Walther Korrack: Der Bewahrer eines alten Handwerks

Walther Korrack  fertigt mit der Laubsäge in Millimeterarbeit filigrane Schatullen, Kerzenständer etc. aus Holz. Bekannt ist er vor allem für seine Mini-Bildstöcke | Foto: Polzer
  • Walther Korrack fertigt mit der Laubsäge in Millimeterarbeit filigrane Schatullen, Kerzenständer etc. aus Holz. Bekannt ist er vor allem für seine Mini-Bildstöcke
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HÖRTENDORF (vep). Jeden Tag von 6 bis 9 Uhr arbeitet Walther Korrack in der Werkstatt im Keller seines Hauses in Hörtendorf, an manchen Tagen mehr. Dort fertigt der 81-Jährige aufwändig verzierte Schmuckschatullen, Kerzenständer, Serviettenhalter oder Herrgottswinkel aus Sperrholzplatten – in millimetergenauer Handarbeit mit der Laubsäge. Oft sind Einzelteile wie die Füße einer Schatulle kleiner als ein halber Fingernagel. Seit seinem 14. Lebensjahr arbeitet der gelernte Schuhmachermeister Korrack mit der Laubsäge, gelernt hat er es von seinem Vater.

Besonders gefragt: Mini-Bildstöcke

Obwohl Korrack viele verschiedene Dinge fertigt, ist er bei einem ganz bestimmten "picken geblieben", wie er sagt. Vor vielen Jahren kam er auf die Idee, Marterln in Miniaturform herzustellen. "Seitdem habe ich weit über Hundert gemacht; viele davon habe ich zunächst an Menschen verschenkt, die gläubig sind und das zu schätzen wussten", erzählt Korrack. Auch für alle Erstkommunionskinder der Pfarren St. Peter und Hörtendorf hat er Marterln gefertigt. Für eines braucht er etwa zwei Tage; alleine jede einzelne, hauchdünne Schindel herzustellen und aufzukleben kostet Zeit. "Man wird aber routiniert", lacht Korrack. Die Mini-Bildstöcke sind vor allem zu Ostern sehr gefragt. "Ich stelle auch aus, heuer bei der Osterausstellung in der Gewölbegalerie."

"Dieses Handwerk stirbt aus"

Eines stimmt Korrack aber traurig: "Die Kunst der Laubsägearbeiten ist nahezu verloren gegangen. Ich habe über all die Jahre immer wieder versucht, mein Wissen an interessierte Kinder aus der Nachbarschaft weiterzugeben. Aber meist wird dann ab einem gewissen Alter der Computer interessanter. Mit Leidenschaft weiterverfolgt hat das keiner." Gerne würde Korrack seine Fertigkeiten und sein Wissen vermitteln, wie etwa in Schulen. "Aber ich glaube, dieses Handwerk ist leider am Aussterben", seufzt er. Korrack, der früher elf Jahre lang ehrenamtlicher Chef des Kolping-Hauses war und lange in der Kolpingkapelle Trompete und Horn gespielt hat, wird jedenfalls so lange weiterarbeiten, wie es seine Gesundheit zulässt. Viele schwere Krankheiten, Darmkrebs, Herzinfarkt und Schlaganfall, hat er bereits erfolgreich bekämpft und wird nicht müde, weiter seine filigranen Holzarbeiten zu fertigen. "Und je komplizierter, desto besser. Dann kann ich mich erst so richtig entfalten in meinem Tun", schmunzelt er.

Bei Osterausstellung

Von 17. bis 25. März sind die Arbeiten von Walther Korrack auch bei einer großen Osterausstellung in der Gewölbegalerie in Klagenfurt zu sehen. Täglich von 10 bis 18 Uhr.

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