Pflegekoordination
Weil uns das Thema Pflege alle (irgendwann) angeht

Das Thema Pflege betrifft uns früher oder später alle, daher ist die Arbeit in diesem Bereich eine sehr wichtige.  | Foto: Angelov/adobe.stock.com
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  • Das Thema Pflege betrifft uns früher oder später alle, daher ist die Arbeit in diesem Bereich eine sehr wichtige.
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Die Pflegenahversorgung ist ein kostenloses Service in den Gemeinden. In Klagenfurt gibt es die Community Nurses.

KLAGENFURT/KLAGENFURT LAND. Im Bezirk Klagenfurt Land profitieren aktuell acht Gemeinden von der Umsetzung der Pflegenahversorgung, die von Gesundheitsreferentin Beate Prettner initiiert wurde. Bereits 73 von 132 GEmeinden sind mit an Bord. In Klagenfurt Land gehören Ebenthal, Ludmannsdorf, Krumpendorf, Pörtschach, Techelsberg, Magdalensberg, Maria Saal und Moosburg dazu. In Klagenfurt Stadt wird dieser Bedarf vom Sozial- und Gesundheitsprengel der Stadt und den Community Nurses gedeckt. 

Die Aufgaben

Die Pflegekoordinatoren sorgen für eine Verknüpfung von Experten und dem Angebot aus dem Pflegebereich wie z.B. Mobile Dienste, mit Ärzten, dem Klinikum oder Therapeuten. Auf jeder Gemeinde bzw. auf der Webseite der Gemeinde oder bei wichtigen Institutionen wie z.B. Apotheken oder Ärzte liegen die Kontaktdaten der Pflegekoordinatoren auf. Pflegekoordinatorin Doris Sadjina hat uns einen Einblick in ihre tägliche Arbeit vermittelt: "Mein Arbeitstag beginnt damit, dass ich mich informiere ob die Anlaufstellen, die ich für die Klienten organisiert habe auch sowie geplant durchgeführt wurden. Anschließend melde ich mich dann auch bei den Klienten ob sie mit der Betreuung gut zurecht kommen. Meine Hauptaufgaben sind die Pflegegeldanträge und diverse andere Anträge die ich in Zusammenarbeit der Gemeinde, dem Land Kärnten, den Hausärzten oder den Krankenhäusern durchführe. Nebenbei koordiniere ich den Hol- und Bringdienst mit den Ehrenamtlichen die uns mit vollem Einsatz unterstützen. Das Feedback der Klienten ist enorm, da wir die wichtigsten Dinge mitbringen, nämlich Zeit und Ruhe", so die schöne Erklärung der Pflegekoordinatorin für Ebenthal und Ludmannsdorf. Zusätzlich organisieren Pflegekoordinatoren, wie Doris Sadjina für die Gemeinden Vorträge, Pflegestammtische und Demenz Cafés. 

Wer braucht Unterstützung

Meinst sind Personen auf Unterstützung angewiesen, die mit diesem Thema von jetzt auf gleich konfrontiert werden. "Meist war es ein Sturz oder eine Krankheit mit denen Angehörige oder Betroffene überrumpelt wurden", erklärt Sadjina. Die häufigsten Fragen in diesem Zusammenhang sind: Welche Unterstützung gäbe es für mich zu Hause?, Was kostet diese?, Gibt es finanzielle Unterstützung wie Pflegegeld?, Wie funktioniert das Essen auf Rädern?, etc. "Ich versuche in einem persönlichen Gespräch herauszufinden was der Einzelne bzw. die jeweilige Familie braucht - oft sind es Kleinigkeiten - die den Alltag zu Hause erheblich erleichtern", erzählt Maria Elsbacher, die für Maria Saal im Einsatz ist. Eine Gemeinde, die erst seit Anfang des Jahres die Pflegekoordination installiert hat, ist die Gemeinde Moosburg. "Das Thema Pflege ist eine große Herausforderung für die Gesellschaft. Wir wollen unsere Bürger auch in diesem Bereich bestmöglich unterstützen. Die Nachfrage ist da und das Bedürfnis, dass man sich im Anlassfall mit einer kompetenten Person beraten kann, groß. Wir bieten dadurch eine Anlaufstelle, die rasch und kompetent richtige Entscheidungen in Absprache mit den Moosburgern trifft. Wir möchten jenen zur Seite stehen und helfen, die das selbst nicht mehr so können", erklärt der Moosburger Bürgermeister Herbert Gaggl die Entscheidung. 

Große Nachfrage

Der Bedarf an Pflegekoordinatoren ist groß. "Es sind rund 400 Personen die ich bis jetzt unterstützt habe. Der Bedarf von jedem einzelnen ist mit einem Telefonat oder Hausbesuch natürlich nicht abgedeckt", so Sadjina. Darum ist man auch immer wieder auf ehrenamtliche Helfer angewiesen. Wenn Sie sich ehrenamtlich engagieren möchten oder Bedarf an einer ehrenamtlichen Begleitung haben, wenden Sie sich direkt an die Pflegekoordinatoren in ihrer Gemeinde. 

In der Stadt

Anders als in den Landgemeinden gibt es die Pflegekoordinatoren in der Stadt nicht. Joachim Katzenberger, Leiter der Abteilung Soziales des Magistrat Klagenfurt betont, dass es in diesem Bereich durchaus Bedarf gibt, dieser sollte jedoch zielgerichtet bearbeitet werden, um die vorhandenen Ressourcen bestmöglich im Sinne der Klagenfurter Bürger nutzen können. In Klagenfurt gibt es das Projekt "Community Nursing", welches auch ein wichtiger Schritt ist, um die Versorgungslage zu optimieren. "Durch einen entsprechenden Beziehungsaufbau kann der Kontakt zu gefährdeten Zielgruppen, wie älteren Menschen, die Zu- und Angehörigen von pflegebedürftigen Menschen, hergestellt und aufrecht erhalten werden. Damit wird ein niederschwelliger Zugang zu Menschen mit gesundheitlichen Herausforderungen und zunehmender Pflegebedürftigkeit ermöglicht. Gesundheitsgefährdungen können frühzeitig erkannt und unter Einbeziehung aller relevanten Gesundheitsberufe entgegengewirkt werden. Dieses Pilotprojekt findet demnächst im Stadtteil Annabichl statt", erklärt Katzenberger. 

Weiteres Projekt

Aktuell ist ein weiteres Projekt in Zusammenarbeit mit der Caritas Kärnten in Planung. Sogenannte Sozialpaten unterstützen als Wegbegleiter Menschen bei sozialen Problemen sowie deren Angehörige unbürokratisch und unkompliziert. Diese Installation kann Einsamkeit und Isolation reduzieren. Dadurch wird ein aktives Altern unterstützt. "Die Stadt Klagenfurt plant viele Verbesserungen in diese Richtung, um die Versorgungslage stetig zu optimieren", so Bürgermeister Christian Scheider. 

Infobox

Ebenthal, Ludmannsdorf:
Doris Sadjina, 0664/1636229, doris.sadjina@shv-klagenfurt.at

Krumpendorf, Pörtschach, Techelsberg:
Renate Grünanger, 0664/1636247, renate.gruenanger@shv-klagenfurt.at

Magdalensberg:
Milanka Bcin, 0676/3701464, milanka.brcin@ktn.gv.at

Maria Saal:
Maria Elsbacher, 0664/1950834, m.elsbacher@gdevb.at

Moosburg:
Sabine Battistata, 0664/88289154, sabine.battistata@shv-klagenfurt.at

Allgemeine Infos

Das kostenfreie Serviceangebot der Pflegekoordination richtet sich an ältere Menschen (75 plus, Anm.) und deren Angehörige und wird mit Gemeinden, Sozialhilfeverband, Bezirkshauptmannschaft und dem Land umgesetzt. Die Pflegekoordination ist Herzstück der Pflege-Nahversorgung des Landes.Selbstständiges Wohnen Das Ziel: Menschen sollen so lange wie möglich in ihrem privaten Wohnbereich leben. Damit dies realisierbar ist, wird auf eine frühzeitige Unterstützung geachtet. So sollen etwa Wartezeiten auf Pflegeangebote durch eine präventive Wahrnehmung des Bedarfs verhindert werden.

Aufgaben

Die Tätigkeiten der Pflegekoordination in den jeweiligen Gemeinden umfassen etwa die Information über verschiedene Angebote, Hilfestellung in der Inanspruchnahme von mobilen Diensten, Unterstützung bei administrativen Belangen, die Koordination bei Krankenhaus-Aufenthalten, aber auch die Initiierung von ehrenamtlichen Besuchsdiensten, von Einkaufsfahrten oder Arztbesuchen. Die Pflege-Nahversorgung wird bis dato in 73 von 132 Kärntner Gemeinden umgesetzt.

Community Nurse

Ein ähnliches Projekt namens 'Community Nurse' wurde vom Bund realisiert. Im Vergleich zur Pflegekoordination gibt es hier nur verwaltungstechnische Unterschiede, welche die Klienten nicht berühren. Österreichweit gibt es 123 EU-finanzierte Projekte.

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