Oma zum Ausleihen: Omadienst feiert Jubiläum
Seit 35 Jahren gibt es nun schon den Omadienst, der Familien unterstützt, in denen es keine Oma gibt.
KLAGENFURT (vep). Die Oma: Sie spielt mit den Kindern, liest vor und kocht die Lieblingsgerichte der Kids. Vor allem sind Großeltern heute eine wichtige Stütze für junge Familien, die voll im Berufsleben stehen. Wer keine hat, kann sich seit 35 Jahren über den Katholischen Familienverband eine "ausborgen"; über den Omadienst. Koordinatorin Eva Ludescher erklärt: "Meist sind es Familien, in denen es keine Großmutter gibt." Heute sei es so, dass trotz öffentlicher Betreuungseinrichtungen junge Eltern meist auf die Hilfe der Omas und Opas angewiesen sind. "Die Arbeitszeiten werden für Familien immer unmöglicher. Junge Eltern brauchen Hilfe, um Familie heutzutage noch leben zu können", sagt Ludescher.
In Kärnten gibt es derzeit 168 Leihomas, mit rund 90 am meisten in Klagenfurt, wo der Bedarf am höchsten ist.
Jahrelange Begleitung
Wer eine Leihoma braucht, erhält von Koordinatorin Ludescher drei Kontakte. "Wenn die Chemie bei keinem passen sollte, vermitteln wir die nächsten drei", sagt Ludescher. Der Familienverband sei nur der Vermittler; Betreuungskosten werden zwischen Familie und Oma ausgemacht. "Wir empfehlen zwischen acht und zehn Euro pro Stunde, das varriiert aber nach Betreuungsintensität. Es muss auch leistbar sein", sagt Ludescher. Denn oft begleitet eine Oma die Familie lange Zeit; oft bis die Kinder acht bis zehn Jahre alt sind. Viele greifen auch auf die Leihoma zurück, damit das Kind ein Jahr länger zuhause bleiben kann, bevor es in die Krabbelstube geht.
Omas dringend gesucht
Der Bedarf an Leihomas werde laut Ludescher immer größer, vor allem in Klagenfurt. "Die Omas sind komplett ausgebucht, wir suchen dringend Menschen, die das gerne machen würden. Zehn wären schon herrlich."
Leihoma – aber auch Leihopa – kann jeder werden. Ludescher: "Von der 40-jährigen Hausfrau bis zur rüstigen Pensionistin. Unsere älteste Oma ist z. B. 78 Jahre alt. Wichtig sind Liebe, Verlässlichkeit, körperliche und geistige Fitness." Angehende Leihomas müssen einen 35-stündigen Kurs besuchen, in denen sie Tipps, aber auch eine Erste-Hilfe-Ausbildung erhalten. "Eine Vorbildung ist nicht nötig, wir brauchen ganz normale Omas, also wunderbare Menschen, die sich mit den Kindern beschäftigen", schmunzelt Ludescher.
35-Jahr-Feier am 13. Mai
Am 13. Mai feiert der Katholische Familienverband ab 10.30 Uhr 35 Jahre Omadienst im Tierpark Rosegg. Freier Eintritt für Mitgliedsfamilien und Leihomas samt Sonderführung "Waldrapp-Projekt", Jause, Gewinnspiel und Infostand. Um 11 Uhr findet eine Dankesmesse in der Kapelle statt. Anmeldung: info-ktn@familie.at
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