem solchen Jubiläum der Fokus auf dem kulturellen und historischen Bereich. "Die Ausstellungen finde ich dem Anlass entsprechend gut und würdig", sagt Eboardmuseums-Chef Gert Prix. "Es ist immer eine Frage des Zugangs, ich zumindest bin der Stadt nicht böse, dass sie viel mehr in die Vergangenheit schaut."
Das sieht Schauspieler Seppi Ess anders: "Bei den Jubiläumsfeierlichkeiten der Stadt ist mir der Zukunftsaspekt zu gering ausgefallen. Bevölkerung und Fachleute hätten stärker eingebunden, Ideen und Programme für die nächsten 500 Jahre gesammelt werden können."

"Geld in Projekte stecken"

Auch Maler und Musiker Richie Klammer hält das konzentrierte Schwelgen in Vergangenem für nicht so zentral, wie die Investition in die Zukunft: "Natürlich muss man bei einem solchen Jubiläum die Vergangenheit auch abbilden, das geschieht ohnehin durch den Festakt, Ausstellungen und einige Publikationen. Meine persönliche Meinung ist aber: Die Stadt hätte einen Teil des Geldes besser in einem Zukunftsprojekt angelegt. Wie endlich Klagenfurt über den Lendkanal an den See anzubinden. Es ist ein echtes Versäumnis, dass dies bis dato nicht geschehen ist. Und das, obwohl wir den See nun auch im Namen der Stadt tragen." Zum Programm will Klammer detailliert nichts sagen, denn: "Es wurde viel zu wenig kommuniziert, das Programm wird nicht sichtbar beworben. Erstmals richtig aufmerksam gemacht hat mich Karsten Kampitz wegen seiner ausgezeichneten Publikation Drei Wege zum See. Das einzige, das mir nun wirklich aufgefallen ist, war der Festakt mit der Rede Josef Winklers."

Unsichtbare Werbung?

Auch aus Sicht des Volxhaus-Managers Ingo Webernig würden lediglich zwei, drei Aktionen auffallen. Ansonsten "ist für die Bürger das Jubiläum nicht präsent", sagt Webernig und weiter: "Ich verdiene seit 20 Jahren mein Geld mit Marketing und Werbung, bin sehr gut auf allen Social-Media-Plattformen und in der Szene vernetzt. Und selbst ich sehe vom Jubiläum der Stadt eigentlich nichts."
Auch Stereoclub-Chefin Marina Anna Virgolini "sieht" es nicht: "Die Sichtbarkeit in der Stadt fehlt völlig und wir Betriebe erhalten keine Programme zum Auflegen, das verstehe ich nicht."

"Junge nicht erreicht"

Auch Stereoclub-Chefin Marina Anna Virgolini "sieht" es nicht: "Die Sichtbarkeit in der Stadt fehlt völlig und wir Betriebe erhalten keine Programme zum Auflegen, das verstehe ich nicht."
Was Virgolini als Konzertveranstalterin und Mutter besonders auffällt: "Das Jubiläumsprogramm ist ausgelegt auf Ausstellungen in Galerien und spricht eigentlich nur die älteren Zielgruppen an. Ich vermisse die Berücksichtigung der jungen Klagenfurter, für sie gibt es nichts, dass sie erreichen würde." Für Kinder gibt es eine Mitmachausstellung in der Stadtgalerie, aber das empfindet Virgolini, Mama eines 7-Jährigen, als zuwenig: "Denn auch in den Schulen tut sich nichts, dort würde man Kinder auf vielerlei Weise abholen können."

500 Bands, Chöre & Kapellen

Weiters vermisst Virgolini ein allseits zugängliches Fest für die Klagenfurter. "Mit dem Aufstellen einer Bühne erreicht man vor allem eines: Den Klagenfurtern darauf die musikalische und kulturelle Vielfalt der Stadt zu präsentieren – Chöre, Bands, Ensembles, Kapellen, Theatervereine - Klagenfurt hat so eine große Bandbreite. Ich glaube, so etwas erwarten sich viele Klagenfurter, da dies auch zur Sicht- und Erlebbarkeit eines Jubiläums beiträgt."
Auch Schauspieler Ess meint wie Virgolini, man hätte das Programm breiter aufstellen sollen. "Von Brauchtum, wie Chöre, Mundartdichter bis hin zur Musik. Das Klagenfurter Ensemle hätte sicher auch etwas gemacht. Aber die Stadt hat einen Zuständigen für das Jubiläum und er wird schon wissen, was er tut." Ess glaubt: "Hätten alle Politiker quer durch die Referate vorab mehr Interesse an diesem Jubiläum gehabt, hätten sie vorab in der Planung auch mehr kreative und sonstige Köpfe hier in Klagenfurt um Ideen oder Anregungen gebeten und es wäre mehr herausgekommen."

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