Marken führen in Vergangenheit
Briefmarken sind Zeitzeugen. Ansichtskarten auch. Beide wurden auf der Tauschbörse angeboten.
KLAGENFURT. (mrl). Tausende Briefmarken. Sie liegen fein sortiert in kleinen Päckchen oder Alben. Interessenten begutachten die Marken oft minutenlang. Erst dann wird mit dem Verkäufer über den Wert gefeilscht. Die Briefmarkenbörse lebt von einer Magie der Ruhe. Sie dreht sich im postalischen Tempo.
Kein Nachwuchs
Veranstaltet wird die Börse vom Kärntner Briefmarkensammelverein (KBSV). Den gibt es bereits seit 1948. Dieses Jahr feiert der Verein sein 65-jähriges Jubiläum. In der Hochblüte fanden sich bis zu 350 Mitglieder ein. Heute sind es 82. "Die Sammelleidenschaft ist bei den Jugendlichen leider sehr gering. Die gehen anderen Freizeitbeschäftigungen nach", sagt Schriftführer Robert Motschnig.
Zeitzeugen
Dabei bieten Briefmarken so Vieles. "Sie sagen etwas über die Geschichte aus. Sie werden für bestimmte Jubiläen und Geschehnisse gedruckt", so Motschnig. Österreichische Briefmarken haben aufgrund der hohen Auflagen bis in die 2000er-Jahre eher geringen Wert. "Durch niedrigere Auflagen der neuen Marken wird der Wert in Zukunft stark steigen."
Seltene Ansichtskarten
Briefmarken können nach wie vor in größeren Mengen gekauft werden. "Die ältere Generation hat schon fast alles und sammelt daher alte Ansichtskarten." Besonders beliebt sind Karten aus den letzten 25 Jahren. "Umso kleiner der Ort, umso seltener kann eine Ansichtskarte sein."
Zusammentreffen
Vereinsabende gibt es jeden Donnerstag ab 17.30 Uhr im Restaurant Waidmannsdorfer Hof. Die Briefmarken- und Ansichtskartenbörse findet halbjährlich im Frühling und im Herbst statt.
Wertvollste Marke Österreichs
Die seltenste Briefmarke Europas und die mit Abstand wertvollste Österreichs: der zinnoberrote Merkur. Er wurde 1856 als Zeitungsmarke, die zur Bezahlung des verbilligten Versandes von Zeitungen diente, eingeführt. Aufgrund mangelnder Nachfrage wurde die Marke bereits 1858 für ungültig erklärt. Die niedrige Auflage hilft der Marke zu einem Katalogpreis von 180.000 Euro.
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