Letzte Chance für WM-Quali!
Für das Klagenfurter EM-Stadion und die Fans der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft wird es eng. Wie die WOCHE im Oktober exklusiv berichtete, hängen die geplanten Länderspiele 2012 am seidenen Faden.
Kein Fertigstellungstermin!
Alfred Ludwig, Generalsekretär des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB), stellte der Stadt Klagenfurt über die WOCHE ein Ultimatum: „Bis spätestens 15. Dezember muss dem ÖFB ein Termin für die Fertigstellung des Stadions bekannt sein. Erst dann ist Klagenfurt im Länderspiel-Kalender.“
Auf Anfrage bei Sport-Stadtrat Jürgen Pfeiler (SPÖ) heißt es, es gibt bis dato noch immer keinen Fertigstellungstermin. Man warte noch auf die Zusage des Finanzministeriums.
Spiele sind in Gefahr
„Jeder Tag, an dem die Entscheidung hinausgezögert wird, gefährdet natürlich die WM-Qualifikationsspiele in Klagenfurt enorm“, ist sich Pfeiler bewusst. Eine letzte Chance für die Austragung der Heimspiele in der WM-Qualifikationsgruppe C gegen Schweden (7. Juni 2013) und Irland (10. September 2013) in Klagenfurt lebt noch, aber: Die Zeit drängt, zumal die FIFA den offiziellen Spielplan mittlerweile bekannt gegeben hat. „Es wäre jammerschade, wenn wir in Klagenfurt nicht spielen könnten. Wenn es nach uns ginge, dann gäbe es hier mehr Spiele“, gibt sich Ludwig als Kärnten-Freund, „Ende Dezember werden wir in einer Sitzung die Heimspiele für 2012 und die WM-Qualifikation vergeben.“ Der Fahrplan gehört frühzeitig festgelegt, zumal Teamtrainer Marcel Koller ebenso die nächsten Monate zu planen hat.
Rückbau ausgeschlossen
Vom Tisch ist für Pfeiler der Rückbau des Stadions. „Dieser würde einen höheren finanziellen Schaden anrichten, als die Permanentmachung der Oberränge. Jeder, der das anders sieht, verweigert die Realität“, sagt Pfeiler klar.
Schließlich haben sich die Kosten über die Jahre angehäuft. „Ein Rückbau würde die Stadt, auch aufgrund der nötigen Neubewertungen und vielen Verfahrenskosten, 20 bis 23 Millionen Euro kosten“, rechnet Pfeiler (SPÖ) vor.
Bund zahlt Rückbau nicht
Ganz anders als noch vor einem Jahr sehe es auch mit der Finanzierung des Rückbaus aus. Wollte der Bund noch 2010 die Kosten für den Rückbau übernehmen, will er nun am Jahresende 2011 nichts mehr davon wissen, wie Sportminister Norbert Darabos mitteilen lässt: „15,5 Millionen Euro wurden als Fördersumme zugesagt – und zwar nicht für den Rückbau, sondern für die Permanentmachung.“
Pfeiler erklärt: „Die Absichtserklärung das Stadion rückzubauen war anfänglich noch groß, später haben sich Stadt, Land und Bund für eine Permanentmachung ausgesprochen. Es gibt auch einen Ministerratsbeschluss.“
Katja Juliane Auer
Foto: Sommersguter
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