Jugend Klagenfurt
Mozarthof: Das erste Haus für die Jugend soll wieder Leitbetrieb werden

Der Mozarthof bietet viel für Klagenfurts Jugend; allerdings liegen viele Räume brach. Stadt Klagenfurt will nun über ca. drei Jahre rund 400.000 Euro investieren, das Angebot ausbauen und das Jugendzentrum so wieder zum Leitbetrieb machen | Foto: Polzer
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Im Finale der Serie "Jugendzentren der Stadt im Fokus" hat sich die WOCHE das älteste Jugendzentrum "Mozarthof" angeschaut. Für das gibt es nun zudem große Pläne. Die Stadt Klagenfurt will nun über ca. drei Jahre rund 400.000 Euro investieren, das Angebot ausbauen und das Jugendzentrum so wieder zum Leitbetrieb machen

KLAGENFURT (vep). Der Mozarthof in der St. Veiter Straße ist das älteste Jugendzentrum der Stadt Klagenfurt; seit 36 Jahren besteht es bereits. Pro Jahr besuchen es rund 8.000 Jugendliche, zwischen elf und 27, vorwiegend aber 16- bis 20-Jährige. "Durchschnittlich sind 15 Jugendliche täglich bei uns, sie kommen von überall, viele zum Beispiel aus Welzenegg", erklärt Leiter Franz Pirker-Jeremias, der gleichzeitig der übergeordnete Leiter aller Jugendzentren der Stadt Klagenfurt ist. Gemeinsam mit seinem Team - bestehend aus Pädagogen und Honorarkräften - leistet er offene Jugendarbeit. "Wir haben den Auftrag, außerschulische Jugenderziehung anzubieten und zu organisieren. Wir begleiten die Jugendlichen durch diese Lebensphase und sind Anlaufstelle für sie", erklärt er. 

Bunte Vielfalt und Vertrauen

In der Praxis sieht das folgend aus: Von Kochworkshops bis Gaming-Turniere, von Darten und Basketball spielen im Innenhof bis zum Bewirtschaften der selbstgebauten Hochbeete und gemeinsamem Grillen, von Ausflügen zum Go-Kart-Fahren und Bogenschießen über Jobcoaching-Workshops bis zur Unterstützung beim Verfassen von Bewerbungen. "Wir gehen immer auf die Themen ein, die die Jugendlichen gerade beschäftigen. Kürzlich war Sexualität ein großes Thema, da haben wir dann auch einen Sexualpädagogen eingeladen. Wir haben Vertrauen zu den Jugendlichen aufgebaut, sodass sie mit uns auch über Dinge sprechen, die sie bewegen", erzählt Pirker-Jeremias. 

Neuer E-Sports-Raum ist "Renner"

Der ganze Stolz des Jugendzentrums ist der neue E-Sports-Raum. "Wir haben zwei Jahre daraufhin gespart mit unserem Budget und den Raum vor drei Monaten mit 10 Geräten eingerichtet", erzählt Pirker-Jeremias. Dadurch kommen nun verstärkt auch wieder 11- bis 14-Jährige mit dem Jugendzentrum in Berührung. "Der Raum ist täglich voll ausgelastet, das hätten wir selbst nie gedacht." Was am meisten gespielt wird? "Fortnite natürlich, seit wir einen Weltmeister haben", schmunzelt er.

Auch Anlaufstelle für Vereine 

Im Mozarthof spielt auch Musik eine große Rolle: Insgesamt neun Proberäume gibt es in dem Haus, fünf sind dauerhaft an junge Bands vermietet. Im eigenen Konzertsaal ist eine fixe Bühne samt Bühnentechnik installiert, in denen junge Bands Konzerte geben können. "Bei uns hat auch der Verein "Gilead" sein Zuhause, er ist hier eingemietet. Sie haben viele Veranstaltungen, auch internationale Tabletop-Turniere, das sind strategische Miniatur-Spiele und veranstalten Live Action Role Plays."
Auch der Schachverein Klagenfurt ist jeden Freitag im Haus und trägt dort auch Turniere aus. Diverse Theater-Vereine, von Theater Walzwerk über Theater Wolkenflug bis Theater-Rakete, proben ebenso immer wieder in den Räumlichkeiten.

Ungenutztes Potenzial

Das alles ist möglich, da der Mozarthof, als ehemaliges Hotel, über viele Zimmer und Seminarräume verfügt. Vieles an Potenzial ist aber - angesichts des Sanierungsbedarfs und fehlender Barrierefreiheit des alten Hauses - nicht ausgeschöpft. "Bis vor drei Jahren haben wir auch Zimmer mit Übernachtungsmöglichkeiten für auswärtige Jugendliche anbieten können, früher waren z. B. viele Sportvereine, Bands oder Musikstudenten hier, es gab einen regen Austausch", sagt Pirker-Jeremias. Die Reaktivierung von wenigstens zehn Betten für Kleingruppen ist ihm daher ein besonderes Anliegen, das in mittelfristiger Zukunft sogar Realität werden könnte. 

Mozarthof wird revitalisiert und soll Leit-Jugendzentrum der Stadt werden

Denn 2018 ließ Jugendreferent StR Markus Geiger Kosten und Maßnahmen für eine mögliche Revitalisierung des Jugendzentrums Mozarthof prüfen (hier geht's zum Artikel). Das Gutachten liegt nun vor. Geiger: "Wir wollen den Mozarthof wieder zum Leit-Jugendzentrum der Stadt machen, da nirgendwo anders solche Vielfalt möglich ist, wenn wir das schlummernde Potenzial der Infrastruktur und vieler brachliegender Räume wieder nutzen können."

Rund 400.000 Euro für die Jugendkultur

Dafür werde die Stadt nun nach genauem Ablaufplan über die nächsten voraussichtlich drei Jahre insgesamt rund 400.000 Euro investieren und das Gebäude sowie die Infrastruktur sukzessive revitalisieren und modernisieren. Geiger: "Wir werden die Erhaltungsbeiträge im laufenden Budget erhöhen, damit wir schneller vorankommen."
Zunächst sollen die alten Leitungen erneuert und das Gebäude barrierefrei gestaltet werden, inklusive Lift. Dann könnten auch Betten wieder reaktiviert werden und viel Neues stattfinden.

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