Patienten werden abwandern
Chirurgie bei den Elisabethinen soll eingespart werden. Tageschirurgie wird kaum angenommen.
INNENSTADT. Die im Zuge des "Gesundheitsplan Kärnten 2020" geplante Schließung der Chirurgie am Elisabethinen-Krankenhaus sorgt für Aufregung. Geplant ist, dass in dem Spital nur noch die Tageschirurgie angeboten werden soll. Der Vorstand der Abteilung, Primarius Wolfgang Smetanig, hegt Zweifel, dass dieses Angebot von den Patienten angenommen wird.
Effiziente Abteilung
Primarius Wolfgang Smetanig sagt: "Bei der Erhebung wurde nicht berücksichtigt, dass wir eine Wochenchirurgie sind. Am Wochenende ist ein Großteil der Abteilung geschlossen. Unsere Abteilung arbeitet daher sehr effizient". Pro Jahr werden in der Chirurgischen Abteilung 1.580 Eingriffe vorgenommen. Die Verweildauer der Patienten beträgt 2,5 Tage. Hinsichtlich einer Tageschirurgie hegt der Mediziner starke Zweifel. "Nur 1,3 Prozent der Eingriffe werden laut Statistik tageschirurgisch vorgenommen, bei uns sind es rund drei Prozent", erklärt der Mediziner und weiter: "Viele Patienten wollen über Nacht im Krankenhaus bleiben, weil sie Angst haben. Wenn wir nur noch eine Tageschirurgie haben, werden sie in ein anderes Krankenhaus gehen". Ein weiteres Problem sieht Smetanig in der demographischen Entwicklung. "Die Tageschirurgie ist bei vielen älteren Menschen aufgrund verschiedener Risikofaktoren medizinisch nicht vertretbar", erklärt der Primar.
Ausbildung nicht möglich
Ein weiteres Problem sieht der Vorstand der Abteilung in der Ausbildung junger Mediziner. "In einer Vollchirurgie habe ich Assistenzärzte, die in Ausbildung sind. In der Tageschirurgie sind nur Fachärzte. Es werden also Ausbildungsplätze verloren gehen, was langfristig ein Problem darstellt", sagt der Primar.
Auch organisatorisch müsste die Abteilung umgebaut werden. "Die Abläufe müssen schneller werden, darauf ist der Betrieb derzeit nicht ausgelegt", erklärt Smetanig.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.