Stimmen zur Uni-Party
"Man wird am Eingang von Menschen fast erdrückt"
Die Halloween-Party in der Universität Klagenfurt sorgt für heftige Nachwehen. Kritik an Organisation. Die Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH) und der Veranstalter Hip-Trip reagierte mit Statements.
KLAGENFURT. Der Andrang war groß, als sich am Montagabend um 22 Uhr die Pforten des Nordeinganges des Zentralgebäudes der Universität Klagenfurt öffneten. Vor der Veranstaltung war ein begrenztes Ticketkontingent von 1.300 Karten kommuniziert worden, am Ende wurde es aber deutlich mehr Gäste, was zu einer Vielzahl an Komplikationen führte.
Kartenbegrenzung
Viele freuten sich, als sie erfuhren, dass es zu Halloween ein großes Event gibt, dementsprechend groß war der Andrang. Bereits Tage vor dem 31. Oktober waren die Vorverkaufstickets ausverkauft und viele versuchten, über WhatsApp-Gruppen und Online-Verkaufsstellen noch Karten zu ergattern, was sich in der Retrospektive als sinnlos herausstellte.
Schlange als Risikofaktor
Wie im Video schlecht erkennbar, sieht man, dass um 23.10 Uhr die Schlange vom Nordeingang des Zentralgebäudes bis weit hinter die Zugangsrampe der Universität reichte. In der Schlange war die Stimmung alles andere als angenehm. Auf engstem Platz hieß es warten bis endlich etwas weiter geht und hoffen, dass es keine Massenpanik gibt. Dabei war es egal, ob man eine Karte hatte oder nicht, so berichten viele enttäuschte Partygäste, dass sie selbst mit rechtzeitig erworbener Karte, es nicht bis zum Eingang der Uni schafften. Das Problem: Eine Schlange, für Vorverkaufskartenbesitzer und Menschen, die noch hofften, eine Karte zu ergattern.
Nicht-Studierende als Problem
Im offiziellem Statement der ÖH nach der Partynacht gab man an, dass man nicht damit gerechnet hätte, das "nicht studentisches Publikum" angezogen werden wurde, und dies dazu führte:
dass verstärkte Personenkontrollen durchgeführt werden mussten, um unerlaubte Gegenstände abzunehmen. Dadurch kam es leider zu langen Wartezeiten und Verzögerungen beim Einlass.
In Bezug auf den Kartenverkauf verweist die ÖH auf ihren Partner, der für den Kartenverkauf zuständig war.
Wir haben in diesem Fall die Organisation sowie den Kartenverkauf erstmals an einen externen Partner vergeben. Mit dieser Agentur haben wir bereits im vergangenen Semester mehrmals erfolgreich zusammengearbeitet. In der Vergangenheit wurden bei Indoor-Unipartys die Karten ausschließlich über das ÖH-Servicecenter verkauft. Wir wissen jetzt, dass der Online-Vorverkauf und die Bewerbung auf nicht-studentischen Seiten dazu geführt hat, dass auch nicht studentisches Publikum angezogen wurde.
Das Statement sorgt für Verwunderung, da schon die Tickets in drei Kategorien aufgeteilt waren: Early Bird, Studenten und nicht Studenten. Somit ist davon auszugehen, dass die Veranstalter mit nicht studentischem Publikum gerechnet haben müssten, wenn es eigens eine etwas teurere Ticketkategorie für "nicht Studenten" gegeben hat.
Gefährliche Gegenstände als Ausgangspunkt für Wartezeiten
Im Statement von Hip-Trip verweisen die Verantwortlichen, dass es bei der Personenkontrolle zu Verzögerungen kam, da viele Gäste gefährliche Gegenstände mit zum Event brachten. Den Vorwurf, dass zu wenig Sicherheitskräfte vor Ort waren, ließen die Veranstalter aber nicht auf sich sitzen. Man gestand sich aber ein, dass man von dem hohen Andrang überrascht war.
Uns als Hip-Trip liegt die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Gäst*innen sehr am Herzen. Wir mussten verstärkte Personenkontrollen durchführen, um maximale Sicherheit zu gewährleisten. Es kam bei der Sicherheitskontrolle zu Verzögerungen, da einige Gäst*innen gefährliche Gegenstände zum Event mitgebracht haben. Laut Sicherheitskonzept waren ausreichend Sicherheitskräfte und Sanitäter mit Rettungswagen vor Ort. Das behördlich genehmigte und überprüfte Einlass- und Sicherheitskonzept funktionierte jedoch nicht, da der Andrang höher als erwartet war. Wir mussten kurzzeitig umplanen und den Eingang sperren. Dadurch konnten weitere Probleme vermieden werden. Polizei- und Sicherheitskräfte waren zu diesem Zeitpunkt schon verständigt und vor Ort.
Um die gefährliche Situation außerhalb der Uni zu entschärfen, entschloss man sich, allen Gästen, auch jene ohne Karte, den Eintritt zu gewähren – was zu Verärgerung der Gäste mit Tickets führte.
Es wurde auf die Ticketkontrolle verzichtet, um die Menschen schneller und sicher in das Gebäude zu bringen und somit den Andrang draußen aufzulösen. Eine Kontrolle auf Alter und die Durchsuchung nach unerlaubten Gegenständen wurden selbstverständlich weiter vorgenommen.
Geld zurück
Alle, die ein Ticket im Vorverkauf gekauft haben, haben die Möglichkeit, den Ticketpreis rückerstattet zu bekommen. Wie genau das funktionieren wird, soll in den kommenden Tagen über die offiziellen Kommunikationsplattformen der ÖH und seitens Hip-Trip kommuniziert werden.
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