"Mein Hobby ist der Beruf"

Marina Virgolini mit WOCHE-Redakteurin Eva-Maria Peham beim Gespräch im Park | Foto: Mucher
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Clubmanagerin Marina Virgolini im Sommergespräch über die alternative Musikszene und Gott.

INNENSTADT (emp).
 Als ((stereo))-Club Chefin zählt Marina Virgolini bald zehn Jahre lang zu Klagenfurts erfolgreichen Unternehmerinnen.

WOCHE: Warum haben Sie den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt?
Marina Virgolini: Wer in Kärnten aufwächst und etwas jenseits der Mainstream-Kommerzschiene sucht, hatte es in meiner Jugendzeit sehr schwer. Man musste nach Wien, Graz oder Laibach fahren, um alternative Musik hören zu können. Also dachte, warum nicht selbst etwas auf die Beine stellen? 1998 habe ich mit meinem Mann Marco angefangen, Technopartys zu veranstalten. Damals war die Livemusik-Szene eher in den Hintergrund gerückt. Das hat sich aber schnell geändert. Ich wollte Zeit, Raum und eine Bühne schaffen. 2005 eröffneten wir den ((stereo))-Club am Viktringer Ring in Klagenfurt. Im nächsten Jahr feiern wir schon unser zehntes Jahr.

Haben Sie sich schon immer für die alternative Musikszene interessiert?
Ja, mein Interesse war schon immer da. In jungen Jahren war ich bereits auf der Suche danach. Ich verurteile aber niemanden, der einen anderen Musikgeschmack hat.

Sie sind Geschäftsfrau, Ehefrau und Mutter. Ist es manchmal schwierig, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen?
Alles ist zu schaffen, man sollte aber auch den auferlegten Druck ein wenig von sich selbst nehmen. Ein gutes Zeitmanagement ist unerlässlich. Die Nachmittage sind bei mir grundsätzlich für die Familie und speziell für meinen dreieinhalb-jährigen Sohn Roberto Valentino reserviert. Termine vereinbare ich am Vormittag oder Abend. Man sollte sich einfach Zeit nehmen, für den Menschen, den man in die Welt gesetzt hat. Bei der Kinderbetreuung bin ich sehr konservativ. Keine Kleinkindgruppe kann Mutter und Vater ersetzen. Leider läuft in der Sozial- und Familienpolitik vieles falsch. Viele Mütter können sich die Zeit gar nicht nehmen, sondern werden vom Staat quasi gezwungen, gleich nach der Geburt eines Kindes wieder arbeiten zu gehen.

Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Ich habe einfach mit Hobby, meine Liebe und meine Leidenschaft zum Beruf gemacht. In meiner Branche gibt es auch viele Neider, aber man muss einfach die Passion haben, etwas aufzubauen und durchzuziehen, dann bleibt man erfolgreich. Obwohl man in meinem Beruf nicht reich wird, bin ich Idealistin und Kämpferin geblieben, der ein gutes Leben und freie Zeiteinteilung mehr wert ist, als viel Geld.

Sie engagieren sich stark bei den Kirchenkindern Klagenfurt. Welche Rolle spielen Gott und der Glaube in Ihrem Leben?
Der Glaube an Gott ist für mich sehr wichtig. Mein Vater ist Italiener und ich wurde religiös erzogen. Auch bei meinem Sohn habe ich das beibehalten. Er wächst in dem Bewusstsein auf, dass ihn nicht nur seine Eltern und die Familie lieben und beschützten, sondern auch Gott und die Engel stets ein Auge auch ihn haben und ihn behüten. Die Kirchenkinder Klagenfurt mit Dompfarrer Peter Allmaier bieten die perfekte Möglichkeit eines kirchlichen Angebotes für Kleinkinder.
Ich unterscheide zwischen dem Irdischen, hier gibt es sicher einige schwarze Schafe, und dem Glauben. Für mich ist ein Mensch ohne Glaube wie ein Blatt im Wind. Jeder braucht etwas, das ihm Halt gibt und Menschen können für dich nur begrenzt da sein, dir helfen und dich begleiten. Da ist auch noch eine höhere Macht nötig – Gott. In vielen Lebenssituationen ist man trotz lieber Menschen, die einem beistehen möchten, auf sich alleine gestellt. Gläubige Menschen gehen aus meiner Sicht einfach ein wenig geschützter durchs Leben.

Wie viele Konzerte und Veranstaltungen organisieren Sie pro Jahr im ((stereo))-Club? Was steht heuer noch am Programm?
Rund 200, darunter schon viele Highlights wie Sepultura oder die Sportfreunde Stiller. Im ((stereo))-Club konzentrieren wir uns heuer aber vor allem auf die junge, heimische Szene. Mittlerweile sind für diese eine wichtige und geliebte Heimstätte geworden. Auch die Anmeldungen für den Local Heroes Bandcontest 2015 sind bereits am laufen.

Welche Band oder DJ möchten Sie unbedingt einmal in Ihren Club holen?
Da gibt es eigentlich niemanden. Es freut mich einfach mehr, wenn lokale Gruppen bei uns auftreten und Nachwuchsbands performen. Das sind meine ganz persönlichen Highlights.


ZUR PERSON

Name: Marina Virgolini

Geburtstag: 5.2.1978

Wohnort: Klagenfurt

Beruf: Clubmanagerin

Hobbys: Yoga, Rad fahren

Familie: verheiratet mit Marco, Sohn Roberto (3,5 Jahre)

Marina Virgolini mit WOCHE-Redakteurin Eva-Maria Peham beim Gespräch im Park | Foto: Mucher
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