Greenpeace testet Schul- und Kindergartenessen
Klagenfurter Schulkinder bekommen laut Greenpeace zu wenig Bio-Essen
Greenpeace testet österreichweit Schul- und Kindergartenessen. Villach und Wolfsberg habe Nase bei Bio vorne, Klagenfurt bei Regionalität und fleischlosem Essen.
KLAGENFURT, VILLACH, WOLFSBERG (vep). Greenpeace hat das Schul- und Kindergartenessen einem Check unterzogen: In Kärnten wurden die drei bevölkerungsreichsten Städte unter die Lupe genommen: Klagenfurt, Villach und Wolfsberg. Während Villach und Wolfsberg bei Bio österreichweit im Spitzenfeld liegt, hat Klagenfurt hier dringend Nachholbedarf.
Sehr gut schneidet die Landeshauptstadt jedoch beim Anteil regionaler Produkte sowie der Anzahl fleischloser Mahlzeiten ab.
Bio-Anteil unter acht Prozent: "Klagenfurt muss handeln"
In Villach ist 60 Prozent des Kindergartenessens biologisch, ebenso 31 Prozent des Schulessens. In Wolfsberg sind 45 Prozent des Essens in öffentlichen Kindergärten Bio, in den Schulen sind es sogar über 50 Prozent. Demgegenüber liegt der Bio-Anteil in Klagenfurt nur bei mageren acht Prozent, eine festgelegte Quote für Lebensmittel aus biologischer Produktion gibt es nicht. „Hier kann es keine Ausreden mehr für Klagenfurt geben. Villach und Wolfsberg zeigen vor, wie es geht. Die Landeshauptstadt Klagenfurt muss jetzt rasch nachziehen“, fordert Theissing-Matei.
In Klagenfurt 90 Prozent österreichische Produkte
Gut ist in Klagenfurt hingegen das Angebot an fleischlosen Mahlzeiten. Kinder essen in der Landeshauptstadt drei- bis viermal pro Woche fleischlos. Für ihr Engagement für mehr regionale und österreichische Lebensmittel an Schulen und Kindergärten erhalten alle drei befragten Kärntner Städte eine gute Bewertung. So kommt in Wolfsberg mehr als die Hälfte des Essens aus Österreich, in Villach und Klagenfurt sind es sogar mindestens 90 Prozent.
Vor allem Lieferanten von Eiern, Kartoffeln, Mehl, Brot und anderem Gebäck hätten laut der Greenpeace-Erhebung eine regionale Nähe zu Klagenfurt, heißt es im offiziellen Bericht.
Greenpeace fordert verbindliche Vorgaben
Bei insgesamt 25 Städten und Ortschaften in Österreich hat Greenpeace den Essens-Check von Juni bis Septeber 2018 durchgeführt und teilweise enormen Verbesserungsbedarf festgestellt. Nun fordert die Umweltschutzorganisation verbindliche Vorgaben für bessere Verpflegung in Kindergärten und Schulen. „Es hängt ganz entscheidend vom Wohnort ab, wie gut die eigenen Kinder in Schule und Kindergarten verköstigt werden. Die Unterschiede sind österreichweit derzeit massiv“, sagt Greenpeace-Sprecher Sebastian Theissing-Matei. „Manche Kinder bekommen regelmäßig regionales Bio-Essen mit viel gesundem Obst und Gemüse, anderen wird täglich industrielle Massenware unbekannter Herkunft vorgesetzt.“
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